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Alt 16.08.2011, 13:31
Tina1207 Tina1207 ist offline
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Registriert seit: 11.10.2005
Ort: Oberursel
Beiträge: 19
Standard AW: glaubensfrage

Liebe Annika,

länger habe ich nicht mehr in dieses Forum geschaut.

Mein Vater verstarb heute vor 6 Jahren an Rippenfellkrebs. Glücklicherweise musste mein Vater nicht lange unter diesem qualvollen Krebs leiden. Ende Mai 2005 fing alles an, für uns eigentlich zunächst mit Anzeichen eines Herzinfarktes.

Es war ein ewiges hin und her mit unfassbar vielen Untersuchungen. Die Ärzte sagten immer wieder "das ist kein Krebs, das kann kein Krebs sein"...
Bis zum 30.06.2005 - da stand die Diagnose Krebs fest und wir waren alle wie versteinert. Der 30.06. war zugleich der letzte offizielle Arbeitstag meines Vaters - ab 01.07.2005 war er in Ruhestand…

Mein Vater hat verbissen gekämpft... er wurde noch operiert, doch der Tumor konnte nicht komplett entfernt werden, da er um die Aorta gewachsen war. Nach der OP wuchs der Tumor innerhalb kürzester Zeit wieder massiv nach.

Die ganze Zeit über war mein Vater im Krankenhaus, so dass er das neue Zuhause meiner Mutter (das sie gerade kurz vor Ausbruch der Krankheit gekauft hatten) gar nicht mehr mit bewohnen konnte. Ich denke mittlerweile, dass das sicherlich für meine Mutter hilfreich gewesen ist. Weil sie ihn in ihren Erinnerungen nicht überall hat sitzen sehen...

Als mein Vater dann am 16.08.2005 starb waren wir alle bei ihm. Das hat es für mich leichter gemacht, mit dem Tod klarzukommen. Ich habe bis zum Schluss seine Hand gehalten und wir wussten, er hat nicht lange leiden und sich nicht lange quälen müssen...

Auch nach diesen vielen Jahren begreife ich es manchmal nicht, dass es so gekommen ist. Er fehlt mir immer noch so sehr! So oft würde ich ihn gerne um Rat fragen….

Irgendwie ist es dieses Jahr ganz besonders schwer - vielleicht weil mir bewusst wird, dass mein Vater meinen Freund niemals kennenlernen wird!

Es hat bei mir damals auch länger gedauert, bis die Trauer so richtig bei mir „an kam“. Direkt nach dem Tod habe ich irgendwie nur funktioniert. Ich war einfach für meine Mutter da und habe sie wo es geht unterstützt. Da hatte ich gar keine Zeit richtig zu trauern. Irgendwie war ich da immer "die Starke" in der Familie.

Aber man sollte sich die Zeit zu trauern auf jeden Fall nehmen, es holt einen irgendwann sowieso ein!
Bei mir kam 2 Jahre nach dem Tod auf einmal alles wieder hoch. Ich habe mich wie ausgebrannt gefühlt, habe abends heulend auf der Couch gesessen und konnte mich an gar nichts mehr erfreuen...
Laß es bitte nicht soweit kommen!

Liebe Annika, ich wünsche Dir ganz viel Kraft um den Verlust Deiner lieben Mutter zu verarbeiten. Ich bin mir sehr sicher, dass unsere Lieben nach wie vor um uns sind.
Ob als Vogel (direkt nach dem Tod meines Vaters saß sehr oft ein kleines Rotkehlchen auf meinem Balkon) oder als Regen.... sie passen auf uns auf.

Paß gut auf Dich und Deine Kleine auf! Und wenn Dir nach Weinen zu Mute ist, dann laß den Tränen freien Lauf...
Es ist eine so verdammt schwere Zeit...

Ganz liebe Grüße,
Tina
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