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#11
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Liebster R.,
keine Nachricht dieses Jahr zu deinem Sterbetag, keine zu deinem Geburtstag. Dabei habe ich an dich gedacht. Vielleicht anders, aber nicht weniger intensiv. Gerade eben habe ich dich in meine Gedanken gerufen, dich vor mir gesehen. Wie so oft im Laufe dieses Jahres. Im Juni habe ich sie alle gesehen - die Menschen, die dir so vertraut waren. Auch die, die damals die letzten deiner Atemzüge begleiteten. Es war merkwürdig, dieses Fest und ich fühlte mich verloren. Denn du bist nicht mehr dabei! Und trotzdem habe ich viel gelacht und gelästert. Du hättest es auch getan, da wette ich. Es war kurios....aus verschiedenen Gründen. Ein weiteres Mal, dass du so sehr gefehlt hast auf dieser Welt, in meinem Leben, auf einem Fest, das du sicher gerne mitgefeiert hättest. Lange war ich nicht an deinem Grab. An deinem Geburtstag wollte ich hin und entschied mich dagegen, obwohl ich ganz in der Nähe war. Denn ich hatte nicht das Passende dabei. Und finden tu ich dich dort sowieso nicht, nur eben manchmal. Aber das weißt du ja. Wie würdest du ihn finden? Was würdest du sagen? Es würde mich so interessieren. Er wird dich nie kennenlernen. Nur in meinen Er- zählungen, die spärlich sind, weil keine Worte beschreiben können, was für ein besonderer Mensch du warst. Rilke für dich....am letzten Tag des Julis 2008. Ich denke oft an dich! Deine Vida Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum. Dort wo die Abendglocken klar verlangen und Mädchen, vom Verhallenden befangen, sich müde stützen auf den Brunnensaum. Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum; und alle Sommer, welche in ihr schweigen, rühren sich wieder in den tausend Zweigen und wachen wieder zwischen Tag und Traum. - Rainer Maria Rilke -
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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nach Regen kommt Sonnenschein! |
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