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#1
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Guten Abend zusammen,
zu dem "Wozu" bin ich noch nicht weiter gekommen. Ich grübele, ich bete, ich schreie es in den Himmel und horsche in mich hinein. Keine Antwort. Zumindest keine, die ich verstehe. Oder muss ich mich einfach in seine Hand fallen lassen? Bedingungslos? Heute, bei dem schönen Wetter, war meine Frau zum erstenmal für dieses Jahr wieder auf der Terrasse. Sie sass eingemummelt in eine Decke in der Sonne. Sie hat es genossen und war seit langem mal wieder glücklich. Ich musste mich wegdrehen, damit sie meine Tränen nicht sieht. Es sind die kleinen Selbstverständlichkeiten die wichtig sind und das Leben lebenswert machen. Muss man das unbedingt so erfahren? Könnte man Schicksal nicht auch so interpretieren: nicht Vorbestimmung von Anfang an, sondern Gott stellt dir ab und zu eine Suppe hin, die du auslöffeln musst, egal wie heiss sie ist und wie bitter sie schmeckt? Um dir die Chance zu geben den richtigen Weg zu erkennen? Nur "Wozu" müssen dann auch mal Andere (meine Frau zum Beispiel) das Ganze ausbaden???? Viele Fragen, keine Antworten. Vielleicht kommen sie noch? Gruss Helmut |
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#2
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Hallo zusammen,
das mit dem Schicksal in meinem vorherigen Beitrag könnt ihr knicken. Es wäre pervers, wenn ein Anderer wegen mir leiden müsste. So etwas kann Gott nicht wollen!! Naja, manchmal schreibt man sich halt einen schönen Stuss zusammen. Ohne richtig zu überlegen. Gruss Helmut |
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#3
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Hallo Ihr Lieben, hallo Helmut,
ich kann Dich so gut verstehen... Mein (Lebens)-Puzzle ist im Moment auch nicht gerade prickelnd. Ich habe in der letzten Woche wieder ein paar Teilchen entdeckt... Sie haben mich zwar eher frustriert, als mich glücklich gemacht, aber immerhin haben sie mich näher an das Wozu gebracht... Wahrscheinlich finde ich deshalb immer nur von Zeit zu Zeit ein Teil, damit es mich nicht völlig umhaut... Ich denke aber, die völlige Hingabe ist Bedingung, so wie Birgit immer sagt: Tiefer als in Gottes Hände können wir nicht fallen ! Euch allen einen schönen Sonntag, ein bisschen Frühlingsstimmung und eine gute Zeit Beene PS: Gerade flog ein riesiger Schwarm Wildgänse über unser Haus, zurück aus dem Süden... schöööön !! |
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#4
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Guten Abend,
mein wertvollstes Puzzlestück hat mich verlassen. Hier könnt ihr es lesen: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=31376 Helmut |
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#5
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Lieber Helmut,
mein aufrichtiges und herzliches Beileid für Dich und Deine Familie !!! Auch wenn es jetzt schwere Zeiten sind, Du wirst Deinen Weg finden... Glaube nicht an Wunder - verlasse Dich auf sie !!! Gott ist bei Euch ! Ich bete für Dich und schicke Dir liebe Grüße und einen tröstenden Engel Beene |
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#6
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Lieber Helmut, einen stillen Gruß und ich wünsche Euch Allen viel Kraft Regina
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#7
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Liebe Regina, liebe Beene,
Danke für die lieben Worte. Euch, und auch mir, zum Trost: sie hat nicht leiden müssen. Nach einem ersten Pleuraerguss über den Jahreswechsel hat es sie zum Zweitenmal getroffen. 14 Tage vor ihrem Tod war noch alles in Ordnung, die Verklebung hatte gehalten. Es ging langsam, wenn auch mühsehlig, bergauf. Die Hoffnung kam langsam zurück. Mittwoch, 20.2., dann die Umkehr. Rasselnde Atemgeräusche, Appetit weg, kaum noch getrunken. Samstags der Notarzt, Morphium, ab in die Klinik. Die Punktion erfolglos, gerade mal 100 ml Flüssigkeit. Der Vergleich der Röntgenbilder: die Pleura ist voller Flüssigkeit, die sich in vielen einzelnen Kammern gesammelt hat. Von der Lunge ist nichts mehr zu sehen. Eine Behandlung ist sinnlos. Was übrig blieb war Morphium, Sauerstoff und diverse Infusionen. Mytiam ist dann eingeschlafen. Ob sie wusste, was nun kommt, ich weiss es nicht. Ich glaube aber doch. Ihre Augen, ihr Blick. Alles ging so schnell. Keine Zeit zum Denken. Der Arzt sagte zu mir und meiner Jüngsten: "Sie werden ihre Frau nicht mehr mit nach Hause nehmen. Diesen zweiten Erguss kann man nicht mehr behandeln. Wir werden jedoch alles Menschenmögliche tun. Ihre Frau wird keine Schmerzen, keine Angst, keine Panik haben. Sie wird friedlich sterben können." Wir bekamen ein Einzelzimmer um ungestört zu sein. Dei Älteste kam noch hinzu. Myriam hat friedlich geschlafen, wie seit Monaten nicht mehr. Sie hat gespürt, dass wir bei ihr waren. Den ganzen Abend, die Nacht waren wir bei ihr. Am Sonntagmorgen kam ihre beste Freundin und deren Freund noch hinzu. Zusammen haben wir gewacht, geweint, geredet. Geschichten aus unserem gemeinsamen Leben erzählt. Die Fahrten an die Nordsee. Bei manchen Erinnerungen sogar gelacht. Am Sonntag, 24.02., 16 Uhr 10, war es dann vorbei. Gott hatte sie zu sich gerufen. Friedlich, ohne Schmerzen und Angst ist sie gestorben. Für uns war es schlimm, auf der anderen Seite erleichternd, dass sie so gehen durfte und dass wir bei ihr waren. Für sie war es die Erlösung. Wir sind Gott dankbar, dass wir sie in ihren letzten Stunden begleiten durften. Die Ärzte, die Pflegerinnen und Pfleger waren so lieb und um uns Sechs so besorgt und hilfsbereit,das kann man sich nicht vorstellen. Alle Viertelstunde war Jemand da und hat nach der Technik gesehen, hat uns Wasser, Tee oder Kaffee angeboten. Etwas zu Essen war kein Problem, selbst mitten in der Nacht. Meinen tiefsten Dank dafür. In einem speziellen Raum konnten wir uns dann nochmal verabschieden. Doch das war schon nicht mehr unsere Myriam. Das war nur noch die sterbliche Hülle. Für ihre beiden Enkelinnen sitzt sie jetzt bei Uropa auf einer Wolke am Himmel und gibt Acht, dass ihnen nichts passiert. Viele Bilder und eine selbstgebastelte Grableuchte haben sie ihrer Oma an's Grab gelegt. Ich weiss, dass sie bei Gott ist. Dort ist es hell und warm, keine Schmerzen, keine Angst. Nur Frieden. Ich weiss aber auch, dass sie mir fehlt. Geschichten und Erinnerungen werde ich hier http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=31376 erzählen. Gottes Segen für euch Alle Helmut |
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