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#1
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Hi Gyttilein,
ich möchte mich noch mal schnell zu den Wien-Kategorien äußern. Die Wien-Kategorien machen eine histologische Aussage, d. h. sie geben an, in welchen Gewebestrukturen sich der Darmkrebs bewegt (Zelle, Schleimhaut...). Die Wien-Kategorie 4.4 bezeichnet einen Tumor, der sich intramucosal (= in der Schleimhaut) ausbreitet und der ggfs. auch noch lokal (ohne OP) abgetragen werden kann. Die Einschränkung "mindestens 4.4" besagt, dass man eigentlich nicht weiß, ob der Krebs auch schon die Darmwand durchdringt. Die Aussage "mindestens Wien-Kategorie 4.4" ist daher absolut nichtssagend. Die Wien-Kategorien findest Du z. B. hier: http://webbefunde.pathologie-kwh.de/...sifikation.htm Die Aussagen "invasiver ephitelialer Tumor mit drüsig-tubulären Infiltraten, erfasste Invasionsstufe bis mindestens zur M. mucosae, alle PE randbildend tumorhaltig, ulzerös-nekrotischer Tumoranteil > 50%" wiederholen die Angabe der Wien-Kategorie ("bis mindestens zur M. mucosae" = 4.4) und bezeichnen ansonsten nur wie die Krebszellen "aussehen" (schleimig, drüsenzellartig etc.) und dass der Krebs Tendenz zum Wachstum (= invasiv) zeigt. Keinesfalls finde ich in Deinen Zitaten irgendeine Aussage darüber, dass der Bauchraum schon voll ist. Im Gegenteil, es könnte durchaus der Fall sein, dass der Krebs sich noch in einem absoluten Anfangsstadium befindet. Halte also die Ohren steif und warte erstmal ab. Möglicherweise feiert Dein Vater eines Tages seinen 110. Geburtstag... ![]() Ganz liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) Geändert von chaosbarthi (07.07.2008 um 16:17 Uhr) |
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#2
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Danke für eure Antworten.
Wir hoffen natürlich, dass alles noch nicht so weit fortgeschritten ist. Schmerzen hat mein Vater noch keine, aber eben die Bechwerden wie Stuhldrang und Blut- und Schleimabgang schon länger. Mein Neffe ist Krankenpfleger und hat seinem Arzt den Befund gezeigt und der meinte, der sähe gar nicht gut aus ... Mein Vater fühlt sich etwas schlapp, ansonsten ist er noch sehr fit, fährt mit dem Rad, macht Gartenarbeit etc... Also abwarten bis morgen.... |
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#3
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Hallo,
nun wissen wir mehr, wie es mit dem Vater aussieht. Bis jetzt scheint der krebs "nur" auf den Bauchraum begrenzt zu sein. einige Lymphknoten sind, glaube ich, schon befallen. Das Geschwulst ist ziemlich groß, fortgeschritten. Mein Vater soll jetzte rst einmal eine Strahlen- und Chemotherapie, 7 Wochen lang) bekommen. Danach soll operiert werden. Manchmal schrumpft alles so weit, dass nicht mehr operiert werden muss, meinte die Ärztin. Auf jeden Fall würde man damit gute Erfolge erzielen, dr Tumor weit zurückgedrängt werden,so dass nur noch eine kleiner OP nötig wäre. Dann kann man vielelciht den Schließmuskel noch erhalten? Kann mir hier jemand sagen, wie das mit der Chemo und Bestrahlung läuft? Sind das ein paar Tage Behandlung und dann Pause usw.? Ambulant oder stationär? Danke für die Antworten. |
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#4
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Hallo Gitty,
Ein Schema von 7 Wochen bei Bestrahlung und Chemotherapie kenne ich nicht. Bei mir war es ein 6 Wochenschema. Jeweils von Montag bis Freitag ambulante Bestrahlung. Zusätzlich in der 1. und 5. Woche eine Chemotherapie, diese wurde in meinem Fall stationär über 5 Tage mit einer Dauerpumpe verabreicht. Es wird aber in vielen Kliniken auch ambulant durchgeführt. Wobei ich sagen muss, dass mir der stationäre Aufenthalt in der ersten Woche gar nicht so unlieb war. Ich wusste ja nicht, was an Nebenwirkungen auf mich zu kam und wie ich darauf reagieren sollte. Dort bekam ich schnelle Antworten und Hilfe, ohne mich noch einmal extra auf den Weg zum Arzt zu machen. Wobei diese Art Chemo meist recht gut verträglich ist. Alles Gute für deinen Vater Yosie |
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#5
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Hallo,
also der Befund meines Vaters lautet lt. Arzt am Telefon 4T3 N1. In der Lunge wurden zwei undefinierbare Knötchen festgestellt, aber man könnte nicht sagen, was das ist. Durch die Chemo und Bestrahlung könnte sich alles zurückbilden, meinte der Arzt. Für mich hört sich das nun nicht mehr ganz so positiv an wie am Anfang. Man wollte meinem Vater den Befund auch nicht mitgeben. Er würde an den Hausarzt und das weiterbehandelnde KH gegeben werden, sagte man. |
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#6
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Hi Gittylein,
die Diagnose ist so, wie Du sie hingeschrieben hast nicht nachzuvollziehen. Soll das T3 N1 heißen oder vielleicht auch T4 N3 M1? Wahrscheinlich kommt so etwas am Telefon auch nicht gut unterscheidbar herüber.... Wenn sie Deinem Vater die Unterlagen nicht geben wollten, kann es natürlich darauf hindeuten, dass das Gesamtbild nicht so freundlich ist. Andererseits sollte man sich nur so viel sorgen, wie auch wirklich nötig ist, also erstmal das Beste annehmen. Das Beste wäre in diesem Fall, dass der Arzt mit seinem Schreibkram noch nicht fertig war und das nicht zugeben mochte. ![]() Wenn Dein Vater die Unterlagen wirklich haben möchte, dürfen sie ihm übrigens nicht verweigert werden. Gemäß Urteil des BGH vom 23.11.1982 VI ZR 222/79 - NJW 1983, 328 müssen ihm alle erstellten Behandlungsunterlagen vollständig ausgehändigt werden, wenn er es verlangt. Das Einzige, was die Ärzte erwarten können, ist die Bereitschaft evtl. anfallende Kopierkosten zu erstatten. Im Allgemeinen muss man aber nicht explizit auf dieses Urteil hinweisen. Ich habe bislang noch nicht erlebt, dass ich das Thema diskutieren musste, sondern immer nur um die Unterlagen gebeten und sie dann auch bekommen. Ich denke mal, der Doc hatte das wirklich noch nicht fertig... Liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) |
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#7
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Hallo chaosbarthi (sonderbarer Name ;-)
meine Schwester hatte mit dem Arzt gesprochen und mir das so durchgegeben. Ich habe mich auch schon gewundert. Alles in allem tat der Arzt so, als wäre der Befund nicht besonders kritisch, eher optimistisch. Vielleicht weil mein Vater eh schon 84 ist? Was das an der Lunge ist, wüsste er nicht, es könnte auch etwas anderes als metastasen sein. Und in der Nähe des Tumors wäre 1 Lymphknoten befallen. In unserem Kh sind dei so komisch. War bei meiner Mutter vor Jahren auch so. Die wollen das nicht rausgeben. Wir werden mal sehen, dass wir die Unterlagen heute noch bekommen. VG Gittylein |
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