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#1
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Hallo Erika,
meines Erachtens bedeutet die Tatsache, dass ein Brustzentrum über ein derart teure Gerätschaften für mammographiegestützte Biopsien verfügt nicht, dass dort auch häufig solche Biopsien gemacht werden und die Qualität entsprechend gut ist. Fakt ist, dass ein Krankenhaus nur dann das Zertifikat "Brustzentrum" erwerben kann, wenn es derartige Geräte anschafft und diese Biopsie durchführen kann. Ich habe mich nach dem Vorfall, den ich oben beschrieben habe, an das Zertifizierungsinstitut gewandt, das die Brustzentren überwacht. Dort wurde mir gesagt, dass derartige Probleme öfters auftreten und man sich dessen bewußt ist. Ich glaube aber, dass keine effektiven Maßnahmen getroffen werden und die Brustzentren einfach so weiter "wurschteln" dürfen. Da ein Krankenhaus, das keine mammographiegestützte Vakuumbiopsie anbietet, den Status als Brustzentrum nicht bekommen kann, ist doch klar, dass dort versucht wird, die Sache auf Teufel komm raus durchzuziehen, auch wenn es zu Lasten der Qualität geht. Das ist m.E. ein systematisches Problem, das niemand beherzt angeht. Deshalb würde ich nie wieder in ein normales Brustzentrum für diese komplexe Form der Biopsie gehen, sondern nur in eine Uniklinik. Liebe Grüße Sylvie |
#2
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Hallo Sylvie,
Es gibt tatsächlich Brustzentren, die den Richtlinien von EUSOMA und der deutschen Krebsliga nicht genügen - leider ist der Begriff "Brustzentrum" nicht geschützt. Nur ein gut vernetztes, interdisziplinäres und erfahrenes Brustzentrum sollte jeweilen für die benötigten Abklärungen in Frage kommen, und nur ein solches Brustzentrum kann es sich leisten, einen "Tisch" für die stereotaktische Mammotome Vacuum-Biopsie anzuschaffen: Die Frau liegt dabei bäuchlings auf einem erhöhten Tisch, durch ein Loch hängt die zu biopsierende Brust nach unten. Die Apparaturen sind unter dem Tisch aufgestellt, der Arzt sitzt daneben und arbeitet unter dem Tisch. Ich selber hatte diese Art der Biopsie im UniversitätsSpital Zürich, welches ein zertifiziertes Brustzentrum ist (ich hatte das in meinem vorhergehenden Beitrag vielleicht etwas unklar ausgedrückt). Für Jutta füge ich nochmals den genauen Ablauf dieser Biopsie-Methode ein (und hoffe, dass dies nicht wieder gelöscht wird): Die stereotaktische Mammotome® Vakuumbiopsie (ein Einstichkanal = mehrere Proben), ist speziell für die Untersuchung von Mikroverkalkungen geeignet: mit zwei Röntgenaufnahmen lokalisiert der Computer dreidimensional die verdächtige Stelle und führt unter Lokalanästhesie die Nadel ein, um eine grössere Anzahl Gewebeproben zu entnehmen. Nach einer Gewebeentnahme wird die Einstichstelle mit einem Pflasterverband verschlossen und ein Kompressionsverband um den Oberkörper angelegt, der nach 48 Stunden abgenommen werden kann. Damit soll ein grösserer Bluterguss vermieden werden. Ein enganliegender Büstenhalter oder ein Sporttop sind dabei ebenfalls sehr hilfreich. Leichte Schmerzen in der Brust und blaue Verfärbungen der Haut sind übliche Nebenwirkungen. Eine Infektion der Gewebeentnahmestelle ist möglich, jedoch sehr selten. Vom Resultat der Gewebeuntersuchung hängt das weitere Vorgehen ab: Wenn es sich um Krebs oder eine Krebsvorstufe handelt, muss der Befund operativ entfernt werden. Dabei wird darauf geachtet, dass Einstichstelle und Einstichkanal, von der Gewebeprobe herrührend, in den Operationsbereich einbezogen, also ebenfalls herausgeschnitten werden. Wenn die Mikroverkalkungen als nicht bösartig eingestuft werden, können kleine Befunde (< 1 cm) vollständig entfernt werden. Dann erübrigt sich eine Operation. Es gibt auch die einfache Ausführung ohne Tisch: die Frau sitzt auf einem Stuhl, daneben steht ein Gerät, in welches die Brust eingequetscht wird. Ich denke, das ist die Art, wie dies Sylvie beschreibt. Ich hoffe, dass meine neuerlichen Ausführungen weiterhelfen werden. Liebe Grüsse Erika Rusterholz ![]()
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"Ein Brustkrebs und sein Verlauf" www.brustkrebsverlauf.info mit Forum voll Wissenswertem Geändert von Erika Rusterholz (19.03.2009 um 19:53 Uhr) Grund: Versuch, ein Bild einzufügen |
#3
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Hallo Erika,
ich habe aufgrund meiner Erfahrungen eine ganz andere Meinung. Meine erste Vakuumbiopsie hatte ich im Liegen auf einem Tisch, der eine Öffnung für die Brust hat, so dass man sie unter dem Tisch in ein Mammographiegerät einspannen kann. Diese Biopsie ging schief, weil der Radiologe nicht ausreichend spezialisiert und geübt war. Das hat er in einem späteren Gespräch mit mir selbst zugegeben. Er war nämlich hauptsächlich in der Kinderradiologie tätig. An der Uniklinik, an der ich die weiteren Biopsien hatte, machen Sie die Biopsie im Sitzen. Ich habe das als viel angenehmer empfunden als die Variante im Liegen, einfach weil der Arzt eine große Kompetenz vermittelt hat und ich nicht so lange gequält wurde. Ich glaube nicht, dass die Wahl Tisch oder Stuhl von Bedeutung ist. Von Bedeutung ist vielmehr welche Mammographie-/Biopsiegeräte verwendet werden (vermutlich sind die an der Uniklinik teurer und höherwertiger) und welche Qualifikation bzw. welchen Spezialisierungsgrad der Arzt vorweisen kann. Liebe Grüße Sylvie |
#4
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Hallo,
meine Vakuumbiospie war auch im Liegen und empfand sie als völlig stressfrei. Ich habe durch die Betäubung nichts gespürt, ich lag ca. 15 Minuten nur da. Die normale Mammographie empfand ich als viel unangenehmer. Bei der Biopsie wurde auch nicht an der Brust gezogen, obwohl die Stelle sehr weit oben war. Ich war in einen zertifizierten Brustkrebszentrum, welches aber nicht über ein eigenes Vakkuum-Biopsie-Gerät verfügt, sondern über ein mobiles, dh. mehrere Krankenhäuser teilen sich aus Kostengründen ein Gerät. Ein Fachmann reist mit dem Gerät von einem Krankenhaus zum nächsten und bedient auch das Gerät. Er verfügt daher über sehr viel Erfahrung bei der Biopsie. Natürlich ist federführend auch ein Arzt des Krankenhauses anwesend, so dass ich bei der Biopsie nur gute Erfahrungen gemacht habe. Viele Grüße Renate |
#5
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Hallo Renate,
was Du beschreibst, halte ich für eine sehr gute Lösung! Es wäre schön, wenn mehr Brustzentren auf diese Art und Weise mit erfahrenen Spezialisten kooperieren würden. Viele Grüße Sylvie |
#6
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Hallo, vielen lieben Dank für die netten und informativen Nachrichten. Ich habe es "gepackt". Da ich mit der Vorgeschichte sowieso in der Uniklinik zur Nachsorge ins Brustzentrum gehe (FFM), wurde die Mammotomie auch dort vorgenommen. Es war nicht wirklich "schlimm" - trotzdem schön ist anders! - Jetzt beginnt die gräßliche Wartezeit. Irgendwie ist das Warten fast schlimmer als die Untersuchung. Wahrscheinlich weil man dann Zeit zum Grübeln hat ...
Wenn ich Bescheid weiß, melde ich mich wieder. Bis dahin, alles Liebe und Gute Jutta |
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