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Alt 17.08.2003, 10:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben,

Doris und Birgit vielen Dank für Euer Mitgefühl.

Irgendwie ist alles sehr schnell gegangen. Am 07.05. (es war der 10. Hochzeitstag meiner Eltern) wurde in Köln die Diagnose gestellt. Genau drei Monate später, am 07.08. ist meine Stiefmutter dann eingeschlafen. Dann kam erst einmal der ganze bürokratische Kram und am Freitag war die Trauerfeier. Die Beisetzung der Urne erfolgt erst in ca. drei Wochen. Bis Freitag habe ich einfach nur funktioniert. Bin rund um die Uhr für meinen Vater da gewesen und hatte keine Zeit, mir irgendwelche Gedanken zu machen. Jetzt komme ich langsam zur Ruhe, habe auch wieder etwas Zeit für mich. Mein Vater hat, wenn auch spät, so doch dadurch, dass meine Mutter die letzten beiden Tage zu Hause sein durfte, erkannt, wie krank sie wirklich war. Er hatte es vorher, was glaube ich auch recht normal ist, immer verdrängt. Ihm haben die beiden letzten Tage gezeigt, dass es für sie keine Rettung mehr gab und der Tod letztlich eine Erlösung darstellt. Das hilft ihm jetzt zumindest ein wenig, seine Trauer zu verarbeiten. Ich selbst habe dagegen ein ganz anderes Problem. Ich wusste von Anfang an, dass meine Mutter nicht mehr lange Leben würde. Ich hatte ihr versprochen, dass sie zu Hause würde sterben dürfen. Diesen Wunsch habe ich ihr auch erfüllt. Ich war auch irgendwie froh??? (ist vielleicht nicht das richtige Wort) und dankbar, dass sie nicht lange hat leiden müssen. Aber irgendwie war ich immer diejenige, die sich um alles kümmert, die alles regelt, die meinen Vater stützt undsoweiter undsofort. Jetzt, wo ich endlich ein wenig zu Ruhe komme, empfinde ich einfach nur eine große Leere. Keine Trauer, keine Dankbarkeit, gar nichts. Mein Verstand sagt mir, dass es für meine Mutter eine Erlösung war, ja, aber ich fühle mich einfach nur leer. Ich hatte Angst davor, dass mich jedes Foto, jeder von ihr so geliebter Gegenstand immer wieder mit der Erinnerung an sie und damit an ihren Tod konfrontieren wird, aber es ist nichts. Einfach nur Leere. Es ist so, als wenn sie gar nicht da gewesen wäre. Ich verstehe das einfach nicht. Meine Freunde meinen, dass das alles noch kommt. Vielleicht habe ich mich in den letzten Tagen auch nur viel zu sehr auf meinen Vater konzentriert und unbewusst alles andere weit weggeschoben und es kommt in den nächsten Tagen wirklich alles zurück, aber im Moment ist das alles schon sehr befremdlich. Ich musste das jetzt einfach einmal loswerden. Danke für`s "zuhören".

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag

Viele liebe Grüße

Renate
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