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  #11  
Alt 24.02.2004, 01:29
Sara
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Danke für den Brief…

Erst einmal… muss ich sagen, dass ich hier alle Frauen sehr bewundere!!!! Die sich nicht hängen lassen und immer weiter kämpfen. Ich dachte irgendwie, es wäre anders.
Zu trauern wäre anders.
Ich habe mit großem Mitleid immer an die Verstorbenen gedacht, damals als zum Beispiel eine gute Freundin von mir gegangen ist. Da hatte ich tiefes Mitleid…für sie, die sie doch nicht mehr an den Freuden des Lebens teilhaben konnte. Von jetzt, bis auf unabsehbare Zeit.
Aber es ist anders. Ich hätte nicht gedacht, dass es SO ist. Es ist vielmehr ein absolutes Loch nicht für die Menschen die von uns gehen…sondern für die Hinterbliebenen. So eine Leere, die irgendwie abstrus ist. Man denkt sich, welcher Arsch hat sich das ganze hier ausgedacht….?! So, in etwa…
Meine Geschichte ist ähnlich wie bei dir Tabea, und ich drücke dich auch ganz fest! Dich und Toni und all die anderen hier, deren Schicksale uns im Schmerze vereint. Bei meiner Mutter hat es auch mit Brustkrebs angefangen. Und hinterher hieß die Diagnose Lungenkrebs, nicht mehr heilbar. In all diesen Jahren musste ich mich über meine eigene Stärke wundern. Ich war verwundert, wie schnell sich ein Mensch an eine brenzlige Situation „gewöhnt“ und zu einem echten „Fighter“ werden kann. Nichts anderes war ich wohl in den letzten Jahren. Das war sehr hart, und jetzt ist das Gefühl immer noch da. Das Gefühl einfach da „durch“ zu müssen, egal unter welchen Umständen.
Mein Leben war immer so behütet gewesen und so voller Umsicht und Liebe. Ich bin letzten Endes dankbar, eine solch wahnsinnig tolle Frau an meiner Seite gehabt zu haben (Gott, sie fehlt mir so sehr!!!) Die mich zu so einem autonom denkenden Menschen erzogen hat (danke!). Und ich glaube, durch diese harten Zeiten hindurch habe ich einfach gelernt, die wesentlichen Dinge im Leben schätzen zu lernen. Denn, dass Leben ist einfach durch und durch schwer, und nicht fair.
Ich muss immer über so tief schürfende Dinge denken momentan. Über Sinn oder Unsinn…über den Wert meines bisherigen Lebens.
Ich habe das Gefühl, dass ich durch die Krankheit meiner Mom einen wesentlichen Teil meiner alten Persönlichkeit einfach abgestreift habe, oder so. Hört sich vielleicht ziemlich komisch an…, aber so ein Gefühl habe ich. Und auch dafür…bin ich dankbar. Das ich nun irgendwie „klar“ sehe.

Ich wollte damit auch sagen…irgendwie…sie hinterlassen Leere, ja! Aber auch eine neue Sicht auf das Leben. Eine neue Stärke, die man bis dahin nicht, oder kaum gekannt hat.

Manchmal schwanke ich zwischen Zynismus und pessimistischen Gedanken…, aber ich denke…, das ist okay…das ist völlig okay…Viel kraft!
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