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#1
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Hallo an Alle!
Nachdem ich mich zurzeit wie das reine Elend fühle, tat es mir sehr gut Eure Zeilen zu lesen - da fühlt man sich gleich nicht so allein. Ich hatte Ende April meine letzte Chemo - darauf hatte ich so lange gewartet und habe immer den Kopf oben behalten. Eigentlich sollte ich mich an diesem Tag freuen wie nie zuvor, aber was passierte. Einen Tag danach bekam ich am linken Lungenflügel eine schwere Lungenentzündung und war noch weitere 15 Tage im Krankenhaus. Dann war ich eine Woche zu hause und mußte dann wieder rein - Lungenentzündung am rechten Lungenflügel. Juhu, ich bin ja sowas von begeistert. Seit 2 Tagen bin ich endlich zu hause. Ich sage Euch, diese Lungenentzündungen haben mir körperlich einfach den Rest gegeben. Ich habe mich noch nie so schwach gefühlt. Mein Körper fühlt sich völlig ausgepowert an. Zwei Stufen bringen mich ins Schwitzen - es geht einfach nicht mehr, mein Körper will nicht mehr. Jetzt habe ich eine Woche Pause, dann gehts zur Strahlentherapie. Wie soll ich das noch schaffen? Ich kann Euch auch gut verstehen, was diverse "Aktivitäten" anbelangt, ich habe das Gefühl ich entwickle mich noch zum totalen "Psycherl". Ich wasche mir ständig die Hände oder halte mir eine Hand vor den Mund und die Nase, weil ich Angst habe, es könnte mich wer anstecken. Zuviele Leute (Einkaufen etc.) machen mich total nervös, ich werde ganz ängstlich. Früher war ich nicht so. Im Moment kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich jemals wieder fit werde. Aber es wird der Tag kommen, da werden wir genauso normal leben wie früher. Wir dürfen nur nicht den Mut verlieren, auch wenn es manchmal sehr schwer ist. Ich wünsche Euch alles Liebe Gerlinde |
#2
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Hallo ,
Von Lungenentzündung kann ich auch ein Lied singen! Die war im Endeffekt der Grund fürs Koma. Danach (aus der Klinik entlassen) kam ich mir vor wie eine 100 Jahre alte Frau (nichts gegen alte Damen...) Aber von ganz unten kommt man relativ schnell wieder etwas höher. Nur hab ich das Gefühl, daß man dann irgendwann "stecken" bleibt und nicht mehr so große Fortschritte macht. Mir geht es ähnlich wie Dir Gerlinde: Manchmal glaube ich auch, ich hab nen Händewasch-Zwang entwickelt und fühl mich unter Menschen auch nicht mehr wohl. Ich sehe überall Keime krabbeln. Nach dem ewigen Aplasie-Essen mache ich mir auch ständig Sorgen ob das Essen nun auch einwandfrei ist. Es ist schrecklich so verkrampft und ängstlich zu sein! Mit etwas mehr Gelassenheit könnte man alles auch besser genießen. Leider fällt es mir schwer mit dem Grübeln aufzuhören. Aber ich bin doch beruhigt, daß es anderen auch so geht. Naja, immerhin habe ich meinen "System-Streik" nach ein paar Tagen Ruhe überwunden und jetzt geht es mir gerade wieder besser, dann bin ich auch automatisch aktiver. Vielleicht gehen diese Episoden ja irgendwann weg oder sind zumindest nicht mehr so extrem. Danke für Eure Antworten, ich wünsche Euch auch ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen! Liebe Grüße Steffi |
#3
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Hi Steffi!
Ich war in Urlaub und deshalb länger nicht mehr hier - sorry! Wie lange das bei mir gedauert hat, bis ich wieder einigermaßen auf dem Damm war? Das ist eine wirklich schwere Frage, denn einerseits fühle ich mich selbst heute noch nicht wieder vollkommen fitt, aber andererseits kann man schon sagen, dass es bei MIR (jeder ist da ja anders, also nicht erschrecken!) 1 1/2 Jahre gedauert hat bis ich das erste Mal das Gefühl hatte, wieder einigermaßen normal alles machen zu können, wie andere! Kurz nach meiner Chemo war ich auch so extrem sauer auf alle um mich rum, die ganz selbstverständlich davon ausgingen, man funktioniert jetzt wieder absolut normal und mich dann z.b. einen fiesen Berg hochgeschleppt haben - und ich war so blöd, das mitzumachen. Mittlerweile kenne ich meine Grenzen und beachte sie auch und lasse es auch andere deutlich wissen bis wohin meine Belastungsgrenze geht. Es gibt trotzdem noch Momente, wo ich das Gefühl habe alle denken ich bin total durchgeknallt, weil ich jetzt so und so reagiere. Oh übrigens hört sich der Vorschlag der ganzheitlichen Körpertherapie wirklich gut an, ich hab z.b. Qi Gong gemacht, was für mich absolut richtig war. Jeder muss da wohl ein bisschen sein eigenes Ding finden. Gib nicht auf und wenn dich was ankotzt, was absolut nicht geht, dann reg dich hier drüber auf, hier sind Menschen, die das alles sehr gut verstehen und mir hat das immer am besten geholfen! Liebe Grüße Nina
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