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  #1  
Alt 14.01.2013, 15:58
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
das kann ich mir vorstellen, dass das eine schlimme Vorstellung ist, in das Krankenhaus zu fahren, in dem Deine Mami gestorben ist!
Vor vielleicht 1 Jahr haben wir bei einem Arztbesuch das Auto so abgestellt, dass ich genau auf den Eingang des Hospizes schauen konnte, in dem meine Mami gestorben ist - da habe ich auch erstmal geheult wie ein Schlosshund.

Ich wünsche Dir, dass es Deiner Tochter schnell bessergeht!
Und schicke Dir ein paar liebe Gedanken.
Alles Liebe,
Anja
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  #2  
Alt 14.01.2013, 18:14
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

danke liebe anja.. schön, dich mal wieder zu lesen. schön,daß du inneren frieden spürst. ich gönn es dir von herzen. ich bin davon noch weit entfernt.. aber es braucht einfach seine zeit.

liebste mami..
heut vor 12 wochen bist du von uns gegangen. und heut tuts nochmal besonders weh. ich durchlebe grad viele augenblicke dieser 12 tage nochmals. ich könnte schreien, jedesmal wenn ich an deinen letzten atemzug denk.
seit tagen nehm ich mir vor, mal wieder den anrufbeantworter mit deiner stimme drauf zu hören, aber ich schaff es nicht. einerseits hab ich sehnsucht, deine stimme mal wieder zu hören und andererseits hab ich riesen schiss davor.
morgen wird lisa operiert, an der gebärmutter und ich werde zu ihr fahren. aber der gedanke, in das kh zu gehen, in dem du gestorben bist, macht mich fertig. ich würde auch gerne ins hospiz reinschauen, die freuen sich da ja immer sehr. aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe. da werden wohl meine emotionen mit mir durch gehen. hmm vielleicht ist es aber auch gar nicht schlecht. würd dich jetzt gerne um rat fragen. aber zu deinem grab will ich auf jeden fall. das muß sein.
ach mami... was soll ich dir sagen, du kriegst es wahrscheinlich eh mit.. du fehlst uns allen sehr.
ich trage dich im herzen.. deine tochter tine.. oder pippi, wie du mich früher immer genannt hast..
__________________
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  #3  
Alt 14.01.2013, 19:09
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

ich kann dich und deine Sehnsucht gut verstehen... Was sind drei Monate? Und dennoch ist es gut, dass du hier schreibst, denn dann kannst du dir alles von der Seele schreiben, was man keinem anderen anvertrauen mag. Und du musst auch keine Rücksicht nehmen, auf niemanden. Manchmal hilft das allein schon!

Ich denke, dass diese Jahreszeit ihr Übriges tut... Immer grau und dunkel, kalt und ungemütlich. Da kommen die trüben Gedanken von ganz allein und mit aller Wucht. Aber du bist stark und vielleicht musst du diese letzten Tage einfach immer wieder mal Revue passieren lassen, damit du sie verarbeiten kannst. Ich kenne das auch noch sehr gut. Ich hatte Phasen, da ich immer wieder (mit meiner Mutter) über Papas letzte Tage sprechen musste. Immer wieder dieselben Bilder, all das Elend, die Schmerzen, der unaufhaltsame körperliche Verfall. Wenn ich jetzt zurückschaue, dann sind diese Bilder zwar auch noch präsent, aber es überwiegen die schönen Momente. Die Momente der Nähe, diese Intensität, die ich nie zuvor erlebt habe, diese Blicke, die sanften Berührungen. Und es macht mich unsagbar glücklich und auch stolz, dass ich da war, da sein durfte. Ich wünsche dir, dass es dir irgendwann ähnlich ergeht. aber du hast recht, es dauert. Hab einfach Geduld mit dir und auch mit deiner Trauer!

P.S.: Alles Gute für die OP deiner Tochter!!!

Ganz liebe Grüße
Miri
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #4  
Alt 14.01.2013, 21:03
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

liebe miri...
oh ich danke dir für deine schöne zeilen und aufbauende worte.
du hast recht, das schreiben hier tut sehr gut. das hab ich schon festgestellt, als ich noch im leberkrebsforum war. nur gute erfahrungen.
ich hab eben mit meiner tochter telefoniert, sie freut sich, daß ich morgen komme. mir schnürrt es zwar den hals zu, aber ich will dies auch zur verarbeitung nutzen. will mir aber alle zeit der welt lassen.
ich geh als tochter und mutter ins kh. so war es auch, als mami noch im hospiz, das im 5. stock oben ist, lag. denn drei stockwerke weiter unten lag auch meine tochter, mit einer entzündung am bein. so bin ich immer zwischendrin runter und hab auch sie besucht. und meine tochter konnte sich dann auch noch von ihrer oma verabschieden. das war schön.
ich werde berichten, wie alles lief. erstmal heißt es jetzt, meiner lisa die daumen zu drücken. als mutter....
schönen abend für dich, liebs drückerle von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #5  
Alt 15.01.2013, 00:55
juetlandfan juetlandfan ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
ich wünsche dir ganz viel Kraft für den Besuch bei deiner Tochter. Hör einfach auf dein Herz, ob du in die 5. Etage gehen möchtest oder nicht. Ich würde es ganz spontan entscheiden. Wirklich wichtig ist jetzt deine Tochter. Die braucht dich und deine Nähe / Fürsorge / Liebe / Geborgenheit. Unser Herz ist da unser bester Berater...


Liebe Mirilena,
deine Zeilen kann ich sehr gut nachempfinden. Bei mir ist es mit zunehmender Zeit (meine Mama starb am 30.09.2011) auch eine Mischung aus Sehnsucht / Trauer, daß meine Mama nicht mehr da ist und dann wieder Dankbarkeit für all das Gute und all die Liebe,die ich durch sie empfangen durfte. Auch für mich war es ganz wichtig, daß ich sie in ihrer Krankehit begleiten durfte und die letzten Wochen jeden Tag nach der Arbeit bei ihr sein konnte. Es waren schwere, aber auch sehr wichtige / intensive Stunden mit teilweise sehr wichtigen Gesprächen. Bei einem Arbeitskollegen starb die Mama ganz plötzlich und er hat bis heute Probleme damit, daß er sich von seiner Mama nicht verabschieden konnte. So blöd es auch klingt, aber ich bin dankbar dafür, daß ich mich verabschieden konnte...trotzdem schnürt es mir jetzt grad in diesem Augenblick die Kehle zu, wenn ich daran denke...es war der bisher schwerste und schmerzvollste Moment meines bisherigen Lebens...und die ganzen Bilder kommen jetzt grad wieder hoch...


Hallo an alle,
habt ihr das auch, daß euch die Bilder der kranken Mutter immer wieder einholen? Manchmal ganz unvermittelt ohne besonderen Anlass? Eigentlich wünsche ich mir meine Mama als gesunde Frau in Erinnerung zu behalten... Wie geht ihr damit um, wenn diese Bilder kommen?


Seid lieb gegrüßt & alles Gute für die OP deiner Tochter, Tine.

Katja
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  #6  
Alt 15.01.2013, 09:31
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

liebe katja..
ja es vergeht eigentlich kein tag, an dem nicht diese schrecklichen bilder hochkommen. sie sind immer gegenwärtig. auch für mich ist es das schrecklichste, was ich je erlebt hab. obwohl, der augenblick als meine tochter nach einer 10stündigen hirn-op rausschob und ich nicht wußte, ob und wie sie überlebt, waren auch furchtbare momente, und ich werde auch das nie vergessen.

ich sitze hier total verheult. hab grad gelesen, daß auch meine frühere freundin melitta gestorben ist. melitta und ich kennen uns schon seit gut 20 jahren.
haben uns dann aber aus den augen verloren. als mami im hospiz lag bin ich öfters rauf auf die terrasse und hab eine geraucht. und einmal stand ich so draußen und jemand rief: hallo tine.. ich schaute mich um und entdeckte ein bekanntes gesicht, mit mütze drauf und glatze drunter. ich war erstarrt. melitta.. gleich war klar, chemo, krebs. wir haben uns dann öfters draußen getroffen und ich hab ihr das hospiz ans herz gelegt, da die ärzte ihr nicht länger wie bis dezember gaben.melitta hatte einen hirntumor. sie war aber noch nicht soweit und auch ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie nur noch 2 monate haben soll. wir haben uns lange umarmt und miteinander geweint. sie hatte solche angst. am tag, nachdem mami starb, bin ich nochmals ins hospiz, mami ihr kissen holen, das wollten wir ins grab mitgeben. und da traf ich melitta.. das letzte mal.. und sie erzählte, daß sie sich das hospiz angeschaut hat und es ihr sehr gut gefiel. dann war unsere letzte umarmung. ich mußte die tage immer wieder an sie denken.. jo und heut morgen les ich ihre todesanzeige. sie starb am 09.01. im hospiz. ich bin nur am heulen...

melitta.. ich umarme dich, nun hast du es hinter dir... ich bin froh, daß wir uns nochmal sehen und erleben durften. du warst immer eine tolle freundin und ich werde dich weiter im herzen tragen. ich bin so traurig, daß nun hast auch du gehen müssen. ein weiterer leuchtender stern am himmel,.. eine wunderbare liebe frau.
deine freundin tine
__________________
MISS YOU MAMA
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  #7  
Alt 15.01.2013, 11:47
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

das ist ja traurig... da weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll. Es ist einfach erschreckend, wie viele Menschen diese Krankheit bekommen und eigentlich kaum mehr eine Chance haben. Wie schlimm muss das für dich gewesen sein, als du die Zeitung last und auf einmal über die Todesanzeige gestolpert bist. Manchaml fragt man sich, ob es denn nie aufhört...

Ich hoffe, der Gang ins Krankenhaus wird für dich heute halbwegs erträglich sein. Ich hoffe, du kannst die Bilder und Gefühle, die dann in dir aufsteigen, verkraften und dich auf deine Tochter konzentrieren. Toi, toi, toi, dass die OP gut verläuft und es deiner Tochter ganz bald wieder besser geht!!!

Alles Liebe

Liebe Katja,

ich kenne das auch mit diesen Bildern... Weil ich das nicht ertragen konnte, habe ich mir das Lieblingsfoto meines lächelnden Papas griffbereit gestellt. Man kann es ja auch verkleinern und immer bei sich tragen. Sobald also schlimme Bilder aufkommen, schaue ich mir sofort meinen strahlenden und gesunden Papa an und konzentriere mich darauf. Mir hat das geholfen! Vielleicht probierst du es mal aus?

Liebe Grüße
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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