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#1
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Hallo! Wenn Du hier im Forum ein bischen weiter liest, wirst Du viele Threads finden, in denen Frauen berichten, dass es Ihnen so ähnlich geht, wie Du erzählst. Und natürlich Berichte von Männern, denen es auch ziemlich beschissen geht nach der Chemo. Wir Jungs neigen dazu, dicht zu machen, wenn es uns schlecht geht. Für die Partnerin ist das sicher auch eine Riesenbelastung. Versuche, wenn es irgend geht, ihn nicht zu bedrängen! Die Reha sollte er unbedingt machen. Mir (und den meisten) hat das unheimlich gut getan. Aber sei auch nicht enttäuscht, wenn danach noch nicht alles ist wie vorher. Es ist, hat mir eine Ärztin gesagt, als ob man einmal auf Null gesetzt wird, und dann wieder auf Touren zu kommen dauer eben. Übrigens ein paar Wochen ohne Alkohol (war bei mir bei der Reha auch so) nimmt der Körper ziemlich dankbar entgegen.
Viel Glück GMS |
#2
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Oh, hab gerade gesehen, dass Du der Kleinen schon dasselbe geraten hast, wie ich Dir...
Na ja macht ja nischt. GMS |
#3
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Dank Dir:-)
Im Grunde weiss ich ja das er zur Zeit nicht anders kann, aber diese Hilflosigkeit ist momentan schwer zu ertragen. Man will helfen und kann es nicht. Was da grad in seinem Körper und seinem Kopf passiert kann sich ein anderer wohl auch noch nicht mal im Ansatz vorstellen, egal wie nah er ihm steht. Seine Eltern und sein Freund sagen, egal was er grad sagt, er bräuchte mich jetzt und ich soll runterfahren. Bisher sah ich das immer genauso, aber grad jetzt weiss ich nicht ob das wirklich gut wäre. Ich werde abwarten ob von ihm was kommt und dann spontan endscheiden. Dir alles Gute:-) Manuela. |
#4
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Hallo Manuela,
manchmal wissen wir eben selbst nicht wer wir sind - und Hodenkrebs geht (auch wenn wir es nicht oft zugeben wollen) uns auch ziemlich an die Männlichkeit im übertragenen Sinne. Plötzlich fühlt man sich nur nach als Teilmann, da etwas fehlt. Ich gehe nach der OP zB nicht mehr gerne ins Schwimmbad, weil es da Duschen gibt und ich dann das Gefühl habe, dass jeder auf meinen nur halbgefüllte Beutel schaut - das ist natürlich absoluter Blödsinn - aber es ist halt immer das Gefühl da. Für mich war es am Anfang schwer mit meiner Frau intim zusammen zu sein - nicht wegen ihr, sondern weil ich das Gefühl hatte, nur noch halb zu sein. - Es war wichtig für mich, das Gefühl zu erhalten, dass ich noch ein echter, ganzer Mann bin für sie - in allen Belangen. Es fiel mir aber schwer, mich auf ihre Hilfen einzulassen. - Es könnte sein, dass Dein Freund eben jetzt auch sehr unsicher ist, wie er selbst mit der Diagnose klarkommen kann - und er Angst hat vor Dir als Teilmann/Versager dazustehen - und deswegen blockt er. Du kannst ihm nur Deine Hilfe ehrlich anbieten - zugreifen muss er. - Ich wünsche Euch auf alle Fälle das Beste. Viele Grüße Dieter |
#5
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Hallo Manuela,
ich habe auch Hodenkrebs und habe drei Zyklen Chemo. plus Strahlentherapie hinter mir. (siehe meine Seite: www.matze01.de) Ich muß schon sagen, es ist ziemlich schwer wieder in das "normale" Leben zurück zu finden. Ich habe seit dem 01.03 auch wieder angefangen zu arbeiten, aber irgendwie kommt man sich ein bißchen an die Seite gestellt vor, da man ja aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so leistungsfähig ist wie vorher. Ich hatte und habe immernoch Phasen, wo ich auf alles und jeden eine Riesenwut habe. Da können natürlich die Anderen gar nichts für, aber so ist es eben...Ich fühle mich manchmal unendlich einsam mit meiner Krankheit...Zum Glück habe ich eine sehr verständnisvolle Frau, aber es ist auch ganz schön hart für sie. Dazu kommt natürlich auch die Angst, die ja immer im Hintergrund mitspielt..... Also ich kann dir nur raten, ihm deine Hilfe und Liebe anzubieten , aber, wie wurde es vorher formuliert, zugreifen muß er. Gruß Matze
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Gruß Matze ![]() Alles wird gut! Meine Story auf: https://sites.google.com/site/matzesseite |
#6
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Hallo Matze:-), auch Dir Dank für Deine Worte. Ich glaube ich war und bin sehr verständnisvoll. Und das jetzt ist sicher nur ein kleiner "Schwächeanfall" meiner Seele:-). Ich denke das nicht nur der Betroffene selbst, sondern auch die Angehörigen und Partner nach dem ersten Schock eine Weile brauchen um alles zu realisieren. Vielleicht ist das bei mir grad der Fall. Das ich jetzt erst begreife. Vorher waren immer akute Probleme zu lösen und irgendwie keine Zeit um sich innerlich zu setzen und zu verarbeiten. Zumal bei uns ja auch immer fast 600km überbrückt werden mussten um uns zu sehen. Seit Oktober dreht sich mein Leben um ihn und die Krankheit und meins läuft so nebenher. Und es war immer selbstverständlich für ihn das ich sofort losfuhr oder flog wenn er mich brauchte. Und für mich war es selbstverstänlich das er mich brauchte:-). Vielleicht ist das jetzt ein neues Kapitel und nach der ersten Zeit die irgendwie ein wenig irreal war, komme ich jetzt langsam auf den Boden . Natürlich wird alles gut:-). Er wird gesund und das ist wichtig. Dir alles Liebe und Gute. Manuela:-) |
#7
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Hallo Manuela, du scheinst eine tapfere und starke Frau zu sein. Durch die Krankheit brechen richtige Gefühlsstürme los in die alle hineingerissen werden.
Bei mir war das auch so. Die Medikamente und der Testosteronmangel bewirken grosse seelische Schwankungen. Auch ich war meiner Frau gegenüber manchmal sehr ungerecht, habe sie verletzt und bin dann manchmal wieder in eine Depression gefallen, dass ich nur noch heulen konnte. Aber mit der Zeit legt sich alles. Allerdings sollte sich dein Partner nicht im Alkohol verlieren, der verschlimmert nur noch alles. Rate ihm doch einmal hier hereinzuschauen und sich mit uns auszutauschen. Vielleicht spürst du aber jetzt auch, dass du, die ihm während der Chemo Halt gegeben hast und stark warst, jetzt plötzlich auch an Grenzen kommst, dass auch du sehr viel Kraft gebraucht hast. Darum versuche auch du frische Kräfte zu tanken. Die drei Wochen, die ich zur Kur war, haben mir sehr gut getan und auch meiner Familie. Es hat gegenseitig geholfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen und ins Leben zurückzufinden. Wünsche euch beiden Kraft und Zuversicht. Anthony |
#8
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Hallo Dieter:-), vielen Dank für Deine Worte. Du hasst sicher Recht damit. Nur was seine Männlichkeit und Berührungsängste angeht hat er eigentlich von Anfang an kein Problem gehabt. Soweit er sich durch die Chemo nicht grad schlecht fühlte, ist da alles okay. Ich denke das grundsätzliche Probleme durch die Erkrankung jetzt noch verstärkt werden. Zumal er sich schwer tut selbstverantwortlich zu agieren. Aber Du hast Recht, ich kann ihm meine Hilfe und Liebe nur anbieten und bisher nahm er sie ja auch während der gesammten Behandlung. Wo ich halt Probleme habe, ist zu verstehen warum er mich jetzt, wo im Grunde hoffentlich das Schlimmste überstanden ist und er nach vorn gucken kann, ausgrenzt. Ich weiss das klingt kindisch und egoistisch, aber ich kann halt den Eindruck nicht ganz verdrängen das er mich nur gebraucht hat solange die Behandlung ging und jetzt kann ich gehen:-). Wie gesagt, sehr kindisch, aber ich bin auch nur ein Mensch und wenn auch er der Kranke ist, so habe auch ich Gefühle. Dir alles Liebe und Gute. Manuela. |
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