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  #1  
Alt 21.11.2011, 20:19
Tanj Tanj ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo Moni,

erstmal danke für Deine Info. Morgen kommt ein Sozialarbeiter zu meiner Mama ins Krankenhaus. Sie wird vermutlich auf Pflegestufe I eingestellt und wird morgens und abends eine Pflegekraft bekommen, die sie an die Infusionen an und abschließt oder so. Ich hab noch keine Ahnung. Sie bekommt ein Krankenbett und wir müssen jetzt die Wohnung auf die Schnelle umräumen, damit auch alles rein passt und für sie gerecht ist.

Das Problem ist auch, dass sie im 3. Stock ohne Aufzug wohnt. Wie sollen wir sie denn da hoch bekommen? Ich hab keine Ahnung wie das alles weitergeht.
Bin im Moment mut- und kraftlos. Heute ist kein guter Tag.

Trotzdem danke Euch allen
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  #2  
Alt 22.11.2011, 18:13
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo Tanja,

hatte auch keinen guten Tag gestern. War noch kaputt und müde vom Wochenende und hatte ständig Angst, diesen einen Anruf zu bekommen, den man nie bekommen will. Diese Auf und Ab von schlechten und "guten" Tagen zermürbt, ab gute Tagen denkt man, man hat alles im Griff und kommt mit der Situation klar und dann reicht die kleinste Verschlechterung und es haut einen um.
War heute 3 Stunden bei meiner Mutti im Krankenhaus und habe sie begleitet, als sie auf die Palliativstation verlegt wurde und der Arzt die Aufnahme gemacht hat. Sie hat ein sehr schönes Zimmer und die Schwestern dort sind einfach lieb, ganz anders als auf "normaler" Station. Jetzt hängt sie am Schmerztropf und soll neu eingestellt werden, Physio bekommen und hofft, wieder auf die Beine zu kommen. Sie hat auch dem Arzt gesagt, dass sie "aufgepäppelt" werden möchte und danach wieder heim will. Ich wünsche es uns so. Dann kann ich auch das mit der 24h Betreuung in Angriff nehmen. Leider hat sich die Krankenkasse noch immer nicht gemeldet wegen der Einstufung zur Pflege, dabei haben wir das schon Anfang Oktober beantragt.

Ach Tanja, es ist alles Mist und dabei beginnt doch jetzt eigentlich die besinnliche Zeit, wo man sich mit der Familie auf Weihnachten freut.

Lass dich drücken!

Bärbel
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  #3  
Alt 23.11.2011, 20:26
Tanj Tanj ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo,

morgen soll meine Mama heim kommen und ich bin fertig wie noch nie davor. Ich habe heute mit ihrem behandelnden Arzt gesprochen, er sagt sie soll heim, damit sie endlich zur Ruhe kommt. Wir sollen noch mit Tagen rechnen, aber Weihnachten wird wohl nichts mehr erreicht. Ich könnte heut nur noch heulen. Zu allem überfluss hat meine Tochter (5 Jahre) mich heute abgewiesen und geheult, dass sie zu ihrem Papi will. Er hat sie mir natürlich gleich abgenommen und sich um sie gekümmert. Es war trotzdem ziemlich hart für mich. Wie soll ich es nur hinbekommen, dass ich für meine Tochter trotzdem noch die geliebte Mami bleibe? Heute ist ein schrecklicher Tag. Ich werde jetzt ein Bier trinken und mich dann in meinem Bett vergraben, morgen muss ich mich wieder um alles weitere kümmern. Ich mag, kann und will nicht mehr, aber ich muss.

Haltet weiter durch und Kopf hoch. Danke Euch, dass ich mir alles von der Seele schreiben kann.

Gute Nacht
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  #4  
Alt 23.11.2011, 22:06
brabbel brabbel ist offline
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Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Ach Tanja!

Wieso gleichen sich bei uns eigentlich die schlimmen Tage. Heute ist für mich auch wieder so ein ganz schlimmer. Gestern kam meine Mutti ja auf die Palliativstation, da wollte sie ja auch hin um sich "aufpäppeln" zu lassen. Ich war 3h bei ihr im Krankenhaus und sie war eigentlich gut drauf, bis auf die schwachen Beine und so. Als ich sie heute anrufen wollte ging sie erst nicht ans Telefon. Als ich später nochmals anrief sagte sie ich hätte sie geweckt , sie wäre so müde und da der Pfleger gerade einen Tropf abhängte würde sie mich später anrufen. Als der Anruf 3h später immer noch nicht kam rief ich wieder an und weckte sie wieder. Ihre Stimme war schwach, ich hatte sie wieder geweckt und sagte, es ginge ihr nicht gut, schwindlig und immer nur müde und schlafen.

Jetzt habe ich eine sch... Angst, das es auf das Ende zugeht, liege aufgewühlt mit Telefon und Handy im Bett und erwarte das Schlimmste. Ich wollte sie besuchen, aber das wollte sie nicht.
Oh Mann bin fix und fertig, heule Rotz nund Wasser. Habe heute angefangen, unsere Wohnung weihnachtlich zu schmücken, kann aber überhaupt keine Freude daran finden und ahne/weiß eigentlich, was für ein schreckliches Weihnachten das wird.
Mensch Tanja ist das alles schwer. Weiß genau wie du dich fühlst. Das mit deiner Kleinen legt sich wieder und sie meint es nicht so, aber wenn man eh schon gefühlsmäßig auf dem Zahnfleisch kraucht, dann nimmt man alles schwer.

Sei umarmt und auch alle anderen die gerade mit ihren Lieben leiden!

Bärbel
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  #5  
Alt 25.11.2011, 19:49
Tanj Tanj ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo,

meine Mama sollte ja am Donnertag heim kommen. Bett war bestellt und alles vorbereitet. Donnerstag früh kam der Anruf, wir können sie nicht holen, sie ist zu schwach. Wir sollten sie lieber dort lassen und uns auf 2 bis 5 Tage einstellen. Ich war Donnerstag 7 Stunden im Krankenhaus und heute 5 Stunden. Ich bin fix und alle. Ich habe das Gefühl, als ob jemand auf meiner Brust steht. Kennt ihr das Gefühl. Es ist grausam.

Meine Mama wird von Tag zu Tag schwächer. Kann kaum noch reden, lallt nur noch, seit heute kann sie fast nicht mehr trinken, aber sie ist sehr ruhig. Ich glaube, sie weiß ganz genau was kommt. Zum Glück hat sie auch keine Schmerzen. Leider wird sie aber immer verwirrter und gelb wird sie jetzt auch, die Leber hört langsam auf ihren Dienst zu tun.

Ich nehme mein Handy und mein Telefon auch überall mit hin, damit ich auch nix verpassen kann. Es ist sooooo grausam.

Ich wünsche Euch trotz allem eine gute Nacht
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  #6  
Alt 26.11.2011, 09:24
brabbel brabbel ist offline
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Beiträge: 128
Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Mensch Tanja,

wie sich unsere Geschichten gleichen-das ist schon erschreckend.
Ich habe am Donnerstag Nachmittag einen Anruf aus dem Krankenhaus erhalten: meiner Mutti gehe es sehr schlecht und ich solle kommen. Bin also die 70km mit Tempom 180 auf der Autobahn zu ihr gerast mit der Angst sie nicht mehr lebend zu sehen hatte aber Glück. Sie war schwach, ich dachte die nächsten Stunden überlebt sie nicht, habe mich zu ihr ins Bett gelegt, geheult, sie umarmt und ihr gesagt wie lieb ich sie hab. Dann wurde sie ruhiger. War bis abends da und bin dann heim gefahren, konnte einfach nicht mehr, total erschöpft, Schüttelfrost fertig. Gestern war ich mit meinen Töchtern dort, die entsetzt waren als sie ihre Oma sahen. Meine Mutti sagte, sie wolle nur noch das es vorbei ist und einfach einschlafen. Sie war Nachts auch aus dem Bett gefallen, hatte unter sich gemacht-alles ein Jammer. Wir hatten dann ein langes Gespräch mit der Ärztin, die meinte es könnte Tage, aber auch 1-2 Wochen dauern. Ich weiß nicht was ich uns wünschen soll!! Dann usste ich auch noch zu meinem Vati, ihm das alles beichten. Fragt nicht wie das war. So jetzt will ich wieder los, mal sehen wie es heute geht.
Tja Weihnachten-das Fest der Freude und Familie!

Liebe Grüße!
Bärbel
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  #7  
Alt 30.11.2011, 15:34
Tanj Tanj ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Die Kraft geht langsam aus

Hallo,

na wie gehts bei Euch? Was gibts neues Bärbel?

Bei meiner Mama geht es zu Ende, aber sie kann nicht loslassen, es ist sooooo grausam. Seit gestern um 09:30 Uhr warten wir darauf, dass sie die Augen für immer zu macht, aber sie kämpft und kämpft. Sie kann nicht mehr reden, trinken oder sich bewegen. Sie ist total gelb und riecht so süßlich, ich werde diesen Geruch nie mehr aus der Nase bekommen und ihren Anblick nie mehr vergessen. Schrecklich. Sie stöhnt nur rum und will einfach nicht gehen. Hoffentlich schafft sie es bald. Es ist besser für alle.
Mir ist ständig kalt, meine Beine fühlen sich schwach an und ich bin schon total wirr im Kopf. Naja bin jetzt mal daheim um auch mal wieder für meine Kleine da zu sein und werd später nochmal los ins Krankenhaus.

Macht es gut..... und weiter tapfer sein
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Stichworte
leberkrebs, leberpforte, mama, oma


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