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  #1  
Alt 04.09.2009, 08:40
bijomi bijomi ist offline
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Beiträge: 490
Standard AW: Melanom und Depression

rose,

ich habe mich nach 3 Monaten Therapie auch gegen das Interferon entschieden. In meinen Beiträgen kannst du dazu auch die detailiertere Argumentation finden. Nur kurz:
- sehr starke Nebenwirkungen des IF bei mir
- habe auch ein spizoides Melanom und bei dieser Sorte geht man davon aus, dass es mit dem Immunsystem zusammenhängt. Man sollte also alles tun, um dieses zu stärken. IF ist da doch sehr kontraproduktiv.
- IF ist ja kein Heilmittel und außerdem steht es ja in Verdacht die Krebszellen nur "schlafen zu legen".
- ganzheitliche Betrachtungsweise und Rangehensweise. Das mit den strömenden Energien, Ying und Yang oder wie auch immer du das nennen möchtest.

Meine Entscheidung des IF-Abbruchs haben ALLE Ärzte ohne Murren akzeptiert, als ich ihnen meine Begründung dazu gab. Denn auch ALLE Ärzte waren sich einig, dass IF nur wirklich wirken kann, wenn ich das als Patient auch will und zulasse.

Übrigens: Ich habe CL 4 und eine Eindringtiefe von 1,95 mm!

Ich hoffe, dass ich euch ein wenig bei der Entscheidungsfindung helfen konnte.

Ganz wichtig jedoch:
Das ist meine persönliche Sichtweise. Und: ich habe auch bisher keinerlei Metastasen. Wären diese vorhanden würde ich vielleicht anders rangehen
Und: es gibt hier auch genügend Beispiele bei denen IF sichtbar geholfen hat!!!
__________________

Grüße von Birgit
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  #2  
Alt 04.09.2009, 17:20
Angiebaerchen Angiebaerchen ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo alle miteinander,

ich schreibe sehr selten, weil bei mir alles so anders ist. Als ich damals 99 mein Melanom hatte, sprach kein Arzt von IF. Gab es wohl noch nicht zu der Zeit als Standart. Ich habe trotzdem 5 Jahre ganz normal mit den Nachuntersuchungen gelebt. 2004 dann die Gehirnmetastase. Da war ich schon geschockt, dass es eine Metastase war. Ich glaubte an einen neuen Primärtumor im Gehirn.

Meine Hautärztin erklärte mir dann die Situation. Es ist wohl so, dass sich Zellen beizeiten vom Primärtumor absiedeln und sich ruhig verhalten. Doch dann plötzlich schwupp, fangen sie an, sich in eine Metastase zu verwandeln. Niemand weiß, wann das sein wird und ob es sein wird und es kann noch nach vielen vielen Jahren so sein.

Es war bei mir erst mal eine langwierige Laboruntersuchung notwendig, um die Gehirnmetastase eindeutig dem Melanom zuzuorden. Ich bekam 2005 dann noch eine Hautmetastase. 31 Chemotherapien die nicht so sehr mein Leben beeinträchtigten, wie ich vorher glaubte. Sie wird wohl, wenn ich die Beiträge zum IF lese, viel angenehmer zu ertragen sein. Wohl aber nicht eher verordnet, eh eine Metastase aufgetreten ist.

Nun hab ich weitere Nachuntersuchungen noch weitere Jahre und irgendwann ist es wie am Tag nach der ersten Haut OP. Bin ich jetzt für immer geheilt? Ich möchte gern dran glauben. Aber eine Zelle in meinen Körper wird mich erinnern wachsam zu sein. Ohne Depressionen!

Liebe Grüße
Angela
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  #3  
Alt 05.09.2009, 08:57
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo Angela,

genauso ist das. Metastasen sind Tumore, die durch primäre Krebszellen aus anderen Tumoren entstehen, legen sich schlafen und erwachen aus irgendeinem Grund irgendwann mal wieder. Dazu hatte ich bereits (02.01.2009) einen Artikel der Internisten in den Bereich "Pressenews, Ärztezeitung usw" eingesetzt.
__________________
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  #4  
Alt 05.09.2009, 18:48
rose rose ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Danke, Birgit, für deinen Bericht.
Wir haben uns jetzt wirklich umfassend informiert und alle sachlichen Punkte für und gegen eine Interferon-Therapie gegenübergestellt. Aber es ist nicht so, dass man sich danach ganz klar dafür oder dagegen entscheiden kann. Und die doch große Gefahr einer möglichen Depression lässt uns keine Ruhe. Es bleiben noch ca. 2 Wochen, dann muss die Entscheidung spätestens fallen. Und das ist auch gut so, glaube ich, weil man mit diesem ewigen Abwägen sich auch ziemlich verrückt macht.
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  #5  
Alt 07.09.2009, 18:00
rose rose ist offline
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Ort: Münsterland
Beiträge: 9
Standard AW: Melanom und Depression

Hallo, alle miteinander hier im Forum,
ich sehe schon, ich bin im Moment diejenige, die sich am häufigsten hier im Forum zu diesem Thema bewegt. Aber mich beschäftigt die Situation auch gerade jetzt, wo die Entscheidung mit der Interferon-Therapie ansteht, ganz besonders. Ich habe gerade zum wiederholten Male ganz viele Beiträge gelesen und bin froh, dass es dieses Forum gibt. Vieles macht doch Hoffnung, auch wenn die Prognosen und Statistiken (im Falle meines Mannes) ziemlich schlecht sind. Ich freue mich, neben all den krankheitsmäßigen Daten und Fakten so viele hoffnungsfrohe Worte und Beiträge zu lesen. Dafür sage ich euch allen an dieser Stelle mal Danke!!

Ganz liebe Grüße Rose
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  #6  
Alt 08.09.2009, 08:22
bijomi bijomi ist offline
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Beiträge: 490
Standard AW: Melanom und Depression

Hallo Rose,

sicherlich bist du nicht die Einzigste zur Zeit mit diesem Problem

Ich habe noch einmal deine Beträge durchgelesen und dabei bin ich auf ein paar Ungereimtheiten gestossen...

Also bei deinem Mann wurde vor einem Jahr das MM entfernt?
Eine Lymphknotenmetastase stellte sich als Weichteilmetastase heraus? Also eine Fernmetastase???
Dann wurden die LKs ein paar Monate später entfernt? Nicht gleich bei der ersten OP? Wurde euch das nicht angeboten?
Ich bin erstaunt, dass das nicht schon beim Nachschnitt mitgemacht wurde...

Dennoch:
Wenn also eine Fernmetastase bzw. eine Lymphknotenmetastase vorliegt, dann würde ich es auf jeden Fall mit dem Interferon versuchen!!! Schließlich reagiert nicht jeder zwingend mit einer Depression. Es KANN eine Depression auslösen. MUSS aber nicht...

Sicherlich habt ihr Bedenken und auch Sorgen bezüglich einer erneuten Depression. Aber da müssen nun die Psychiater oder Onkologen an einem Strang ziehen. Eventuell kann man die Medikamente so einstellen, dass das IF keine erneute Depression auslöst.

Prinzipiell ist es sehr schwer mit Depression und IF. Das hast du natürlich schon gelesen hier. Aber sobald Metastasen vorhanden sind, sollten man es dennoch versuchen. Außer euer Psychiater rät absolut davon ab!

Wie ihr schon wisst ist das IF keine Allheilmittel, aber es ist eine Möglichkeit. Leider nur eine von ganz wenigen.
Und wenn es eine Fernmetastase war liegt ja auch die Frage nach einer Chemo im Raum...?!

Und:
Sollten Problem auftauchen kann das IF ja auch ohne großem Tamtam wieder abgesetzt werden
__________________

Grüße von Birgit
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  #7  
Alt 08.09.2009, 21:33
rose rose ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo, Birgit,
ja, der Tumor bei meinem Mann wurde im September 08 entfernt, danach noch einmal nachgeschnitten. Die nächsten Routineuntersuchungen zeigten dann nichts an, erst jetzt im Juni einen stark vergrößerten Lymphknoten, der sich aber, wie gesagt, hinterher in der histologischen Untersuchung als Weichteimetastase herausstellte, alle 26 herausgenommenen Lymphknoten waren nicht befallen.
Wir haben wie gesagt viele Studien und Untersuchungen gelesen, in denen immer der Zusammenhang zwischen Depression und Interferon herausgestellt wird, und auch der Psychiater meiners Mannes sieht eine solche Therapie mit Bedenken und auch nur, wenn sie gut unter der Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Psychiater läuft. Und was uns auch noch davon abhält ist, dass die Erfolgschancen ja wirklich nur sehr gering sind!! Soll man dafür viele Monate mit Nebenwirkungen usw. riskieren?? Diese Frage müssen wir wohl selbst beantworten, und das ist ganz schön schwer, man will ja auch nichts unversucht lassen.
Aber danke für deine Überlegungen.
Gruß rose
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  #8  
Alt 08.09.2009, 21:55
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Melanom und Depression

Hallo rose,

ich werde jetzt meinem Vorsatz untreu und schreibe ein bisschen etwas zu Deinem Posting. Vor einiger Zeit hatte ich im Bereich des News auch einen Artikel über die Anwendung von beta-Interferon bei Weichteilmetastasen im Bereich des Malignen Melanoms hereingesetzt. Das setze ich hier nochmals ein: http://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_...76_Artikel.htm. Da sich Dein Mann in einer laufenden Therapie wegen einer Depression befindet, wäre eine Hochdosis- und Niedrigdosis über 18 Monate oder sogar 24 Monate in gewisser Weise ein Risiko. Ich bin immer noch ein Verfechter der Aussage, dass Interferon sich den Schwachpunkt jedes Einzelnen sucht und sich darin austobt. Und das es langsam, aber sicher an die Substanz jeden Einzelnen geht. In dem Artikel wird beta-Interferon, das normalerweise bei Multiple Sklerose eingesetzt wird, vier Wochen in die Weichteilmetastasen gespritzt. Scheinbar mit Erfolg. Zumindest würde ich das bei den Ärzten ansprechen. Auch wenn der Artikel aus 2001 stammt.
__________________
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