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  #1  
Alt 06.11.2006, 17:05
Bellinda
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Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Hallo Vöhri,

wahrscheinlich bin ich jetzt zu spät, aber dein Fragebogen ist klasse so!!!

Beim Thema Zähne kann ich mich nur anschliessen.

Die Information mit der Schiene ist mir neu.
Bei mir fing während der ersten Chemo ein noch im Kiefer verborgener Weisheitszahn an, mich massiv zu plagen, so dass beinahe zwischen zwei Zyklen noch der Zahn gezogen werden musste. Er blieb letztendlich drin, aber seitdem war nie mehr wirklich Ruhe .... (diesen Monat kommt er definitiv raus) - davor war ich ein Mensch, der in seinem ganzen Leben noch nie Probleme mit den Zähnen hatte ... - inzwischen habe ich das auch von anderen gehört. Mein umzugsbedingt neuer Zahnarzt sagte mir neulich als erstes: Na klar, vor einer Chemo müssen auf jeden Fall alle fraglichen Zähne saniert bzw. gezogen werden ... Wenn man das weiß, dass man fragliche Zähne hat - und die Zeit dafür da ist, mag das ja sinnvoll sein - beides traf nicht zu .
Von den Zähnen abgesehen, ist absolute Zahn- und Mundhygiene absolut wichtig, Zähneputzen + Desinfektionsspülung nach jedem Bissen. Wenn die Chemo die Blutzellen radikal reduziert, kann es leider ruckzuck zu einer Pilzinfektion kommen.
Bei dem Thema Hygienemaßnahmen kannst du gar nicht genug beim Doc nachbohren - und wenn du noch mehr Infos brauchst, gibt es diese natürlich hier bei uns.

Liebe Grüße

- hoffe du verträgst das CT diesmal ohne Folgen und Komplikationen !!! - - - Sind die Symptome vom letzten Mal noch da? - Doc Löcher in den Bauch fragen, was das sein kann - soll?
von
Bellinda
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  #2  
Alt 07.11.2006, 17:48
Der Schwabe Der Schwabe ist offline
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Registriert seit: 26.10.2006
Beiträge: 13
Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Ein Hallo zusammen,

Nachdem gestern beim CT nichts weiters mehr festgestellt wurde bin ich nun heute Morgen
in Klink gefahren um den nun eingetroffenen Histologischen Befund zu besprechen.

Im Gepäck war mein auf inzwischen 17 Fragen angewachsener Zettel!
Auf die Frage wie ich mich fühlte, gab ich zur Antwort, dass bis auf ein paar Kleinigkeiten und natürlich den NHL Befund, so weit also soweit in Ordnung wäre.

Der Doc meinte, WARUM der Befund sieht doch gar nicht so schlecht aus!


Auszug: 1.Befund vom 16.10.2006
Mikroskopischerer Befund:
Lymphknotenstanzzylinder mit Durchsetztung durch atypische Zellen aus lymphoretikulärer Reihe mit verschoberer Kernplasmarelation zugunsten der Kerne, unregelmäßige Kernumrisse, Chromatinverklumpungen und pathologische Mitosenbildung. Im Storma findet sich herdförmige Fibrose. Diagnose:
Lymphknotenbefall durch ein malignes Non Hodgkin Lymphom, wobei es sich um zentroplastische- zentrozytisches Lymmphom handeln könnte.


Auszug 2. Befund vom 31.10.2006 (Pathologisches Institut)
Zusammenfassend sprechen die vorliegenden Befunde in erster Linie für eine Floride lymphofollikuläre Hyperplasie. Für ein maliges Lymphom habe ich vorliegenden Gewebe keinen ausreichenden Anhalt. Bei Weiterbestehen der klinischen Symptomatik oder neu auftretenden Lymphknotenschwellungen wäre eine Lymphknotenexstirpation zur Etablierung einer Diagnose zu empfehlen.

(braucht man ja ne Ewigkeit bis man die Fremdwörter alle in dem Monitor hat)

Die Ärzte rieten mir zur Sicherheit eine weitere Biopsie durchführen zu lassen. Dem bin ich gefolgt, und mein Gewebe wartet jetzt auf weitere Untersuchen. Man hätte auch ein Lymphknoten entfernen können, dies wäre jedoch in der Leistegegend nicht ganz so zum empfehlen. (zwecks irgendwelche Problemen die in den Füßen entstehen könnten ).
Ist natürlich jetzt erst mal super und bin mal sau froh dass es nun vielleicht doch nicht NHL ist.
So das bedeutet jetzt erst mal auf die neuen Ergebnisse warten!

Ich sende euch viele Liebe Grüße.

Ein etwas erleichterter Vöhri
Drück allen die Daumen die es gerade nötig haben!!
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  #3  
Alt 07.11.2006, 18:41
Bellinda
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Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Lieber Vöhri,

da kann man dir ja erst einmal nur ganz herzlich gratulieren.


Rein übersetzungstechnisch kann ich dir folgende Hilfen anbieten:

Auszug 2. Befund vom 31.10.2006 (Pathologisches Institut)
Zusammenfassend sprechen die vorliegenden Befunde in erster Linie für eine Floride lymphofollikuläre Hyperplasie. Für ein maliges Lymphom habe ich vorliegenden Gewebe keinen ausreichenden Anhalt. Bei Weiterbestehen der klinischen Symptomatik oder neu auftretenden Lymphknotenschwellungen wäre eine Lymphknotenexstirpation zur Etablierung einer Diagnose zu empfehlen


FLORIDE
ist lateinisch mit Flora und Fauna verwandt und heißt letztendlich nichts anderes als blühend, in diesem Falle munter vor sich hin wachsend

lymphofollikulär
bezieht sich auf Lymphfollikel. Diese heißen auch Lymphknötchen und sind kugelige Ansammlungen von B-Lymphozyten, die wiederum zu den weißen Blutkörperchen gehören. Diese Lymphfollikel kommen sowohl innerhalb von Lymphknoten vor als auch frei im Körper z.B. im Bereich der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes oder im Bereich des Rachens .

Hyperplasie -
kommt aus dem Griechischen und heißt nun, dass die Dinger munter neue Zellen bilden, sprich kräftig größer werden, wobei die einzelnen Zellen aber ihre normale Größe behalten.

Also eine floride lymphofollikuläre Hyperplasie heißt nichts anderes, dass diese Lymphknötchen die Freude am Wachsen entdeckt haben und frischfröhlich drauflos wachsen ....

Was hatten wir sonst noch?
Eine Fibrose ist eine Vermehrung von Bindegewebe.
Storma müsste wahrscheinlich Stroma heißen, das ist das bindegewebige Stützgewebe eines Organ oder Tumors. Die herdförmige Fibrose dadrinnen ist also ein bisschen viel Bindegewebe an einer Stelle.

Ihre ordentliche normale Form haben die Zellkerne offensichtlich auch aufgegeben: unregelmäßige Kernumrisse

Verschobene Kernplasmareaktion zugunsten der Kerne ...

Aaalso: Eine Zelle hat einen Kern mit den Erbanlagen innendrinnen und drumherum so eine Art Flüssigkeit =das PLASMA, in dem die kleinen Zellorganellen schwimmen (ganz ähnlich wie in größeren Dimensionen die Organe im liegen). Das Ganze wird natürlich von einer Art Haut, der Zellmembran, zusammengehalten. Der Zellkern und dieses Plasma stehen normalerweise in einem ganz bestimmten Größenverhältnis. Dieses stimmt hier nicht mehr - die Kerne nehmen offensichtlich mehr Raum ein als ihnen zusteht.

Unregelmäßige Kernumrisse = die Kerne halten sich nicht mehr an ihre ursprüngliche ordentliche Form ....

Mitose = Zellteilung - der Weg auf dem sich die Zellen vermehren und der ist offensichtlich nicht mehr gesund = pathologisch

UFFFF - ich hoffe, das kann noch einer verstehen und mir ist kein Fehler unterlaufen ....

Alles Liebe und nochmal
von ganzem Herzen CONGRATULATIONS
Bellinda


PS
Lieber Artwolf - falls fachliche Korrekturen notwendig sind - ich bitte drum ...
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  #4  
Alt 12.11.2006, 11:25
Der Schwabe Der Schwabe ist offline
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Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Hallo Zusammen,

Ich möchte nur kurz allen einen schönen Sontag wünschen!
Hier im Schwabenländle regntet und stürmt es zwar, aber das muss bei Euch ja nicht unbedingt gleich sein.
Dir Bellinda recht herzlichen Dank für Deine Übersetzung ins Deutsch. So ist der Befund auch wieder für einen Schwaben verständlicher geworden.

Viele Grüße an Alle


Vöhri
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  #5  
Alt 12.11.2006, 12:45
Bellinda
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Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Hi Vöhri,

"im Badische" hat der Regen schon eine Weile aufgehört, der Wind bläst blaue Wolkenlücken, durch die ab und zu die Sonne einen Gruß sendet - ich werde mal "mit Petrus reden", dass er auch auf die Alb ein wenig Sonne zu euch schickt .....

Ich habe hier einen 10 % Rabattgutschein für einen online-Haustiershop - hast du Verwendung? Ich ja leider nicht mehr.

Dir auch einen lieben Sonntagsgruß
von
Bellinda
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  #6  
Alt 17.11.2006, 17:19
Bellinda
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Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Hallo Vöhri,

wie geht es dir - gibt es schon neue Ergebniss?

Liebe Grüße
Bellinda
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  #7  
Alt 28.12.2006, 18:38
Der Schwabe Der Schwabe ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Ein Schwabe mit einer Frage an Euch

Hallo Ihr Lieben,
Vor dem Jahreswechsel melde ich mich nochmal kurz. Ich möchte mich bei allen bedanken die mich hier im Forum durch ihre Einträge unterstützt haben. Es ist unglaublich wie viel Kraft , Mut und positve Gedanken man aus Euren Einträgen schöpfen kann.
Ich hab mir schon des öfteren überlegt wie es wohl für die Menschen früher war bzw. heute noch ist, die keinen Zugang zum „www“ und zu diesem Forum hatten und haben.

Nochmal ein paar Zeilen über mich:
Den letzte Stand war der, dass die zweite Gewebeuntersuchung von der Biopsie keinen Nachweis auf die NHL ergab. Die Ärzte gehen nun davon aus dass sich um kein NHL handelt sondern dass es eine entzündliche Geschichte ist. Sollte es nun wirklich so sein, was ich auch Glaube, habe ich nochmal richtig Schwein gehabt.
Momentan ist es so dass die Lymphknoten immer noch vergrößert sind. Zwei Stück sind etwas kleiner geworden. Die Symptome sind noch vorhanden: Zittrigkeit, Schlappheit, und mal mehr oder weniger Schmerzen im rechten Bein (Hier befinden sich auch die geschwollene Lymphknoten) . Generell geht es mir jedoch ein gutes Stück besser wie noch im Oktober und November.
Woher und wovon die Lymphknotenschwellung ausgeht kann mir keiner sagen. Auch frag ich mich ob man durch das ganze (Diagnose / Untersuchung / ….) nicht einen kleine unbewussten psychischen Schaden mitbekommt. Obwohl man eigentlich meint man könne ganz gut mit der Sache umgehen!?

Viele Leute die in diesem Forum landen, wurde mit der Diagnose Krebs konfrontiert, ob jetzt bei sich selbst oder einem Angehörigen. Nach der Diagnose ist man wie von einer Dampfwalze überrollt, das brauch ich hier glaube ich niemanden erzählen. Ich habe hier im Forum so oft den Satz gelesen „ mach dich nicht verrückt und warte zuerst die genau Diagnose ab“

Wie man in meinem Fall sieht steckt hier viel Wahrheit dahinter. Mir wurde ohne wenn und aber klar gesagt sie haben NHL, es war nur noch die Frage welche Art und in welchem Stadium.
Vier Wochen später konnte man den NHL Nachweis nicht mehr erbringen.

Ich möchte damit allen Mut machen die diese Diagnose erhalten und den Boden unter den Füßen verlieren. Macht euch nicht verückt, wenns auch schwer fällt!

Fürs neue Jahr wünsche ich vorallem viiiiel Gesundheit, bzw. werdet schnell wieder Gesund und gebt den Kampf nicht auf. Ich wünsche euch und euren Angehörigen eine gesunde Portion Optimismus dass ihr die Hoffnung nicht verliert! Natürlich darf Glück nicht fehlen!

Also, allen ein guten Rutsch in ein für uns alle gutes Jahr 2007!
herzliche Grüße aus dem Schwabenland,

Vöhri
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