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#1
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Rehallo ihr Lieben,
@Lila49 Siehst du ... ich hatte auch nie darüber nachgedacht, aber als ich jetzt häufig mit der Frage konfrontiert wurde "du bist jetzt aber gesund/geheilt" und der Arzt mich das gleiche fragte... ja, da ging bei mir ein Lämpchen auf. Ich dachte, warum fragen das soviel und warum hab ich mich mit dem Gedanken noch nie beschäftigt in welcher "Klasse" ich mich jetzt befinde. @Annedore Krankheit im Vordergrund... da muss ich dir sagen, das war es eigentlich nie. Ich hatte eine Phase damit kurz vor der Diagnose und danach und dann habe ich nur versucht weiter zu leben und hab die ganzen schönen Sachen aus der Situation gezogen - was mir lt enger stehender Menschen gelungen ist. P.S.: Ich werde keine Rückfall mehr erleiden zumindest hab ich mir das so vorgenommen und in den Kopf gesetzt!!!Dazu muss ich vl sagen, dass ich ein positiver Mensch bin und nach der Erkenntnis und dem Schock als es definitiv war, wieder den Boden erlangt habe. Das bestätigen mir auch mein Sohn und mein Freund. Auch trau ich es mir fast nicht zu sagen, aber für mich war die Erkrankung ein Schuss vor den Bug und eine Erkenntnis und damit eigentlich ein Glücksfall. Mir wurde auf einmal bewusst, dass ich mein bisheriges Leben so nicht weiter führen kann, nicht alles zum Wohle meiner Umwelt erledigen, Dinge absagen und verzichten die mir so wichtig sind, ticken so wie es die Gesellschaft von mir erwartet. Einfach aufhören zu funktionieren und leben! Auch wenn ihr mir das jetzt vl nicht so glauben könnt oder mögt. Das Jahr 2010 war das schönste Jahr meines Lebens... neben der Chemo und der Bestrahlung. Ich habe begonnen zu leben! Nach über 10 Jahren war ich endlich in Irland, habe noch Schottland und die Kieler Woche besucht und gesehen, habe mich endlich getraut Dinge zu äußern und Grenzen zu setzen, die ich mich davor nicht getraut hätte zu stecken. Eigentlich war das für mich eine Wiedergeburt und somit hab ich mir nie Gedanken über gesund/geheilt gemacht. Bis zu diesem Arzttermin... aber vl hab ich wieder nur funktioniert?!
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Herzliche Grüße Sim ![]() __________________________________________________ __________________________________ Die Hoffnung durch einen Stern ausdrücken, die Sehnsucht der Seele durch einen strahlenden Sonnenuntergang. - Vincent van Gogh - Geändert von Sim36 (27.08.2011 um 14:45 Uhr) Grund: P.S. |
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#2
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Hallo!
Vielleicht kann man sogar noch einen Schritt weitergehen und sich fragen, ob diese Überlegung überhaupt sinnvoll ist, weil man auf diese Weise ja irgendwie nie mit der Krankheit abschließt… Ich weiß es auch nicht. Einerseits habe ich anfangs schon unmittelbar nach der OP – also noch während der Chemo und der Bestrahlungszeit – jedem erzählt, dass ich Krebs HATTE und nun lediglich durch die Behandlungen verhindert wird, dass er wiederkommt. Und so wollte ich es auch einfach sehen und will es auch immer noch. Im Großen und Ganzen bin ich wieder voll im Alltag angekommen und mache meinen Job wie vorher auch. Und das eine oder andere Handicap haben andere auch, die keinen Krebs hatten. Andererseits merke ich manchmal aber auch, wie dünnhäutig ich reagiere, wenn mich andere als gesund oder geheilt bezeichnen und nicht zur Kenntnis nehmen, dass ich eben doch nicht mehr die alte bin, sondern eben manchmal doch weniger belastbar, mit den Nebenwirkungen der AHT kämpfe, unkonzentrierter bin, auch Probleme mit den entfernten Lymphknoten habe und ständig zur Physiotherapie muss… Deswegen denke ich, die Frage ist wahrscheinlich gar nicht, wie man unseren „Zustand“ nun benennt, sondern wie wir damit umgehen. Liebe Grüße, Czilly
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Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling. (Peter Benary) |
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#3
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Hallo,
über dieses "Gesund/Geheilt" habe ich mir auch viele Gedanken nach meiner OP im Mai ´10 gemacht. Durch meine Onkologin, weiß ich das man wohl bei Mamma-CA nicht von Heilung, im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen, sprechen kann. Mamma-CA ist eine chronische Erkrankung wie Z.B. Diabetes. Das hat mich nicht so beunruhigt, obwohl ich es anders auch schöner fände. Allerdings hat es mir vor Augen geführt wie wichtig die Nachsorge ist. Am Anfang habe ich immer gedacht, dass ich bestimmt jeden Tag an diese Erkrankung denken werde. Aber das war nicht so. Zum Glück!!!! Ich habe mich nach Abschluß der gesamten Therapie auf jeden Fall als Gesund angesehen und es sehr genossen. Auch jetzt nach der Metastesierung, nachdem der Anfangsschock vorbei war, sehe ich mich nicht so als "Kranke". Es ist nicht so leicht, das zu Worte zu bringen was ich empfinde. Die Krankheit ist bei mir nicht so weit fortgeschritten, dass keine Lebensqualität da ist und über das viel, viel später denke ich nicht nach. Aber die Zeit, die der Körper hat um sich zu erholen, bringt nach der Ersterkrankung ein besseres Lebensgefühl mit sich und mehr Abstand zu dem Krebs. Mir ist es zumindest so ergangen. Meine Motto ist: Heute ist Heute. Und was später auf mich zukommt.... da kann ich mir dann immer noch genug Sorgen machen. Das klappt zwar auch nicht immer , aber immer öfter.So wie auch gern mal Jammer, wenn es mir unter der Therapie schlecht geht, so sehr genieße ich auch die gute Tage. Ich wünsche euch alles Gute und das ihr weiterhin GESUND bleibt. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Tina |
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#4
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Hallo zusammen,
bei mir ists ja nun noch nicht so lange her, Diagnose und OP im April 2011 und Strahlentherapie gerade vor knapp 3 Wochen beendet, seit 10 Wochen nehme ich Femara, bislang ohne Nebenwirkungen. Hatte Anfang der Woche meine erste Nachsorge und muss sagen ich fühle mich im Moment pudelwohl und sehe mich eigentlich als gesund an. Wünsche Allen ein schönes Wochenende, liebe Grüße Gaby Geändert von Finistère (27.08.2011 um 23:07 Uhr) |
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#5
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Oh, was für eine schwere Frage.
Ich habe mich kurz vor der Diagnose so fit gefühlt wie selten. Dann kam die Diagnose und man legt sich so fit auf den OP Tisch und es ging mir hinterher so schlecht, ich konnte mich nicht mal alleine waschen- die Haare etc. Also das ist schon komisch, dann hab ich mich auch krank gefühlt. Jetzt ist es auch komisch, ich habe keine Chemo und keine Bestrahlung bekommen( dank Oncotype und Mastektomie) aber bin ich gesund? Ich weiß es nicht, ich hoffe es aber. Mir geht es körperlich sehr gut- seelisch könnte es besser sein. Manchmal wird mir jetzt erst Alles klar. Meine Kinder haben mich auch gefragt, als der Schwerbehindertenausweis kam, wieso bist du schwerbehindert? Du bist doch gesund. Sie haben da die richtige Einstellung, da kann ich mir noch etwas abgucken. Wenn mich die Leute fragen, wie es mir geht, weiß ich auch manchmal nicht, was ich sagen soll. Wie gesagt, ich hoffe, dass ich gesund bin. Nehme diszipliniert meine Tabletten und schicke ein paar Gebete nach oben. Liebe Grüße Jule |
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#6
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Liebe Sim,
das mit dem "Schuß vor den Bug" ist gut geschrieben. Mir geht es ähnlich. Die Krankheit hat auch bei mir etwas positives bewirkt. Ich lebe in der Gegenwart und ich unterwerfe mich keinen Ansprüchen von außen (weder vermeintlichen noch tatsächlichen), ich ruhe mehr in mir selbst als vorher. Es mag verrückt klingen, aber ich bin auch dankbar für diese Krankheit (bitte lyncht mich jetzt nicht). Viele Grüße von der lockeren und entspannten, angstfreien Fraktion Annedore |
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#7
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Ich lebe derzeit wie ein gesunder Mensch, ich weiß aber das ich es nicht bin und ich denke ich werde auch niemals wieder so gesund sein wie ich es vor der Krankheit war, das ist einfach die Realität.
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Das Leben ist ein Kampf ums Überleben, jeden Tag aufs neue !! Von mir selbst geschrieben |
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#8
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Guten Abend Sim,
auch mir hat der Krebs gezeigt, so geht es nicht weiter … ich habe nur funktioniert … und wenn ich zurück gucke, war es wohl mein ganzes Leben so. Während der ersten Chemo hab ich vieles verändert, mehr an mich und meine Wünsche gedacht. Klar war ich nach wie vor für andere da … aber erst kam ich ![]() Leider war doch irgendwann nach Chemo und OP der Alltag zurück … und vieles veränderte sich wieder. Und ich glaube, das Lokalrezediv jetzt war ein Wahnschuss. Ich muss ihn nutzen und den neuen Weg gehen, aber auch beibehalten!!! Guten Abend Tina, ja den Augenblick sehen, das Jetzt genießen ... was kommt, das weiß niemand von uns. Weglaufen davor können wir eh nicht ... Jetzt als das Lokalrezidiv entdeckt wurde ... da hab ich zurück geblickt ... auf die Zeit Mai 2008 (Erstdiagnose) bis heute. Es waren bis auf einige Nackenschläge drei Jahre, in denen es sich gelohnt hat zu leben. Geändert von gitti2002 (28.08.2011 um 02:38 Uhr) Grund: zusammengeführt |
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#9
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Hallo Ihr Lieben!
Meist denke ich über meine Situation gar nicht nach und lebe einfach. Aber es ist doch schon vorgekommen, dass ich im Gespräch mal erwähnt habe, dass ich lange krank war. Und wenn dann nachgefragt wird, was ich hatte, weiss ich auch nicht, soll ich sagen: "Ich habe oder ich hatte Brustkrebs." Soll ich mich an die Heilungsbewährung halten? Das erscheint mir noch am sinnvollsten, denn durch die AHT geht es mir jetzt ja nicht wirklich gut. Und wie soll man sonst auch erklären, warum man sich bewegt wie eine 100jährige oder die Hälfte vergisst. Und auch die Hitzewallungen, für einen regulären Wechsel bin ich zu jung, das glaubt eh keiner. Ich denke, letztlich kommt es darauf an, wie man mit sich selbst über die Krankheit "redet". Und da bin ich optimistisch. Und damit alles im Grünen Bereich bleibt, gehe ich nachher eine Runde Laufen. Schönen Sonntag noch, Lizzy |
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#10
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Liebe Sim, danke für die Frage! Ich denke daran auch immer mal herum und bin da auch immer mal etwas zwiespältig.
Mir geht es da teilweise wie Czilly - mein Sprachgebrauch ist auch "ich hatte Krebs", und die Chemo ist nur die Versicherung gegen ein neuerliches Auftauchen des "Viechs". Das Tückische ist ja wohl, dass man mit diesem "Schuss vor den Bug" aus vollem Lauf gestoppt wird. Ich muss auch sagen, dass ich zu keiner Zeit (von der Woche nach der Port-OP mal abgesehen, das war die unangenehmste Zeit überhaupt) mich krank gefühlt habe. Nach Diagnose und vor OP schon garnicht, nach der OP war ich sehr schnell wieder fit, und auch jetzt während der Chemo sind die Nw so beherrschbar, dass ich mich nicht krank fühle. Das geht soweit, dass ich manchmal - besonders in der Woche vor der Chemo, wo es mir einfach nur gut geht - ein schlechtes Gewissen habe, zu Hause zu sein und nicht arbeiten zu gehen... Andererseits war dieser Schuss vor den Bug nun einfach auch da, und ganz ignorieren geht nicht - ich versuche jetzt, Stressmomente und -verursacher zur reduzieren, wo immer es geht. Mein Mann meint, er entdecke an mir einen bisher unbekannten Zug von gesundem Egoismus. Mal sehen, ob der bleibt, oder ob man mit zunehmendem Alltag doch wieder in die alten Verhaltensmuster zurückfällt... Eins muss ich aber auch noch dazusagen - wenn mein Umfeld mal wieder bissle frech zu mir ist, kann es schon passieren, dass ich mit der Bemerkung "he, so könnt Ihr mit mir nicht umgehen, ich bin schwerkrank" für allgemeine Heiterkeit sorge - das trau ich mir aber nur mit sehr engen Menschen, die wissen, dass das nicht wirklich ernst gemeint ist, alle anderen würden wohl nur erschrecken. Nachdenklich macht mich jedoch Czillys Aspekt - wenn andere das aussprechen, was man ja eigentlich selbst empfindet - dass es mir nämlich gut geht - ist das eine ganz andere Sache, und man reagiert dünnhäutiger als üblich. Darüber muss ich noch nachdenken, ich glaube, solch Gefühl auch schon gehabt zu haben - was wisst denn Ihr schon! Bin gespannt, wie noch andere das sehen.
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Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer. (Unbekannt) |
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#11
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Hallo ihr Lieben, auch bei mir ist die Diagnose noch nicht so lange her (Februar 2011). Am 01.08. war meine dritte und hoffentlich letzte OP. Hatte am 23.08. meine große Nachsorge, alles in Ordnung. Und so fühle ich mich auch, gesund auf Bewährung. Habe natürlich auch kleine, manchmal auch größere Zipperlein unter der AHT, aber aushaltbar. Am 01.09. fahre ich zur Reha und versuche dann erst einmal in mein Leben zurück zu kehren und das Kapitel Krebs zu schließen, ob`s gelingt????
Lieben Gruß Tibaja
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#12
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Hallo
![]() nach mittlerweile 2,5 Jahren sage ich mir (oder auch auf Nachfrage)...Heute bin ich gesund., heute geht es mir gut! Was MORGEN sein wird weiß kein Mensch. Brustkrebs und geheilt...das passt leider nicht ganz zusammen ![]() Ich mag das Wort "geheilt" eh nicht und akzeptiere es so wie es ist...und so wie es kommt.Liebe Grüße, Holiday |
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#13
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Hallo ihr,
ich mache mir auch immer Gedanken, ob ich nun geheilt bin oder nicht. Bei mir ist die Behandlung noch nicht so lange her. Es schleicht sich der Gedanke ein, dass es nur ein Aufschieben ist- nicht mehr. Ich versuche den Alltag so gut wie möglich zu meistern,gehe noch nicht arbeiten.Und gestern hatte ich einen "Durchhänger".Da kam alles hoch und ich habe an die Zeit gedacht, wo ich immer so gesund und leistungsfähig war und auch immer sehr fröhlich. Leider ist mir das ein bisschen abhanden gekommen. Aber es gibt auch wieder bessere Zeiten. LG Tracey Geändert von Tracey (29.08.2011 um 10:56 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler |
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#14
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die meiste Zeit bin ich ein Optimist, aber in solchen Momenten fällt es mir schwer die trübseligen Gedanken zu vertreiben.
Ich freue mich auch über jeden Tag, wo es mir besser und gut geht, nur leider hat sich seit meiner Diagnose noch eine andere Krankheit manifestiert und vielleicht ist das manchmal ein bisschen zu viel.Ich rege mich über nichts mehr auf, sage immer, dass ich in erster Linie nur an mich und meine Familie denke.Ich bin jetzt auch viel ruhiger geworden. Danke für die aufmunternden Worte. LG Tracey Geändert von Tracey (29.08.2011 um 10:58 Uhr) Grund: Zusatz |
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#15
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Hallo Ihr Lieben.
Ich denke einfach wir geniessen jeden Tag an dem es uns gut geht mehr als andere, freuen uns über andere Dinge. Mir geht es so. Meine Diagnose ist erst ein Jahr her, und damals dachte ich es ist das Ende und ehrlich gesagt hatte ich mich nach der 2ten Chemo aufgegeben. Positive Gedanken in der Zeit waren mir fremd. Vor der Diagnose war ich ein sehr fröhlicher Mensch aber ich hatte das Lachen verlernt, bis mein Mann irgendwann(die Situation weiß ich nicht mehr) zu mir sagte..."es ist so schön wenn Du richtig lachst". Da habe ich gemerkt das ich am Leben bin und das einfach noch zu viel Schönes auf mich wartet. Das Schicksal hat es gut mit mir gemeint und hat mir während der Therapie endlich ein Kind beschert. Ich durfte also gar nicht aufgeben und das Beste daraus machen. Seid er auf der welt ist merke ich wie man sich über ganz Banale Dinge freuen kann, die "Gesunde" als normal empfinden. Natürlich fühle ich mich nicht gesund (habe in 1,5 Monate eine Mastektomie/Ovarektomie) aber körperlich bin ich relativ fit, die Seele hat Narben davon getragen, aber umso mehr muß ich jeden Tag genießen. Ich weiß nicht was nächstes Jahr sein wird und ich möchte es eigentlich gar nicht wissen. Durchhänger habe ich auch und weine einfach nur, aber diese Momente gehören mir, da die anderen es nicht verstehen würden, denn die denken das man "geheilt" ist sobald die Therapie beendet ist. Wir wissen es besser und können mit erhobenem Haupte sagen das wir die erste Schlacht geschlagen haben, Also, Kopf hoch und lebt. Liebe Grüße in die Runde der tapferen Damen Anke |
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