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Alt 27.01.2008, 00:31
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Registriert seit: 19.10.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 46
Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo ihr Lieben,
heute fällt es mir so schwer wie noch nie, im Forum zu schreiben, es ist der bisher schlimmste Tag in meinem Leben.

Gestern Nachmittag kam dann doch noch der Homecare Arzt ins Hospiz und nach einem nur kurzen Gespräch (da er leider immer sehr wenig Zeit hat) mit meinem Vater und mir, haben wir uns entschieden, meine Mom nicht mehr ins Krankenhaus auf die Palliativstation verlegen zu lassen, da alle medizinischen Möglichkeiten nur noch ein weiteren Leidensweg bedeuten. Da meine Mom schon beim letzten Mal sagte, ich möchte nicht mehr warum muss ich das alles noch ertragen...

Die erfahrenden Schwestern und Pfleger aus dem Hospiz haben uns auch dazu geraten, meiner Mom diese Strapaze zu ersparen und nach dem meine Mom dann auch noch Fieber und Schüttelfrost bekam, wurde nach unserem Einverständnis die künstliche Ernährung eingestellt. Sie bekommt jetzt noch Flüssigkeitszufuhr, Mittel gegen Übelkeit, Schmerzmittel und Antibiotika gegen die Blaseninfektion.Ganz fürchterlich mit anzusehen und zu hören ist diese extrem schwere Atmung, sicherlich durch das Wasser im Bauch.

Mein Papa hat sich gestern dann dazu entschieden, die Nacht im Hospiz zu bleiben, sie haben dort ein Gästezimmer, schlafen konnte er aber natürlich nicht wirklich.

Heute Mittag bin ich dann wieder zu meiner Mom gefahren und meine Tochter wollte mit. Wir haben meinen Papa dann abgelöst, damit er für ein paar Stunden durchatmen kann, sich frische Sachen und seine Tabletten holen kann.

Meine Mom schlief sehr ruhig als wir kamen (bis auf die Atmung) und gottseidank scheint sie auch keine Schmerzen zu haben, was das Wichtigste ist. Wir küßten sie ganz lieb und für einen kurzen Moment öffnete sie die Augen und streckte beide Händen nach oben. Ich hoffe sehr, sie hat uns erkannt und gemerkt, dass ihre Tochter und Enkelin da sind. Die ganz Zeit haben wir sie gesteichelt, ihr die Hand gehalten und ihr einen kalten Waschlappen auf die Stirn gelegt. Immer wieder zwischendurch hat sie ihre Hände aus gestreckt und wollte sich aufsetzen, wozu sie aber zu schwach ist.
Es ist das Schlimmste für mich, nicht zu wissen, ob sie weiß, das sie nicht Allein ist, dass wir da sind, denn sie kann es uns nicht mehr wissen lassen. Immer wieder habe ich gesagt, Mama wir sind da, du kannst in Ruhe weiter schlafen brauchst keine Angst haben wir lassen dich nicht allein !!!

Wir haben tröstende Worte von den Schwestern und Pflegern bekommen und ich denke auch für mein Papa ist dies eine große Hilfe, in dieser Situation etwas seelische Unterstützung zu bekommen, denn wenn wir zusammen bei meiner Mom sitzen, fließen nur Tränen.

Am Abend kam mein Papa dann wieder ins Hospiz und wir sind schweren Herzen nach Hause gefahren um morgen Früh dann wieder meine Moms Hand zu halten.
Sicherlich wird es eine schreckliche, unruhige Nacht und ich habe so eine Angst davor, dass das Telefon klingelt...

Ich hoffe sehr, das mein Mann mich morgen begleitet und mir etwas Beistand gibt.

Ich danke euch für eure nette Worte und die Kraft die ich wirklich gut gebrauchen kann, es ist nicht einfach Stark zu sein, es tut so weh und zerreißt einem das Herz.

!!! MAMA ICH LIEBE DICH !!!

Traurige Grüße
Bianka

Geändert von Bianka.N. (27.01.2008 um 00:40 Uhr)
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