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  #1  
Alt 01.08.2008, 13:12
Benutzerbild von finchen 68
finchen 68 finchen 68 ist offline
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Registriert seit: 31.07.2008
Beiträge: 5
Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo.
Ich heiße Traute, bin 40 Jahre alt, Ehefrau und Mutter.
Ich entdeckte im April 2007 zwei kleine, harte Knoten in meiner rechten Brust
innenseite ,unten. Bin zu meinem Frauenarzt gegangen. Der meinte, es sei
nur Knochengewebe. Nichts bösartiges. Machte dann eine Kernspintomografie.
Auch dort meinte man, es handelt sich nur um Knochengewebe.
Doch die Knoten wurden größer.Bin wieder zu meinem Frauenarzt. Er meinte nur Knochengewebe. Hat nie eine Mammo gemacht.Ich wollte die Knoten aber raushaben.
Bin dann in eine Klinik und dort wurde festgestellt, das es Brustkrebs ist.
Nach der OP wurde mir gesagt pt1c/n0/mo stadium1 G3.
Nach dem durch zahlreiche Untersuchungen keine ´Metastasen festgestellt wurden und auch die Wächterlymphknoten frei waren , war ich erleichtert.
Doch dann kam mein Arzt ins Krankenzimmer und sagte, sie würden die Brust
doch abnehmen. Ich war schockiert. Wieso. Der Tumor war im gesunden entfernt worden und sonst war auch nirgenswo etwas?! Ein anderer Arzt erklärte mir dann, das die Haut und Brustwarze erhalten bleibt und sie vorerst ein Expander einsetzen würden. Da war ich froh.
Es war noch nicht ganz klar, ob ich nur Bestrahlung oder auch eine Chemo bekommen würde.Mein Arzt schlug die Teilnahme an einer Studie vor. Ich war mit allem einverstanden. Was blieb mir auch anderes übrig.
Es vergingen zwei Wochen, dann wurde mir mitgeteilt, das ich zur Vorsorge
6xChemo (FEC) bekomme und danach 30 Betsrahlungen.
Dann wären wir auf der sicheren Seite. Zu 95% geheilt.
Bei der Untersuchung des entnommenen Brustgewebes wurde feingeweblich ein
ausgeprägtes DCIS festgestellt.Komplett im gesunden entfernt.
Mein Frauenarzt meinte, Ich hätte noch mal Glück gehabt und wäre mit einem blauen Auge davongekommen.
Wenn er seine Arbeit ordentlich und gewissenhaft gemacht hätte, wäre es vielleicht nicht soweit gekommen.
Nach Abschluß der Therapie bekam ich Siliconimplantate.
Trotzdem ist die betroffene Brust nicht schön geworden.
Danke, Herr Doktor.

Traute
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  #2  
Alt 01.08.2008, 20:58
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 528
Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo Nicole,

ich streite nicht ab, dass die Psychsomatik in der Krebsentstehung evtl. eine Rolle spielt.
Wirklich bekannt und /oder erforscht ist das bisher jedoch nicht.

Vor einigen Jahren noch war man der Meinung, eine sogenannte "Krebspersönlichkeit" mit Merkmalen ähnlich wie jene, die Du angesprochen hast, zusätzlich mit Depressivität, ungelösten Konflikten oder z.B. Altruismus würde den Ausbruch der Krankheit fördern.

Mittlerweile weiß man, dass diese These der sogenannten Krebspersönlichkeit nicht zutrifft.

WENN es einen psychischen Faktor bei Krebsentstehung gibt, denke ich, es ist nur ein Faktor von mehreren. Ich denke, viele physiologische Vorgänge in unserem Körper sind in der Ursache nicht nur auf unsere Psyche zu reduzieren.

Übrigens wette ich, es gibt jede Menge Frauen hier in diesem Forum, die ein Leben ohne ungelöste psychische Konflikte geführt haben, und trotzdem erkrankt sind. Auf der anderen Seite gibt es jede Menge Menschen mit ungelösten Problemen, die nicht an Krebs erkranken.
Und wie erklärst Du Dir mit Deinem Gedankenmodell Krebserkrankungen von Kindern?

Ich würde nie einem erkrankten Menschen raten, dieses oder jenes zu ändern, um gesund zu bleiben. Wenn etwas geändert werden sollte, dann, um sich wohler als vorher zu fühlen. Und vielleicht hat das auch einen Einfluß auf die Erkrankung.
Aber ganz sicher setzt Du so niemanden unter Druck, sondern hilfst eher dabei, Energien für positive Veränderungen freizusetzen.

Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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  #3  
Alt 02.08.2008, 08:47
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.275
Standard AW: DCIS und Amputation

@ NTH

Natürlich wird hier "sehr emotional gelesen", denn die meisten User sind vom Krebs schwer Betroffene

Da ich seit über 5 Jahren auch dazu gehöre, hab' ich zwar Deine "Kernaussage" durchaus verstanden, fühle mich aber bei pragmatischen Beiträgen wesentlich besser

LG
__________________
Ilse
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  #4  
Alt 02.08.2008, 08:49
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Registriert seit: 30.07.2005
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Beiträge: 3.275
Standard AW: DCIS und Amputation

...........ach, nochwas:

Hast nicht Du d. "Level" bestimmt, als Du diesen Strang nach Monaten wieder "hochgeholt" hast
__________________
Ilse
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  #5  
Alt 02.08.2008, 13:01
Ullala Ullala ist offline
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Beiträge: 273
Standard AW: DCIS und Amputation

Ich liess mein DCIS nicht mit herkömmlichen Methoden (Amputation) behandeln, sondern bin einen anderen Therapieweg gegangen.
Meine Brust habe ich trotzdem verloren; der Krebs hat sie in wenigen Monaten regelrecht weggefressen.
In meiner damaligen psychischen Situation war es für mich trotzdem der einzig gangbare Weg - so krank sich das anhören mag.

Mittlerweile habe ich zwei verschiedene Chemo-Therapien durchlaufen, nehme zur Zeit Tamoxifen und kriege Herceptin und Bondronat.

Die nächste Chemo-Therapie steht möglicherweise in Kürze ins Haus, da sich nun auch auf der rechten Seite Krebs ausgebreitet hat.
Diese Brust wird in knapp zwei Wochen im Krankenhaus operativ entfernt.

Eine vorherige Gewebeprobe habe ich abgelehnt, da mir das Ergebnis, welches das MRT zeigte, als Diagnose reicht.
Die Probe ist lediglich nötig, um zu sehen, ob und welche Chemo Sinn macht.

Meine Erstdiagnose war übrigens im Februar 2005.

Der Ablauf meiner persönlichen Geschichte zeigt ganz deutlich eine Sache:
Man muss das tun, was man für richtig hält und sich darüber im Klaren sein, dass man jegliche Konsequenzen seines Tun oder Nicht-Tuns selber zu verantworten und zu tragen hat.

Es ist natürlich immer interessant, die Geschichten und Krankheitsverläufe Anderer zu erfahren und zu vergleichen.
Man kommt allerdings schlussendlich nicht um sein eigenes Leben drum herum.

Niemand nimmt einem die Verantwortung ab, so sehr man sich das auch wünscht.

(Ich gäbe manchmal was dafür, wenn ich so jemanden finden könnte...)

Ich mich habe in der Vergangenheit auch viel mit seelischen Ursachen der "Tumorbegünstigung" beschäftigt und bin immer noch überzeugt, dass da was dran ist.
Aber nützt es mir, wenn ich weiß, woher es kommt?
Reflektieren ist gut und schön und ich habe soviel Seelenarbeit geleistet wie nur Wenige, behaupte ich.
Dummerweise hilft die Erkenntnis aber eben auch nur begrenzt weiter und ist nicht das Allheilmittel.

Momentan bin ich persönlich an einem Punkt, an dem ich mich ganz banal mit materiellen Dingen beschäftigen, die mir gut tun (Gartenarbeit zum Beispiel, oder ochen und essen) und pflege mein Seelenleben damit.

Man kann sich nämlich auch "krank analysieren".

P.S.: Ich kenne Dr. Schuppert aus meiner eigenen Behandlung, aber seine menschlichen Qualitäten haben mich leider am Ende nicht mehr überzeugen können.
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  #6  
Alt 02.08.2008, 13:25
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.275
Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo Ullala,

auch wenn es vielleicht nicht ganz "üblich" ist:

Ich möchte an dieser Stelle meinen großen Respekt für Deinen sehr offenen beeindruckenden Beitrag aussprechen und wünsche Dir alles erdenklich Gute.

LG
__________________
Ilse
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