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Alt 23.03.2012, 08:32
Jasofe Jasofe ist offline
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Registriert seit: 08.02.2012
Beiträge: 83
Standard AW: Meine liebe Mum hat Lungenkrebs im Endstadium...und fast nichts ist,wie es mal wa

Hmmmmh, das stimmt mich alles sehr nachdenklich.

Bei uns zu Hause gibt es noch die klassische Rollenverteilung, was aber auch an meiner geringen Wochenstundenarbeitszeit liegt.

Meine Mutter schafft den Haushalt exellent,obwohl ihr Mann so schwer krank ist. Bei mir sieht das anders aus. Bin ich in meinen eigenen 4 Wänden, falle ich in eine Art "Erstarrung". Also nicht immer , aber öfter mal. Ich möchte nur sitzen und nichts tun. Somit sind volle Wäschekörbe , noch nicht geputzte Fenster oder ein nicht abgeräumter Frühstückstisch noch um 11.00 keine Seltenheit.

Aber irgendwie kann ich oft nicht mehr, wenn ich endlich zu Hause bin, die Anspannung abfällt und ich einfach nur noch die Augen mal zumachen und an nichts denken möchte.

Manchmal ärgert es mich maßlos, dass keiner weiter in der Familie sieht, dass die Mülleimer geleert werden müssen, der Geschirrspüler überquillt oder die Wäsche wieder den Weg in den Schrank finden muss. Das mit dem Plan, wo jeder sich selber eintragen kann, werde ich noch dieses Wochenende umsetzen. Manchmal kommt man auf die einfachsten Dinge nicht.

Eigentlich - vor dem Krebs - war ich eine sehr konsequente Mutter und Ehefrau, die, wenn sie was wollte, es auch durchgesetzt hat. Im Moment fehlt mir die Kraft und es ist mir auch oft egal. Die Quittung hab ich jetzt. Ihr habt mir endlich ein wenig die Augen geöffnet.

Mein Mann muss mich und die Sitation irgendwie erdulden. Für ihn ist das alles Neuland. Er hat zwar vor Jahren einen Freund an Krebs verloren, aber er war in diese Krankheit nicht so mit eingebunden. Irgendwie kann ich mit meinem Mann darüber auch nicht reden. Wenn ich merke, dass ich erzählen will , dann fragt er ganz viele Sachen dazwischen. Damit kann ich nicht umgehen. Bei mir muss es erstmal raus. Ich habe ihm das auch erklärt und seitdem darf ich "sprudeln", wenn mir danach ist. Aber letztendlich kann ich mich am besten hier öffnen oder bei meiner Schwester.

Zusätzlich habe ich eine total tolle Nenn-Tante (nicht Blutsverwandt , aber ich kenne sie schon Ewigkeiten). Die hört mir zu, hilft, wo Hilfe gebraucht wird und für mich ist sie im Moment eines der wertvollsten Menschen in dieser schlimmen Zeit.

Ansonsten bin ich einfach nur froh, dass ich euch habe. Wo ich zu Anfang nur dann und wann mal hier war, verbringe ich immer mehr Zeit hier im Forum.
__________________
Nachdem er viel von der Welt gesehen hat, erkundet er nun sein letztes Reiseziel - die Ewigkeit.
(mein Papa : gestorben am 31.3.2012 und ich hielt seine Hand)
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