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#1
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Hallo,
in welchem Stadium der Krebs ist, weiß ich leider nicht. Die Untersuchung war eben, weil sie die letzte Zeit leicht geblutet hat. Ich wurde gestern ja nur angerufen und mir wurde gesagt, es besteht Verdacht und deswegen soll sie bestrahlt werden. Leider wohnen wir nicht vor Ort, sondern ca. 40km weg, das macht alles auch noch etwas schwieriger, wir sind aber jedes Wocheende bei ihr. Wir sind halt eben nur in diesem Zwiespalt in wie weit wir Oma noch was zumuten können, da sie jetzt 100 Jahre alt wird, geistig schon sehr abgebaut hat und auch körperlich. Nach der Amputation vor einem Jahr hat sie viele Wochen danach gebraucht, bis sie einigermaßen wieder auf der Höhe war, aber man merkt einfach daß sie immer weniger wird. Ich bin am Samstag wieder im Heim. Da werde ich mal persönlich mit der Stationsleitung sprechen um mehr rauszukriegen wie der aktuelle Stand ist. Vielleicht werde ich ja auch heute oder morgen nochmal angerufen wenn der Arzt im Heim war. Ich würde ja auch mit Oma mal drüber sprechen was sie meint, aber leider ist sie geistig eben nimmer so da, daß sie versteht was ich ihr erzählen würde ![]() Sie würde dann nur ja, ja sagen und im nächsten Atemzug mich fragen, welcher Tag ist heute, ist es glatt draußen und dann gleich wieder welcher Tag ist heute und dann reagiert sie wieder garnicht weil sie einen nicht versteht was man sagt, sie lächelt einen dann immer nur so lieb an.....menno, das macht alles so schwer für uns hier zu entscheiden. LG Claudia |
#2
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Hallo Claudia,
also sie wäre die erste 99jährige die mir bekannt ist, wo überhaupt noch eine Krebstherapie egal in welcher Form gefahren wird. Aus meiner (natürlich weit entfernten) Sicht, würde ich einfach erstmal den endgültigen Befund abwarten. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, kann man immer noch entscheiden. Meine Entscheidung in Deiner Position: keine Therapie, wenn es dann doch zu Schmerzen kommt, eine effektive Schmerzmedikation die von einem HomeCare-Arzt verordnet und betreut wird. Sorry, jetzt wirds deutlich, aber ehrlich: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Zwischenzeit einen zufriedenen, "natürlichen" Tod sterben darf ist ja nicht ganz unerheblich in diesem Alter. Und den hat sie sich mit 99 Jahren nun wirklich mehr als verdient. Aber eine Therapie in jedweder Form dürfte aus meiner Sicht den Verwirrtheitszustand eher weiter verschlechtern da 35 Bestrahlungen schon Leute in meinem Alter arg zusetzen.... Wie soll es da einer 99-jährigen ergehen ? Mein Tip ist also ganz klar, zu versuchen, ihr einen so schönen Lebensabend zu bereiten, wie es eben geht, ihn aber nicht mit aller Gewalt in die Länge ziehen. Als Betreuerin bist Du ja auch immer in der Zwickmühle so entscheiden zu müssen, wie es Deine Oma für sich wohl bei voller geistiger Leistungsfähigkeit auch machen würde. Hier würde ich dann auch den sehr engen Kontakt zu den Ärzten pflegen und entsprechend situativ entscheiden. Egal wie Du Dich entscheidest.... vielleicht wirst Du immer zweifeln, ob Deine Entscheidung(en) so richtig war(en). Aber dies ist völlig normal und legitim. Wenn Ihr die Entscheidungslast innerhalb der Familie auf mehrere Schultern verteilt, ist das sehr schlau und hilfreich in solchen Situationen. Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit und alles Gute.
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#3
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Hallo Claudia!
Ich kann mich nur dem Vorschreiber anschließen. Bei meiner Mutter (84) wurde letztes Jahr im März Lungenmetastasen festgestellt. Ausgehend von Eierstockkrebs der 2005 entfernt wurde. Sie hat Chemo bekommen die sie gut vertragen hat und dann wurde im September 2 Micorknochenmetastasen festgestellt. Es folgte Bestrahlungen (20) und Knocheninfussionen. Die Bestrahlung hat sie anfangs auch sehr gut vertragen bis zur 10. dann hat ihr Körper immer mehr abgebaut und ich mußte sie Ende November ins Krankenhaus bringen. Dort wurde unteranderem eine Lungenverklebung durchgeführt (wegen Wasser) und sie bekam ein Lungenödeme und schwere Herzryhthmusstörungen. Am 11.12. ist sie dann für immer von uns gegangen, bis dahin waren es schlimme Wochen im Krankenhaus. Im nachhinein würde ich behaupten das es meiner Mutter ohne Bestrahlung und mit ihrem Lebensmut heute besser ginge. Ich glaube wirklich das bei einer Person in dem Alter nach Möglichkeit keine Bestrahlung durchgeführt werden soll. Wir waren zum Beispiel im September noch in Urlaub und meine Mutter war guter Dinge und sagte immer wenn es mir weiter so gut geht werde ich mein Urenkel im Mai doch noch kennen lernen. Für ein intensives Gespräch mit den Ärzten und dann entscheide im Sinne deiner Oma. Ich wünsche euch viel Kraft für die Entscheidung. LG Ingrid |
#4
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Hallo,
danke Ingrind und Dirk für Eure Meinungen. Ich bzw. wir sehen es genauso. Zumindest jetzt mal ohne genauere Angaben zu diesem Befund bzw. Theraphieempfehlung zu haben. Oma sollte mit ihren fast 100 Jahren noch einen schönen Lebensabend haben, naja, schön soweit es eben jetzt noch geht. Ich glaube ehrlich gesagt auch, daß ihr Bestrahlungen sehr zusetzen werden und möchte ihr das eben nicht mehr zumuten. Mir als Betreuerin war es ja schon ein Greul das wegen der Amputation zu entscheiden, aber auch da haben wir vorher zu dritt alles für und wider durchdiskutiert. Es war ja schon das Risiko ob sie die Narkose überlebt, aber ohne OP wäre sie innerhalb kürzester Zeit auf alle Fälle an einer Blutvergiftung gestorben. Daher haben wir halt damals gesagt, ok, machen wir die OP mit dem Risiko der Narkose, wenn sie die überlebt, dann hat sie auf alle Fälle wieder die Chance normal, wenn auch im Rollstuhl, weiterzuleben. Aber es ist schon echt ein saudummes Gefühl, daß meine Unterschrift entschieden hat, daß ihr ein Bein abgenommen worden ist. Irgendwie hab ich mich da wie ein Henker gefühlt. Mir haben jetzt Eure Meinungen bezüglich der Bestrahlungen schon echt geholfen und ich bin froh, daß wir nicht alleine so denken wegen der Entscheidung gegen die Bestrahlungen. Ich halte euch auf alle Fälle auf dem Laufenden wie es mit Oma jetzt weitergeht. LG Claudia |
#5
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liebe claudia
in diesem gesegneten alter noch die strapazen einer bestrahlung ![]() da schließe ich mich auch der meinung von ingrid und dirk an. aber nun mal eine andere frage, wenn du betreuer bist, muß das nicht letztendlich das vormundschaftsgericht entscheiden?? ich bin rechtlicher betreuer meiner mutter, da sie alzheimer stadion 3 hat. habe zwar die entscheidungsfreiheit in allen dingen, aber im gesundheitlichen nur eingeschränkt. die frage ob oder ob nicht müßte bei uns das vormundschaftsgericht entscheiden ![]() die wägen dann ab, so doof wie es auch klingt, ob der mensch noch würdevoll leben könnte, oder ob man an das erbe will ![]() bei lebensbedrohlichen operationen entscheidet auch das gericht. so wurde es mir dargelegt und erklärt ![]() ich hoffe für eure oma das sie einen ruhigen lebensabend ohne schmerzen und strapazen haben darf. liebe grüße iris ![]() |
#6
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Hallo Iris,
also wegen diesen Entscheidungen als rechtlicher Betreuer haben die mir vom Amtsgericht erklärt, daß ich alles entscheiden darf und jedliche Befugnis für Entscheidungen habe, lediglich Oma z.B. in eine geschlossene Anstalt einweisen, daß geht nicht, da es sich hier um Freiheitsberaubung handelt und würde einer sogenannten Entmündigung gleichkommen, da muß das Amtsgericht mit zustimmen. Alle anderen Entscheidungen wie ein OK zu Operationen oder Behandlungen das kann/muß ich machen. Gerade wegen den Entscheidungen im gesundheitlichen Bereich bin ich ja die Betreuerin von Oma geworden, da damals die Ärzte Omas Unterschrift zur Amputation nicht anerkennen wollten da sie ja an Altersdemenz leidet und die Tragweite von dieser OP nicht mehr begreifen konnte. LG Claudia |
#7
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liebe claudia
das scheint dann doch unterschiedlich zu sein. meine mutter aufgrund ihrer alzheimer ins pflegeheim für immer eimweisen, das darf ich. habe auch alle finanzielle befugnis sowie die gesundheitlichen entscheidungen. entscheidungen über leben und tod entscheidet bei uns ganz klar das vormundschaftsgericht mit absprache der zuständigen ärzte. meine mutter hat ja keinen tag nacht rythmus mehr, dadurch geisterte sie die ganze nacht herum und hielt uns alle auf trapp ![]() seit einem jahr hat sie für nachts eine bauchfixierung, die mir erst das amtsgericht erlauben mußte, wegen freiheitsberaubung, du weißt ja...... über sämtliche therapien die notwendig sind, darf ich auch entscheiden. nur wenn es darum geht das leben evtl. zu erhalten oder nicht habe ich nicht mehr die entscheidungsfreiheit. ich habe es auch eben im betreuerurteil nochmal nachgelesen. erkundige dich da lieber noch einmal, bevor es seitens des vormundschaftsgerichtes irgendwelche schwierigkeiten gibt. du weißt ja, wenn der amtsschimmel wiehert.............. ![]() liebe grüße iris ![]() |
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