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  #1  
Alt 18.06.2008, 12:23
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Anja,

bei meinem letzten Beitrag an Dich bin ich aber irgendwie ein bißchen abgedriftet Ich weiß sehr gut, was Du meinst. Meine Mutter und ich, wir waren schon immer wie Feuer und Wasser. Entweder eine so wundervolle Ergänzung, dass nicht mal ein Blatt sich hätte dazwischen drängen können, oder aber so sehr gegenseitig vernichtend dass wir uns lieber aus dem Weg gegangen sind. Ein Mittelding gab es bei uns nie und dem Temperament nach müssten wie eigentlich die rassigsten Italienerinnen sein. So richtig mit Brüllen und Teller werfen (letzteres verkneifen wir uns aber Gott sei Dank aber vermutlich einfach nur weil s auf die Dauer ziemlich teuer würde. Aber eben auch mit all dem Engagement und der Inbrunst die das alles mit sich bringt.

Im letzten Jahr zu Ostern sagte meine Mutter zu mir es sei ihr zuviel dass ich jeden Sonntag vorbei käme. Sie hätte jetzt eine neue Familie (sie hatte im Dez. geheiratet) und ich würde zuviel von ihr verlangen. Das war - so meine ich - im April.

Im Mai hatte ich dann meine Gebärmutterhals OP, im Juni bekam meine Mutter die Diagnose. Seitdem sind wir unzertrennlich. Und das mit ganz viel Lerneffekten für beide Seiten. Mit vielen offenen Gesprächen, Tränen, Angst, Weinen, Trösten, Schimpfen, Schweigen. Wenn ich in dem ganzen Jahr zusammengenommen an zehn Tagen nicht da war dürfte die Rechnung etwa stimmen. Wenn ich ankündige dass ich vermutlich nur kurz oder gar nicht vorbei komme weil ich etwas vorhabe, fragt sie meist nach ob ich denn kurz auf einen Kaffee???

So gut mir das tut dass sie mich offensichtlich gerne in ihrer Nähe hat, so übt es manchmal natürlich auch einen gewissen Druck aus - und viel Verantwortungsempfinden.

Allein die Zeit die wir bis jetzt hatten würde ich um nicht s in der Welt hergeben wollen. Wir haben viel gelernt in der Zeit, vor allem auch sehr viel schätzen gelernt.

Ich finde es furchtbar makaber, zu wissen dass jemand an ihrem Ast sägt. Aber auf der anderen Seite hatten wir eine Chance -und haben sie genutzt- die viele andere Menschen, die gehen müssen nicht hatten. Wir haben uns alles gesagt. Wirklcih alles. Unsere Gefühle füreinander, worauf wir stolz sind, was wir möchten, wovor wir Angst haben. Es gibt keinen Tag, an dem wir uns im Groll trennen. Aber weil wir alles klären, nciht etwa weil wir alles herunter schlucken. Es gibt einfach nicht das Gefühl das irgendetwas ungesagt ist. Und das tut gut. Uns beiden. Für uns war das sehr, sehr wichtig. Und ich bin froh, dass wir diese Zeit, so für uns und so unsagbar intim, nutzen dürfen.
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Liebe Grüße - Bibi
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  #2  
Alt 18.06.2008, 12:29
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,
ohne Worte:

Wer hat sich eigentlich über Smilies aufgeregt?
Herzliche Grüße
Mapa
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  #3  
Alt 18.06.2008, 12:43
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo meine liebe Mapa,

über die Smilies hat sich aktuell noch níemand aufgeregt, aber es gab in der Vergangenheit immer den ein oder anderen (meist Neuankömmlinge), die das geschmacklos empfanden. Es braucht ja auch seine Zeit bis man einen Weg für sich findet. Und am Anfang ist es ja noch besonders schwer die kleinen Motivationsschübe und Aufmunterungen, die wir ja alle so sehr brauchen, von dem zu trennen, was man als Respektlosigkeit empfindet.

SO, ICH HOFFE, DU HÖRST MIR GUT ZU ??? WIE GEHT ES DIR ????

Himmel, Sack und Asche, irgendwie muss doch eine Antwort von Dir auf diese Frage zu kriegen sein, ODER???
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Liebe Grüße - Bibi
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  #4  
Alt 18.06.2008, 12:49
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander



Bibi...köstlich...ich glaube, jetzt kommt Mapa um eine Antwort wirklich nicht mehr herum...

Mapa: - *auchwissenwollen!*...

Blümchen
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  #5  
Alt 18.06.2008, 13:19
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Ihr lieben alle,
da wir im Moment Chemopause haben, geht es uns ganz gut. Da sich hier die traurigen Nachrichten im Moment überschlagen, ist es im Moment vielleicht nicht ganz so passend, das zu schreiben. Mir geht es im Moment "gar nicht", wie Bibi mal so schön schrieb.
Danke für Eure lieben Nachfragen.
Herzlichst
Mapa
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  #6  
Alt 18.06.2008, 13:28
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Mapa,

das kann ich gut nachvollziehen.

Aber eines möchte ich mal an alle loswerden. Ich finde, GERADE wenn es traurige Nachrichten gibt ist es umso wichtiger, die kleinen Erfolge oder Stillstände auch zu Tage zu bringen. Mich persönlich jedenfalls erschlägt es sehr, nur schlechtes zu lesen. Es muss ja nicht im gleichen Beitrag geschrieben werden. Ich finde es wichtig, über alles reden zu können. Und hier schreibt ja keiner, dass wir Samba tanzen. Was ich damit meine ist, es ist doch nicht respektlos wenn man neben traurigen Nachrichten auch angenehme verfasst oder darüber berichten kann, dass es zumindest im Moment etwas ruhiger oder stabiler verläuft.

Genauso finde ich es nicht nötig, die eigenen Dinge, auch wenn sie weniger schwerwiegend erscheinen (!) ungeschrieben zu lassen. Denn es sind doch oft gerade die kleinen Dinge, die uns alle so sehr ins Grübeln, freuen, traurig sein, mut-suchen versetzen. Und in genau dem Moment sind sie ALLE wichtig.
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Liebe Grüße - Bibi
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Geändert von Bianca-Alexandra (18.06.2008 um 13:30 Uhr)
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  #7  
Alt 18.06.2008, 13:29
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hey Krabbe,

ganz wortlos
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  #8  
Alt 18.06.2008, 14:34
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Das finde ich toll.
Die Tickets meine ich, die am Board hängen.
Richtig super.

Da simmer dabei....
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  #9  
Alt 18.06.2008, 14:52
C. S. C. S. ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Zitat:
Zitat von Krabben Beitrag anzeigen
Es ist richtig, weiter zu planen, zu leben, zu lachen, zu blödeln. Leben eben!
Macht Ihr mit?
Worauf Du Dich verlassen kannst, meine liebe Krabbe!
Wir haben im Dezember einen Kurztrip nach Vilnius geplant, mein nächstes Ziel, das ich anpeile

Liebe Grüße
C. S.
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