Bitte helft mir: Vater hat NZK - Stadium 4 mit Lungenmetas

[Kisjaaa]

Zitat von Otilia

Hallo Valentina,

die Mail Deiner Tante liest sich auf deutsch gesagt ziemlich sch... Sie ist doch keine Ärztin, oder? Und wahrscheinlich auch keine Wahrsagerin. Ich kenne Ostblockstaaten auch nur allzu gut, und habe das Glück mich nach meinem Studium offensichtlich richtig für meinen Verbleib in Deutschland entschieden zu haben.

Mein Rat lautet: "Schau dass Du Deinen Vater egal wie sofort hierherschaffst!"

Du brauchst heute noch nicht an Kosten für OPs oder sonstiges denken, überlege doch nur auf den nächsten Schritt beschänkt: im Moment braucht Dein Vater erst einmal eine gescheite Diagnose, die Reaktion darauf kommt erst im zweiten Schritt. Und für die Diagnose brauchst Du eigentlich nur eine Konsultation bezahlen, und das ist - glaube mir, nicht die Welt. Die Untersuchung bei einem Spezialisten kostet Dich keine 200 Euro, Du musst natürlich noch den Flug hinzurechnen.

Wie die Aussage danach lautet, ob OP, medikamentöse Behandlung bzw. wie auch immer, kannst Du JETZT nicht wissen, sondern erst, nachdem Du Deinen Vater bei einem Spezialisten vorgestellt hast. Und das geht, wie gesagt, problemlos (bzw. sogar bevorzugt gegenüber uns gesetzlich Versicherten). Und dann, wenn du es weisst, kannst Du Dich entscheiden. Und dann gibt es immer noch Wege, ich zB kenne ein sehr günstiges Krankenhaus in München, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, dort wurde der Onkel meines Mannes operiert, der mit Prostatakrebs und angeblichen Knochemetas in einer kleinen Stadt in Rumänien ähnlich aufgegeben wurde.

Die Aussagen in der Mail Deiner Tante kommen wie aus dem Mittelaltter, wenn Du mir die Bemerkung erlaubst. Dass kann es doch wohl nicht geben, dass ein Menschenleben einfach so aufgegeben wird.

Und da ich in Deinen Zeilen eine Kämpfernatur erkennen kann, kann ich Dir nur raten, Deinen Vater hier bei einem Arzt erst einmal vorzustellen. Das wäre aus meiner Sicht das Richtige in diesem Moment.

PS ich kann es natürlich nicht wissen, weil ich erstens gesund bin und zweitens keine Kinder habe, aber es würde mir persönlich eine Riesenfreude machen zu wissen, dass mein Kind das Unmögliche versucht, um mich am Leben zu behalten, und das sogar nach 11-jähriger Abwesenheit. Vielleicht ist das auch schon etwas wert?

Hallo Otilia,

ja das habe ich gemerkt, dass meine Tante meinen Vater schon vollkommen aufgegeben hat. Wie du vll schon gelesen hast, weiß er von der Schwere seiner Krankheit nichts. Das Gespräch mit dem Arzt hat meine Tante geführt. Deshalb habe ich trotzdem noch die Hoffnung das offizielle Dokument zu kriegen und das einem Spezialisten zu zeigen. Da meine Tante so negativ eingestellt ist, kann ich ihr auch schlecht sagen: "liebe Tante, ich möchte meinen Vater hierher bringen" Sie will das anscheinend nicht, entweder sie hat keine Hoffnung, oder weiß nicht inwiefern da etwas machbar ist. Sie sagt ja dass die meisten Organe befallen und somit nicht mehr in Betrieb sind. Ich kann schlecht sagen, ich glaube dir das nicht, oder möchte mich davon selbst überzeugen. Ich hätte so viele gute Ideen gehabt und möchte die auch nicht aufgeben. Mir wurde schon so viel geholfen, Tipps gegeben, ernsthafte Organisationen vorgeschlagen... das möchte ich natürlich nicht alles wegwerfen und mich damit abfinden, dass ich meinen Vater nun verliere, wegen der Unwissenheit der Ärzte. Die Aussage "ans Bett gefesselt" hat mich auch sehr verwundert, denn kein Krebskranker ist in unserer Zeit an das Bett gefesselt und wird künstlich belebt. Vieles weiß sie warscheinlich durch die Unerfahrenheit nicht. Und mit meinem Vater kann ich keinen KOntakt aufnehmen und ihm mitteilen, du bist sterbenskrank, nur wird das dir nicht gesagt, deswegen hole ich dich zu mir. Hätte ich die Möglichkeit und das Geld, würde es schon geschehen. Ich bin mir eben sehr unsicher, weil ich Angst vor den anstehenden Kosten habe. Ich habe mir auch schon überlegt, wenn ich keine Stiftung finde, die das übernimmt, einen Kredit aufzunehmen, nur das Problem ist, dass ich in der Ausbildung bin. Mir wird keine Bank freiwillig einen gewähren. Das ist die größte Sorge. Ich habe selbst nicht viel Ahnung, deswegen möchte ich endlich Gewissheit... Der Beschluss ist in dem Fall das wichtigste. Nur den besitze ich nicht...

[Otilia]

Erst einmal reden wir vermutlich über höchstens 1.000 EUR für Flug und Untersuchung, in der Höhe halte ich einen (Privat)Kredit bei einer Bank nicht für unwahrscheinlich, schau einfach mal im Internet nach. Ich will hier keine Werbung machen, aber insbesondere die Sparkassen lassen ihre Kunden im Regelfall nicht im Stich.

Was danach an Kosten anfallen könnten, kann JETZT keiner wissen, und wenn Du Deiner Verwandtschaft nicht vorgespielt hast, Du hättest hier einen Millionären gefunden, wird auch niemand und insbesondere nicht Dein Vater von dir erwarten, dass Du so hohe Kosten übernimmst. Und wie bereits gesagt, für die Entscheidung, ob Du überhaupt versuchst, die Mittel für die dann vorgeschlagene Behandlung zu finden, hast Du später Zeit. Jetzt weißt Du eigentlich noch gar nichts, bzw. nur aus der Mail deiner Tante, dass Dein Vater vielleicht bald sterben wird.

Wirf doch hier einen Blick http://www.kredit-onlinekredit.de/h1...ubildende.html

Und wenn nicht, frag doch einfach mal Deine Tante bzw. sogar Deinen Vater, ob sie nicht vielleicht 1.000 Eur beiseite gelegt haben? Der Onkel meines Mannes hatte die Mittel für seine OP (ca. EUR 5.000) zum größten Teil selbst, so mussten wir nur geringfügig für ihn einspringen. Und der Onkel meines Mannes ist Rentner in Rumänien (Rente ca. 150 EUR im Monat), da ist die Situation nicht viel besser als in Russland.

Was auch immer Du tun möchtest, wünsche ich Dir jedenfalls viel Kraft und hoffe für Deinen Vater nur das Beste.

[Kisjaaa]

Natürlich habe ich nichts vorgespielt, aber du weißt bestimmt besser, dass jeder der nicht in Deutschland lebt, vor allem in Osteuropa, und da sprech ich aus Erfahrung denkt, dass hier das Geld bis zum Rand voll da ist. Sie denken wir haben hier einen besseren Lebenstandart, was nicht falsch ist. Aber nur weil wir uns hier jeden Tag wurst zum Frühstück leisten können und frei im Supermarkt einkaufen können, heißt das nicht dass wir viel Geld zur Verfügung haben. Klar, besitze ich od. verdiene mehr Geld schon in der Ausbildung, als meine Tante höchstwarscheinlich in ihrem job (ca. 150 euro wie du schon sagtest) aber dafür sind auch hier die Lebenshaltungskosten viel viel höher als dort. Ich denke sie erwartet nichts von mir, deswegen ist sie auch so negativ eingestellt. Vielleicht hat sie garkeine Vermutung, wie weit die Technik ist, die warscheinlich dort nicht so ist. Sie leben ja auch nicht in Moskau, sondern in Sibirien, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

[Kathi69]

Liebe Valentina,

ich kann dir nicht wirklich helfen, aber versuche deinen Vater hierher zu holen.
Ich glaube für einen Vater ist es das wichtigste das seine Lieben um ihn sind.
Falls er aber nicht mehr reisefähig sein sollte,, dann fahr zu ihm!

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen das alles noch gut wird!

Liebe Grüße Kathi

[Ritterin]

Liebe Kisjaaa,

wie ich das mitbekommen habe möchte Deine Tante Deinen Vater nicht wissen lassen wie es um ihn steht und Du auch deshalb noch nicht selbst mit Deinem Vater in Kontakt getreten bist. Sollte sein Zustand aber tatsächlich so schlecht sein wie Deine Tante es in ihrem Schreiben schildert, dann wird Dein Vater zweifellos auch selbst schon fühlen/wissen, daß er sterbenskrank ist.

Ich finde in diesem Fall wäre es wichtig mit ihm selbst kommunizieren zu können um alle für Euch evtl. bestehenden Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können. Es hilft nichts ihn von der Realität zu "verschonen", wenn er daran sterben kann, bzw. körperlich noch mehr leidet. Vielleicht verfügt er selbst über finanzielle Mittel von denen Du nichts weißt, wenn Ihr doch so lange nicht in Kontakt gewesen seid. Wenn es darum geht ihn nach Deutschland zu bringen zählt jetzt jeder Pfennig um das Geld zusammenzubringen.

Ich fühle sehr mit Dir, ist die Krankheit an sich doch schon schwer genug habt Ihr es auch noch anderweitig so unheimlich schwer Deinem Vater angemessene Hilfe zukommen zu lassen.

Ich wünsche mir für Euch, daß es bald einen Lichtblick gibt, auf welchem Weg auch immer!

Bettina

[Ritterin]

Hallo Kisjaaa,

ich wollte mich mal wieder melden und fragen wie sich die Situation bei Euch entwickelt hat. Es ist jetzt schon einige Zeit her, daß Du das letzte Mal geschrieben hast, ich habe oft an Euch gedacht.

Liebe Grüße, Bettina

[Kisjaaa]

Liebe Bettina,


danke für die Nachfrage. Ich habe seit einer Woche keine einzige Nachricht von meiner Tante. Sie meldet sich nicht mehr. Ich wollte unbedingt die Dokumente haben, nur weicht sie dem aus und schildert mir nur, dass die Situation sich noch verschlimmert hat. Dass Papa schon Blut spuckt und sich nicht gut fühlt. Ob er Schmerzmittel bekommt, weiß ich nicht. Sie meint ich solle ihn anrufen. Nur, wenn er nicht weiß, wie es um ihn steht, kann ich nicht so einfach tun als wäre nichts gewesen. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich hab den Kampf mittlerweile aufgegeben...Traurig, aber was soll ich machen, ich habe einfach keine Macht.
Ich werde es wohl akzeptieren, dass es meinen Papa bald nicht mehr gibt