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#1
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Hallo Heidi,
und natürlich auch Mel, ich habe meinen Partner noch, er ist dem Tod haarscharf "von der Schüppe gesprungen" - aber ich kann nicht verstehen, wie man - wie bei dir/euch passiert - so dumme Sprüche los lassen kann. Und gerade bei dir Heidi, nach 4 Wochen... Wer will denn beurteilen, "dass es euch besser zu gehen hat oder langsam wieder gehen müsste" oder "dass es nun langsam Zeit wird für einen neuen Partner". Das geht gar nicht - ich glaube ich würde mich von solchen Leuten distanzieren. Wie will denn ein Mensch, der solche schreckliche Situation gar nicht kennt, sowas beurteilen!? Ich hoffe, ihr findet auch Menschen, die euch unterstützen und zwar in allem und so, wie ihr das braucht. Als mein Vater nach 46 Jahren Ehe gestorben ist und meine Mama selbst so danebenhing, dass sie auch lieber "gehen" als "bleiben" wollte, habe ich sie bei einer Trauergruppe angemeldet. Das hat ihr sehr gut getan. Auch meiner Nachbarin, die mit 38 ihren langjährigen Lebenspartner an Krebs verloren hat, habe ich das geraten und auch sie fühlte sich dort wohl, weil da Menschen sind, denen es auch so geht und denen man nichts groß erklären braucht. Vielleicht wäre das auch eine kleine Mini-Hilfe für dich/euch. Das wünsche ich euch, LG Monika |
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#2
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Hallo Monika,
die Freundin mit den tollen Sprüchen wird mit Sicherheit keinen großen Stellenwert mehr haben. Alleine der Gedankengang von ihr ist doch sehr befremdlich. Ich kann auch nur zur Trauergruppe oder Therapie raten, ich machte ne Therapie, da ich so in einem tiefen Loch war und alleine nicht mehr raus konnte. Ich hab die Jahre genutzt um mit mir Frieden zu finden...mein Mann ist ja immer bei mir wie er sagt. Sicher stimmt es was die Leute sagen, es wird besser, aber man will es nicht hören, sondern muß es erleben. Wie lange man dazu braucht, hängt von jedem selbst ab. Mir haben die Gespräche mit meinem Mann sehr geholfen, die ich noch mit ihn führen durfte. Er bestärkte mich immer zu laufen und mich nicht hängen zu lassen. Einmal meinte er....Du bleibst zurück, ich bin dann tot und kann Dir nicht mehr helfen, aber Du schaffst es auch ohne mich. Ach was hab ich Monate getrauert, bis es langsam besser wurde. Ich hatte die ganze Packung damals...23 Oktober ist er verstorben, 30 Oktober hätte er Geburtstag gehabt, 31 Oktober wurde er verbrannt, Anfang Dezember Seebestattung , 19 Dezember unser Hochzeitstag und dann Weihnachten etc. am 10 Februar mein erster Geburtstag ohne ihn. Heute finde ich es so gut wie es gelaufen ist, da hab ich alle ersten Male geballt gehabt und unter ärztlicher Beobachtung. Aber das Gute ist...die schlimmen Erinnerungen am Sterbebett und als er so still verstorben lag, sind verblasst ..ich hab nur die tollen und schönen und gesunden Momente vor Augen. Aber der Prozess dauerte auch sehr lange. Heidi...such Dir Hilfe..da kannst Du reden und weinen und mußt keine Schuldgefühle haben. LG |
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#3
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Hallo mein Mausi, unsere Gespräche fehlen mir ziemlich. Es ist so still - zu still! Aber es ist nicht die äußerliche Stille, die mir zu schaffen macht. Der Fernseher läuft, auch wenn ich gar nicht registriere, was dort läuft. Es ist die innerliche Stille, die mir so schwer zu schaffen macht. Ich war diese Woche das erste Mal bei einem Trauergesprächskreis. Ich glaube das war auch das letzte Mal... ![]() Es stimmt schon, jeder dort hat einen geliebten Menschen verloren. Aber irgendwie fühle ich mich dort nicht am richtigen Platz. Es ist, als ob ich neidisch(?) auf die anderen bin. Ihre Angehörigen hatten alle die Chance ihr Leben zu leben - sie sind aus Altersgründen gestorben. Und du??? Du durftest nur 34 Jahre werden, verpasst unseren 1. Hochzeitstag... Das ist doch unfair!!! ![]() Eigentlich wollte ich dir einen Brief schreiben, wenn ich schon nicht mehr mit dir sprechen kann. Aber ich wusste nicht, wohin ich sie hätte schicken sollen. Also schreibe ich dir hier. Ich stelle mir vor, wie du auf deiner kleinen Wolke sitzt, ein Bierchen trinkst und dein Netbook vor dir aufgeschlagen steht. Wahrscheinlich surfst du wieder im Internet und vielleicht erinnert du dich daran, dass ich im Krebsforum geschrieben habe und schaust mal vorbei... Ach ja, mit den Erinnerungen ist das schon eine merkwürdige Geschichte...Ich erinnere mich momentan eher an die unschönen Dinge deiner Krebserkrankung. Deswegen habe ich heute im Flur auch ein neues Wandtattoo angebracht. Es heißt: "Tage und Jahre vergehen, aber ein SCHÖNER MOMENT leuchtet das Leben hindurch." Ich schreib dir bald wieder!!! Hab dich lieb, dein Engelchen
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__________________________________________________ TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so... Geändert von heidi2509 (21.01.2012 um 20:46 Uhr) Grund: Sprüchlein korrigiert! |
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#4
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Hallo mein Mausi,
heute ist kein guter Tag für mich. Mir ist unglaublich schwindlig, so als hätte ich zuviel Alkohol getrunken - dabei hab ich gar nichts getrunken. Und bohrende Kopfschmerzen habe ich noch dazu...Du würdest mir jetzt über den Kopf streicheln, mich ins Bett stecken und mich umsorgen. Aber du bist nicht mehr da... Du fehlst mir. Ich fange schon an mit den Gegenständen in der Wohnung zu reden - völlig irre, ich weiß. Letzten Endes bekomme ich ja doch keine Antwort. Ich weiß, dass du immer bei mir sein wirst - aber eben nicht körperlich. Ich hätte nicht gedacht, dass mich dein Tod so umwirft. Du warst immer meine Kraftquelle - und plötzlich ist die versiegt. Wo soll ich bloß die Kraft zum Kämpfen her nehmen??? Unser Motto war immer: "Niemals aufgeben!" Es fällt mir nur schwer das momentan umzusetzen. Ich hab dir versprochen mich um Magiro zu kümmern. Dein treuer Hund ist gerade 12 Jahre alt geworden und immer noch fidel. Ich halte mein Versprechen!!! Auch wenn ich lieber aufgeben würde - aber das hättest du nie geduldet, nicht wahr mein Schatz!? Wenn ich aufgeben würde, um zu dir auf deine Wolke zu kommen, könnte ich mich wahrscheinlich auf ein gehöriges Donnerwetter gefasst machen. ![]() In diesem Sinne - ich bleibe noch hier und du schimpf lieber nicht, das tut meinem Kopf noch mehr weh... Ich lieb dich, dein Engelchen
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__________________________________________________ TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so... |
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#5
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Liebe Heidi
Erst mal mein herzliches Beileid weil trösten kann dich Keiner dennn den schmerz um einen geliebten menschen kann dir keiner nehmen ,auch meine kleine schwester hat dieser mistkerl Krebs aufgefressen ich habe sie täglich leiden gesehen und als sie es vor schmerzen nicht mehr aushielt ging auch sie ins krankenhaus und wenige stunden später starb sie das ist nun fast zwei jahre her aber glaub mir der schmerz ist noch da es vergeht kein tag an dem ich nicht an sie denke ich zünde ihr täglich eine kerze an und spreche mit ihr und ich glaube sie hören uns und dieser schmerz um einen geliebten menschen er wird immer bleiben suche dir auf jeden fall eine gruppe mit betroffenen oder verwandten und spreche über deine schmerz wenn du das schon kannst . in inniger verbundenheit. Angelika |
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#6
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Hallo Mausi,
und wieder ist eine Woche ohne dich vergangen. Es kommt mir immer noch so vor, als wärst du nur im Krankenhaus und gleich packe ich die Tasche, um dich zu besuchen. Und dann erwischt es mich schlagartig: Ich kann dich NIE WIEDER besuchen!!! Du wirst mich NIE WIEDER erwarten, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. NIE WIEDER wirst du mir ein: "Hallo Engelchen, schön dass du da bist." entgegenschmettern. NIE WIEDER wirst du für mich kochen. NIE WIEDER werde ich deine Stimme hören. NIE WIEDER werden wir beide spazieren gehen und uns irgendwo für ein Käffchen hinsetzen und "People watching" betreiben. Immer wieder "NIE WIEDER"... Meine Kollegin hat letzte Woche gesagt, ich würde mich "ja ganz gut halten"...wenn sie wüsste, wie es innen drin aussieht... Ja, ich halte mich - oberflächlich betrachtet - ganz gut. Ich lache auch mal auf der Arbeit. Ich erledige meine Arbeit. Aber eigentlich funktioniere ich nur. Sowohl beruflich als auch privat. Erinnerst du dich an Sven??? Er hat mich gefragt, ob ich denn langsam mal wieder runterkommen würde...Runterkommen??? Wovon??? Er meinte, ich müsse mich wieder dem Leben zuwenden...Du kennst mich ja. Erst war ich sprachlos, weil ich das für einen Scherz - wenn auch einen schlechten - gehalten habe. Aber es war sein Ernst. Er meinte, er wüsste GANZ GENAU, wie ich mich fühle. Da bin ich ausgetickt. Er weiß gar nichts. Weder von der Verbindung zwischen uns, geschweige denn von mir. Es ist schon schwer genug, sich mit solchen Dingen auseinander setzen zu müssen. Aber es ist noch schwerer nicht mehr mit dir darüber reden und lachen zu können. Ich weiß nicht wohin mit all meinen widersprüchlichen Gefühlen. Ich liebe dich!!! Du fehlst mir!!! Dein trauriges Engelchen...
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__________________________________________________ TOMMY *24.03.1977/ gest. 04.12.2011 - du fehlst mir so... |
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#7
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Hallo Heidi
Auch ich habe meinen Mann verloren, ich bin 39 Jahre alt. Mein Mann und ich waren 19 Jahre verheiratet. Allerdings kann ich gerade nicht arbeiten. Ich bin Pflegekraft und fühle mich im Umgang mit kranken, besonders krebskranken Menschen gerade überfordert. Ich bin schwach und halte zur Zeit gar nichts aus. Schon das Aufstehen erscheint mir sinnlos. Wozu sollte ich mich schick anziehen, es gibt niemanden mehr für den ich mich schön machen sollte. Ja, und alle erwarten irgendwie von mir, daß ich wieder auf die Füße komme. Dabei ist mein Mann nicht mal 4 Wochen tot. Ich werde gefragt, was für Zukunftspläne ich habe.. Ich schaffe es nicht mal in unserem Schlafzimmer zu schlafen, alles erinnert mich an ihn. Ich kann Dich gut verstehen, und ich finde es toll, daß Du "stärker" bist.. Ich wünsche Dir alles Gute Nimm2
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Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11) Bin dankbar für jeden Tag mit Dir! Ich liebe Dich! |
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