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#1
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Hallo an alle,
heute muß ich einfach wieder einmal schreiben. Seit einer Stunde lese ich alle möglichen Einträge und habe das Bedürfnis allen Mut zu machen. Manche kennen mich aus dem Forum, andere nicht. Sagen möchte ich, das es mir sehr gut geht. Im November hatte ich eine Stammzellentransplantation . Eigendlich habe ich damit gerechnet das das Jahr 2004 vorbei ist, und ich nicht mehr da bin. Ich lebe immer noch !!!!! Ich glaube fest daran das die Krankheit auch vom Kopf her geht. Man muß den Mut zum kämpfen haben. Ich lasse mich auch nicht mehr verückt machen . Das Leben ist hart und immer wieder kommen Rückschläge. Einige davon sind bei mir :ein Mann leidet seit meiner Krankheit unter starken Depressionen, im letzten Jahr war er 3 Monate in einer Nervenklinik. Im April 2004 verlor er nach 34 Jahren seine Arbeit.Ich war 11 Monate krankgeschrieben, als ich meinem Chef sagte das ich am 1.7. wieder arbeiten komme, bekam ich die Kündigung !Jetzt suche ich, 80 % Behindert, 52 Jahre eine neue Arbeit. Wir müssen unser Haus verkaufen, niemand will es !! Zum guten Schluß erfuhr ich gestern von der schweren Krankheit (Leberkrebs) einer sehr guten Freundin. Diese wohnt leider in Hamburg und ich in der Nähe von Frankfurt. Das ist also das Leben . Trotzdem geht es mir gut, weil ich es so will !!!! Ich freue mich über alles, ich bin dankbar für jedes lächeln, ich freue mich über meine Familie über die Enkel die ich habe ! Ich freue mich über jedes Mail über jeden Sonnenschein. Anrufe meiner Schwester , meiner Brüder tun mir gut, ich liebe sie sehr ! Ich habe gestern ein Buch gelesen, einfach nur einen Roman nichts besonderes, aber ein Satz war darin der mir sehr zu denken gab : Ich war in der Stadt um mir Schuhe zu kaufen und ärgerte mich sehr das mir keine gefallen haben, bis ich einen Mann sah der keine Füße hatte !!!! Liebe Grüße an alle und viel Mut und Kraft wünsche ich Euch. Elke |
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#2
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Hallo Elke,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt und ich freue mich nach wie vor, wie gut es Dir trotz aller anderen negativen Einflüsse geht. Ich weiß, wie wichtig kämpfen ist. Kämpfe ja selber ununterbrochen und das verlangt mir sehr viel Kraft ab, die ich eigentlich gar nicht mehr habe. Irgendwie kommt immer etwas Neues dazu. Seit April d. J. habe ich ununterbrochen Entzündungen unter meinen Brüsten, die sehr schmerzhaft sind. Obwohl mein Internist dem nicht zustimmen wollte, bin ich heute endlich zum Hautarzt gegangen, weil ich es vor Schmerzen nicht mehr aushalten konnte. Ergebnis: Wahrscheinlich Candida. Der weitere Verlauf wird zeigen, ob die Diagnose korrekt ist oder ob sich dort letztendlich doch Hautlymphome breit gemacht haben. Ansonsten habe ich nach wie vor Erschöpfungszustände, die ich mit meinem Willen nicht mehr bekämpfen kann und das macht mich wirklich depressiv, weil ich immer wieder krankgeschrieben werden muss, da ich einen 8-Stunden-Arbeitstag einfach nicht mehr durchhalte, sondern den Eindruck habe, nach zwei Stunden vom Stuhl zu kippen. Weißt Du, jedes Mal, wenn ich anfange nach einer Krankschreibung wieder arbeiten zu gehen, wird mir von meinem Vorgesetzten erklärt, wie gesund und ausgeruht, wie nach einem Urlaub, ich aussehe. Wie ich mich innerlich fühle, sieht keiner. Dir und allen Deinen Lieben wünsche ich weiterhin viel Kraft, Optimismus und ein schönes Leben. Liebe Grüße Ingrid |
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#3
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Hallo Ingrid
Damit hast du recht, dass keiner sieht wie es einem innerlich geht. Von außen denken viele, der geht es ja wieder gut. Negative Erfahrungen musste ich noch nicht machen bzw. mich rechtfertigen müssen. Aber über manche Dinge rede ich ja auch nicht zu Hause (z.B. bei meinen Eltern). Ich kann doch nicht jeden Tag sagen, wie aufgewühlt und nervös ich bin, dass ich Baldrian nehmen muss. Zuerst habe ich es mir in der Apotheke geholt und meinem Mann davon nichts gesagt. Aber jetzt ist es mir ehrlich gesagt egal. Als er es sah, hat er aber auch nichts gesagt. Wir verstehen uns auch ohne Worte. Ich nehme es aber auch nur selten, wenn es gar nicht anders mehr geht und ich innerlich schon anfange zu zittern. Eine Zeitlang habe ich mir auch den Rücken zerkratzt, weil ich so nervös war, obwohl ich keinen Stress hatte. Dann hat mein Mann mit mir geschimpf und gesagt wie schlimm ich schon am Rücken aussehen würde. Dann habe ich damit aufgehört. Jetzt kratzt ich mir am Kopf, wenn ich nervös bin. Da sieht man die Spuren wenigstens nicht. Ich weiß, wenn ich es selber schreibe und lese denke ich mir manchmal, Mensch bist du blöd - warum bist du so nervös - warum machst du das? Ich weiß es nicht!!! Ich weiß es wirklich nicht!!! Zu Hause und auf der Arbeit gehe ich alles gelassen an und bin nach Außen die Ruhe selbst. Es kann mich keiner hetzen und bei vielen Sachen mach ich mir auch keinen Kopf mehr. Aber warum bin ich dann doch innerlich so nervös, dass ich mich zerkratzte Ich weiß mir keinen Rat. Alles Liebe von Sabrina
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#4
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Hallo Sabrina
,es tut mir weh lesen zu müssen, dass auch Du nach all dem Erlebten so sehr leidest. Nein, Du kannst nicht jeden Tag sagen, wie nervös und aufgewühlt Du bist. Genau so wenig, wie ich meinem Vorgesetzten jeden Tag auf seine Frage antworten konnte, ob es mir gut geht. Jeder Körper sucht sich seine eigenen Stellen aus, bei dem er sich dann "abreagiert". Ist zwar ein blödes Wort, aber ich denke, Du weißt, was ich meine. Versuche doch einmal Johanniskraut anstelle von Baldrian einzunehmen. Eine Arbeitskollegin von mir hat es mal eine Zeitlang genommen und zwar damals, als ihre Mutter so schwer krank war und im Krankenhaus lag. Sie sagt auch heute noch, ohne Johanniskrauttabletten hätte sie das alles nicht durchgehalten. Sie war die Ruhe selbst und konnte auch gut schlafen. Meinen Eltern erzähle ich auch nicht alles. Das meiste mache ich für mich alleine aus. Was mir allerdings auffiel, ist, dass ich viel schneller gereizt und auf der Palme bin als früher. Die vergangenen Jahre war ich eigentlich immer die Ruhe selbst. Doch das ist vorbei, auch wenn es mir nicht jeder gleich anmerken könnte. Meine Schwachstellen sind nach wie vor der Magen und die Haut. Noch immer fliegt mir in regelmäßigen Abständen das Essen aus dem Gesicht und meine großflächigen Hautentzündungen unter den Brüsten wollen und wollen einfach nicht besser werden . Ganz zu schweigen von den immer noch vorhandenen Erschöpfungszuständen. Alles Liebe wünscht Dir Ingrid
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#5
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Hallo Ingrid und Sabrina,
es beruhigt mich ungemein, zu lesen das Ihr beide nicht soooo kuhl seid wie es manchmal den Anschein hat. Bei uns ist es oft so, das WIR alle trösten müssen weil WIR krank sind. Ist es nicht so ? Bei mir ist es immer so das ich die starke spielen muß um anderen nicht weh zu tun. Bis jetzt dachte ich es geht nur mir so, aber anscheinend Euch auch. Wenn wir aber schwach werden, sind wir vieleicht verloren!! Gestern mußte ich furchtbar weinen und das ganze Elend kam aus mir raus, und das in Gegenwart meiner Tochter. Ich war sehr verletzbar und merkte wieder einmal, ohne meinen Panzer bin ich nichts. Also bleibt er ! Eine schöne Woche, Ach ja , falls der Chef fragt wie es geht sag es geht schlecht. Als mein Chef fragte wie es mir geht, wurde ich entlassen als ich sagte, gut! Liebe sonnige Grüße Elke |
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#6
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Hallo Elke
,Du kannst Dir über eines wirklich ganz sicher sein. Weder Sabrina noch ich sind kühl. Es ist halt nur so, dass jeder von uns seine eigene Art hat, mit der Erkrankung und deren Schwierigkeiten umzugehen. Ja, WIR müssen tatsächlich alle trösten, weil WIR krank sind bzw. wollen es meine Eltern - speziell mein Papa - gar nicht wahr haben. Wenn ich über meine Krebserkrankung (weiß ich wirklich ganz sicher, ob alles weg ist?) rede, geht er raus. Das bedeutet natürlich auch, dass er das evtl. gar nicht ertragen kann. Auch ich muss immer die Starke spielen, obwohl ich das jetzt schon lange gar nicht mehr bin. Viel zu sehr macht mir nach wie vor das vergangene Jahr zu schaffen, das ich hoffentlich irgendwann endlich verarbeitet haben werde. Nein, ich glaube nicht, dass wir vielleicht verloren sind, wenn wir Schwäche oder Verletzbarkeit zeigen. Es ist menschlich und Deinen Panzer solltest Du ganz schnell verschwinden lassen. Wir haben nämlich das Recht, verletzbar und schwach zu sein und auch auch einmal mit einer gehörigen Portion Egoismus an uns selbst zu denken. Mein Chef braucht mich nicht mehr zu fragen, wie es mir geht. Seit dem 28.7. bin ich wieder krankgeschrieben, weil es mir schier unmöglich ist, die Arbeitswoche zu schaffen . Mehrere Versuche habe ich seit dem 18. Oktober des vergangenen Jahres gestartet. Es geht nicht mehr und ich kann es mir persönlich nicht noch länger antun, mich Tag für Tag quälen zu müssen. Das geht einfach nicht mehr. Meine Lohnfortzahlung läuft allerdings noch bis zum 25.1.2006. Demnächst mache ich einen Termin beim VdK, um mich zu erkundigen, wie ich mich jetzt verhalten muss.Liebe Grüße Ingrid
Geändert von Ingrid.B (03.09.2005 um 18:06 Uhr) Grund: Ich möchte noch die eMail-Benachrichtigung anklicken können |
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#7
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Hallo Ingrid,
deine Einstellung finde ich gut und ich bin auf dem Weg dort hin, aber diese Einstellung muß zumindest bei mir erst wachsen und das dauert. Aber das ist das einzig richtige, denn WIR sind krank und WIR müssen unser Leben leben und das Beste daraus machen, Wir haben nur dieses Eine. Alles Liebe und Gute Geli |
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