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  #1  
Alt 16.03.2006, 23:01
kilena kilena ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

he yvonne,

bin gerade auf diese seiten gestoßen - und kann mich dieter nur anschließen.
mußte mich selber schon mehrfach mit dem bevorstehenden tod befassen und bin dabei auf ein sehr interessantes buch gekommen: von elisabeth kübler-ross "interviews mit sterbenden". vielleichet wäre das etwas für dich.

ich wünsche euch noch eine angenehme und intensive zeit und viel kraft.

liebe grüße kilena
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  #2  
Alt 06.04.2006, 13:33
hexe6 hexe6 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo an alle!

Ich glaube langsam an Wunder!!!
Nachdem mein Papa seinen 50.Geburtstag erleben durfte(Ärzte meinten das er solang nicht durchhält),muß ich sagen, das es ihm Verhältnismäßig gut geht.Die Gelbsucht ist weg,die Schmerzen sind weg.Die Chemo verträgt er gut.Er fühlt sich wieder wie ein Mensch, während ich(und alle anderen) im Februar dachten er stirbt. Er hat jeden Tag eine neue Idee, was er mit uns unternehmen will. Wir fahren zusammen shoppen, gehen wieder spazieren, alles Sachen die ich mir nicht mehr hätte träumen lassen. Vielleicht gibt es ja doch Wunder. Und umso mehr ein Mensch dagegen kämpft, umso besser ist die Therapie. Ich bin froh das wir ihm nicht gesagt haben, das die Ärzte ihm noch 4 Wochen geben(das war Ende Januar),dann wäre er bestimmt heute nicht in diesem Zustand.
Wollte Euch allen nochmal danke fürs zuhören und die lieben Antworten danken.
Ich wünsch allen soviel Glück!!!! Auch wenn es vielleicht wieder abwärts geht, wir haben die Wochen jetzt viel intensiver genutzt als jemals zu vor. Ich hoffe das es noch lange so bleibt.

Alles Gute.

Hexe
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  #3  
Alt 06.04.2006, 15:04
Benutzerbild von Kiwi
Kiwi Kiwi ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Liebe Hexe

Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, wie es denn wohl bei Euch so geht - und ich FREUE mich nun wie die strahlende Frühlingssonne, dass du so guten Bericht geschrieben hast!

Was immer kommen mag, geniesst das HIER UND HEUTE - ihr erlebt diese Zeit ganz besonders intensiv und so ist es goldrichtig!

Von Herzen wünsche ich deinem Papa weiterhin Energie, Kraft, Lebenslust und abserbelnde Krebszellen - und dir und deiner Familie viele frohe, unbeschwerte Stunden, die Euch aufatmen und auftanken lassen.

Beste und herzlichste Mitfreu-Grüsse aus der Schweiz, Kiwi
__________________
Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vorüber, sondern lächeln, dass sie gewesen. (Tagore)
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  #4  
Alt 06.04.2006, 19:10
hexe6 hexe6 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Vielen lieben Dank Kiwi! Ich find es super das in diesem Forum wirklich Leute sind, die mit einem leiden,fiebern, hoffen und sich freuen. Ich danke dir. Ich hoffe mein kleiner positiv Beitrag gibt ein paar Leuten Mut und vielleicht haben noch mehr dieses Glück, Zeit richtig intensiv nutzen zu dürfen und können.

Liebe Grüße

Hexe6
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  #5  
Alt 07.04.2006, 09:48
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

hallo kiwi

ich freue mich für euch ;-)) geniesse eure zeit die ihr jetzt nochmal geschenkt bekommen habt...

ich hoffe für euch dass der zustand noch länger anhält...

ganz liebe grüße
das teufelchen
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #6  
Alt 10.06.2006, 15:37
hexe6 hexe6 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo Ihr lieben,

ich möchte nach einer relativ langen sehr positiven Zeit, mal wieder was schreiben. Leider geht es seit 3 Wochen bei meinem Papa wieder stark bergab. Angefangen hat es damit, das er wieder gelb wurde, also wurden die Stents gewechselt. Die Gelbfärbung verschwand wieder, aber mit einem Schlag bekam er einen riesigen Bauch, Wasser!! Er konnte keine drei Schritte tun ohne das ihm schwarz vor Augen wurde. Er hat innerhalb von 3 Wochen 36Liter Wasser gezogen bekommen. Am Donnerstag mußte er wieder ins Krankenhaus,zur Chemo. Er ist total schwach. Ich war nachmittag im Krankenhaus für 2 Stunden, und er hat nur geweint. Er hat keinen Lebensmut mehr. Auf gut deutsch: er hat die Schnauze voll, von den Strapazen, den ständig neu dazu kommenden Problemen und keine wirkliche Besserung. Er sagte sogar er würde sich am liebsten einen Strick nehmen. Hilfe, ich war die zwei Stunden stark und hab versucht ihn aufzubauen, aber so wirklich gelungen ist es mir nicht. Sonst hat ihm schon immer die Aussage aufgebaut, morgen kannst du wieder nach Hause, diesmal bekam ich zur Antwort, er will lieber hier bleiben und keinem zur Last fallen. Er kam aber gestern abend wieder heim. Völlig geschwächt, er kann keine 3Meter mehr laufen ohne das er fast zusammenbricht. Er ist so hilflos. Er tut mit so leid. Er ißt nichts mehr. Ich glaube er hat sich aufgegeben. Er hat die ganze Zeit so stark gekämpft und jetzt?? Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll. Ich war gerade bei ihm, ihm ist heute Nacht das erste Mal passiert, das er es nicht mehr gemerkt hat das er auf die Toilette muß, da ist es ins Bett gegangen, er schämt sich so dafür, mein Gott wenn das alles wäre, das ist doch kein Problem. Wie macht man das einem 50 Jährigem klar? Er war immer ein gestandener Mann und jetzt das? Er wird damit nicht fertig. Dann hab ich noch eine Frage, er hat ja das viele Wasser im bauch gehabt, der Bauch ist wieder etwas dick, aber der Arzt konnte kein Wasser ziehen, er meinte es wäre kein Wasser, auch keine Luft, aber was denn dann?? Was kann da noch drin sein? Konnte mit dem Arzt nicht sprechen, weil er schon Feierabend hatte als ich da war.
papa hat jetzt erstmal 24 Tage Pause von der Chemo, vielleicht stabilisiert er sich ja auch wieder ein wenig. Er hatte vorher Chemo mit 10% bekommen und jetzt mit 30%. Liegt es daran das er so geschwächt ist. So extrem? Ich will ihn doch nicht verlieren, er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.Er war immer für mich da, hat immer Verständnis für mich gehabt, egal was ich für Mist gemacht hab. Warum kann man denn nix tun? Es ist so krass.
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  #7  
Alt 10.06.2006, 16:50
Nadnik2 Nadnik2 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

hallo liebe hexe
lass dich mal feste das hört sich so an wies bei uns war....
ich wünsch dir ganz ganz viel kraft.
lg nadine
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  #8  
Alt 13.06.2006, 02:27
Barbara25 Barbara25 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo Hexe,

lass Dich erst mal ganz fest drücken
Es tut mir leid, dass es wieder bergab geht... Mir fehlen die richtigen Worte, ich kenne dieses Gefühl so gut, zusehen müssen, nichts tun zu können und dann diese Fragen, Gedanken, Gefühle...
Ich frage mich immer, soll ich mich trauen, zu hoffen? Oder werde ich dann erst recht enttäuscht? Soll man sich selber beruhigen, das wird wieder, ist ganz normal, sind die Nebenwirkungen der Chemo oder soll man mit dem schlimmsten rechnen?
Soll man versuchen, ihm Mut zu machen, wieder zu hoffen, zu kämpfen oder soll man akzeptieren, dass er nicht mehr will, die Schnauze voll hat, von dem ganzen Elend und Leid?
Ich kann Dir nur sagen, bei meinem dad sind es immer so Phasen, er lässt sich hängen, gibt sich auf. Dann plötzlich sieht er wieder einen Hoffnungsschimmer, schmiedet Pläne, blüht auf... -bis zum nächsten Mal...
Ich würde Dir so gerne helfen, Dir einen Rat geben, kann ich aber leider nicht.

Tu einfach dass, was Dein Herz dir rät. Sei für ihn da, unterstütze ihn, wo es geht, aber vergiss dich nicht dabei!
Du brauchst Kraft, viel Kraft, nur so kannst du wirklich für ihn da sein...

Diese Kraft wünsche ich Dir und Deiner Familie, schöpfe sie aus der Liebe, die Dir gegenüber gebracht wird und die du erwiderst...

Alles Liebe
Barbara

Ps: Schreib mal wieder, wie es Dir ergeht...
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  #9  
Alt 13.06.2006, 16:05
hexe6 hexe6 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (49) liegt im Sterben

Hallo an alle die mit mir gefiebert, gehofft und gebangt haben!!!!!!!!!

Mein Papa hat heute früh 4.30 Uhr den Kampf verloren. Als die Klinik heute früh anrief, war es ein Weckruf wie ein Brett vor den Kopf. Ich war gestern noch sehr lang bei ihm, habe ihm Melone gebracht auf die er Appetit hatte und Pfirsiche. Rote Beete Saft haben die Schwestern gesagt wäre gut fürs Blut, also holte ich ihm das auch. Das waren wohl leider seine letzten Wünsche. Als ich daheim war, klingelte mein Handy, mein Papa, er sagte zu mir: Wenn du morgen kommst, bring keinen Saft mit, der macht schlimmes Sodbrennen. War ein ganz komisches Telefonat, und leider auch das letzte was ich von meinem Papa hören durfte. Es kam jetzt doch irgendwie sehr plötzlich. Er hatte gestern noch gesagt, na hoffentlich wird es wieder. Schade das liebe Menschen, die hart gekämpft haben, leider doch verlieren. Er hat seinen 50. Geburtstag noch erleben dürfen. Und wir hatten noch wenige schöne Wochen. Papa ich werde dich nie vergessen und immer lieben.
Aber jetzt bist du erlöst und ich hoffe es geht dir gut da oben oder wo auch immer. Wir sehen uns da wieder!!!!!!!!! In meinem Herz bleibst du immer ganz fest an dem Platz wo du immer warst.

Danke an alle die mir hier beistanden. Und ich hoffe, das ich hier nie wieder als wieder Betroffene, sondern als Beistand schreiben muß. Danke
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