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#1
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Hallo Mig,
bei mir ist es jetzt 1 1/2 Jahre her, und diese Ängste kenne ich nur zu gut. Besonders vor den Nachsorgeuntersuchungen bin ich das reinste Nervenbündel. Gestern beispielsweise hatte ich ein Brust-MRT und konnte tagelang vorher nicht schlafen und kaum etwas essen. Unter meiner Narbe habe ich nämlich seit geraumer Zeit einen Knubbel, der aber schon mit Mammo (trotz Silikon) und Ultraschall abgecheckt wurde. Dann mußte ich gestern noch 2 Stunden auf das Ergebnis warten, es war die Hölle. Und dann noch überall die armen Leutchen mit ihren Tüchern und Perücken, nebenan sind ja die Bestrahlungen... Wenn meine Mutter nicht zur Unterstützung mitgekommen wäre, ich glaub, ich wär durchgedreht. Ich war klitschnaß geschwitzt. Dann endlich kam der Arzt und meinte, es wäre alles OK. Dieser Knubbel ist nur eine Verhärtung der Narbe. Also kein Rezidiv, das hätte man wohl erkennen können. Mußte 3 x nachhaken, ich konnte es nicht glauben. Er hat dann sogar den Prof. geholt, der mir das nochmal bestätigte. Bin so happy!!! Jetzt geht es mir wieder besser, bis zur nächsten Nachsorge. Außer, wenn ich von Rezidiven oder Metastasen-Neubildung lese oder höre, dann falle ich sofort wieder in ein tiefes Loch. Ich versuche dannn, mich irgendwie abzulenken. Einen Spaziergang im Wald zur Entspannung, abends auch mal weggehen zum Tanzen, dann vergesse ich den ganzen Mist - wenigstens für ein Weilchen. Das ist bei mir ein richtiges Auf- und Ab. Einerseits könnte ich Bäume ausreißen und mich an vielem freuen, andererseits denke ich manchmal, daß alles keinen Zweck mehr hat. In positiven Momenten sage ich mir aber immer wieder, ich habe schon so vieles geschafft, jetzt geht es aufwärts!!! Will nur hoffen, daß es auch so bleibt. Grüßchen sterni |
#2
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Vielen Dank für eure Mitteilungen.
Anfang September habe ich einen Termin bei einer Psycho-Onkologin. Dieses hatte mir mein Onkologe empfohlen. Ich weiß ja noch nicht einmal ob es wirklich die Angst vor einer weiteren Erkrankung ist, oder ob es andere Probleme gibt. Dieses "2 Minuten" zulassen kann ich nicht praktizieren, da mir dann sofort die Tränen kommen und wenn ich mich dann frage "Warum wein ich jetzt?", weiß ich keine Antwort. Da ich beruflich sehr gefordert werde, geht es mir tagsüber ganz gut. Allerdings bin ich sehr gereizt. Wenn ich nicht erst Urlaub gehabt hätte könnte man glauben ich bin urlaubsreif. Ach sorry, ich hoffe, daß ich diese Krise schnell überstehe. Gruß Mig |
#3
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Hallo Mig,
schlecht drauf sein kann viele Gründe haben, dass Du einen Therapeuten aufsuchst ist mit Sicherheit gut. Bei mir kam die Hängerphase von dem "Hormonentzug" (hatte direkt nach brusterhaltender Op 07/2003 Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter) Kann das sehr gut vergleichen, da ich zwei Jahre vor der Geburt unserer 14jährigen Tochter eine erhebliche Störung des Hormonhaushaltes hatte. Das führte zu starken Depressionen, morgens aufstehen und glauben nicht aufstehen zu können, alles ist schwer und jede Kleinigkeit kann nur mir äußerster Kraftanstrengung erledigt werden, übrigens ein sehr schleichender Prozess, man denkt, na ja, man wird krank oder ist einfach nicht gut drauf. Zum Schluss war ich zu keiner Gefühlsregung mehr in der Lage. Bekam dann entsprechende Hormone, wieder ein langer Prozess, bis ich die Depressionen ablegen konnte. Und genauso ging es mir nach Beendigung der Chemo, Bestrahlung, wunderschönen REHA, derselbe Ablauf wie damals, wieder ein schleichender Prozess. Mein Onkologe meinte auch Verarbeitung und ich nahm Antidepressiva für ca ein Jahr, damit ging es mir relativ gut. Dann habe ich mit Hilfe einer Heilpraktikerin auf pflanzliche Mittel umgestellt . Es dauerte wieder sehr lange, aber seit ca. Anfang des Jahres kann ich wieder lachen, ein super gutes Gefühl ;-), das möchte ich nieeeeee wieder verlieren. Trotzdem kann ich mich nicht davon freisprechen, auch zwischendurch mal Angst oder Sorgen oder Grübeleien zu haben,(zur Zeit auch, meine Nachsorgetermine stehen an) Es sind Gefühle, auch die gehören zu mir, aber sie sollen mich nicht beherschen. Sollte der Krebs meinen, mich wieder in Besitz nehmen zu wollen, werde ich mich dann darum kümmern, aber vorher will ich leben, lachen und viele Gefühle, hauptsächlich schöne haben. Vielleicht konnte ich Dir ein bißchen mit meiner Ausführung helfen, würde mich freuen :-) Liebe Grüße Elke Geändert von aufwärtselke (24.08.2005 um 23:24 Uhr) |
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