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  #1  
Alt 29.03.2010, 18:55
Esmiralda Esmiralda ist offline
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Registriert seit: 13.06.2008
Beiträge: 47
Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Guten Tag, Miß Planlos, kann mir gut vorstellen wie hilflos Ihr Euch fühlt und nach evtl. Möglichkeiten sucht. Aus igener Erfahrung (mir wurde allerdings sofort der gesamte Magen plus Lympfknoten auf zwei Ebenen amputiert) aber ich konnte danach auch nicht essen, nahm ab (19 kg) und wurde daraufhin zusätzlich durch einen Port ernährt. Versuchen zu essen mußte ich trotzdem und einiges ging auch runter oder blieb sogar drin.
Wie schon vorhin geschrieben wurde, redet mit dem Arzt, fragt direkt nach Zusatzerhährung (wegen der hohen Kosten vermeiden es viele so etwas zu verordnen) aber es gibt diese Möglichkeit. Denn die Frage ist doch, wenn er nichts ioßt, woher soll er die Kraft für die Chemo nehmen? Ich hab sie durchgemacht, kostet viel Willen und Kraft.
Also, nichts wie hin zum Dok., der muß sich dazu äußern und dafür wünsche ich Euch viel Erfolg. Lg Esmiralda
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  #2  
Alt 29.03.2010, 21:29
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Registriert seit: 29.03.2010
Beiträge: 11
Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Halli-Hallo,

vielen herzlichen Dank für Eure Antworten. Welches Medikament mein Schwiegerpapa bekommt weiß ich leider nicht. Es soll ja nun ohnehin umgestellt werden. Dass er über den Port ernährt werden kann wussten wir gar nicht. Man, ich habe immer mehr den Eindruck, dass er in "seinem" Krankenhaus nicht besonders gut aufgehoben ist . Das klingt jedenfalls wie ein kleines Licht am Horizont und ich werde das morgen gleich mal mit meiner Schwiegermutter besprechen. Wie Du, Esmeralda, schon schreibst: Es ist ein Teufelskreislauf. Die Chemo verursacht seine Übelkeit und aufgrund dieser kann er nichts essen. Somit bekommt er keine Chemo und damit hat der Krebs freie Bahn. So kann das nicht weitergehen!
Vielen vielen Dank und alles Gute für Euch!

LG MissPlanlos
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  #3  
Alt 29.03.2010, 22:03
prissi09 prissi09 ist offline
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Beiträge: 182
Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Hallo,

meine Mutter bekommt die Ernährung nachts über den Port. Ein Pflegedienst kommt jeden Abend. Es hat ihr sehr geholfen, vorallem vom Kopf her. Sie hat sich total verrückt gemacht, weil sie immer weiter abgenommen hat und ihr immer schlecht war und sie nichts essen konnte. Seit sie die Ernährung bekommt, hat sie fast 10 Kilo zugenommen und kann seit dem auch wieder viel besser essen.
Frag danach!
und wenn Ihr Euch in dem Krankenhaus nicht gut aufgehoben fühlt, dann holt Euch eine zweite Meinung und denkt darüber nach, das Krankenhaus zu wechseln. Vertrauen in die Ärzte ist sehr wichtig!
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  #4  
Alt 30.03.2010, 10:58
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Registriert seit: 29.03.2010
Beiträge: 11
Unglücklich AW: Er isst und trinkt nicht

Danke sehr prissi,

heute morgen eine neue Hiobsbotschaft: Mein Schwiegervater ist nicht bereit sich weiterhin behandeln zu lassen. Er will nicht mehr ins Krankenhaus gehen, er möchte keinen Pflegedienst hier haben, er will nichts mehr essen und trinken, er will sterben. Wir sind alle fix und fertig, vorallem meine Schwiegermutter. Sie sagte mir eben am Telefon "Papa isst und trinkt nichts mehr, weil er keinen Sinn darin sieht weiterzuleben". Ist das nicht schlimm? Meine Schwiegermama hatte gestern noch mit seinerm behandelnden Arzt telefoniert. Er sagte, dass es nicht schlecht für Schwiegerpapa aussähe. Dass es ihm so geht wie es ihm jetzt geht liegt nur an der Chemo. Er müsste eigentlich ein paar Tage stationär aufgenommen und aufgepäppelt werden. Dann könnte es weitergehen. Aber er will nicht. Das sieht im ähnlich. Er ist so ein Dickkopf, dass ER entscheiden möchte, wann er geht. Nicht der Krebs soll ihn besiegen sondern er den Krebs. So war er schon immer. Das ist sein Denken. Es ist schecklich, aber wir müssen das wohl akzeptieren.

LG MissPlanlos
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  #5  
Alt 30.03.2010, 13:50
prissi09 prissi09 ist offline
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Registriert seit: 22.10.2009
Beiträge: 182
Standard AW: Er isst und trinkt nicht

liebe missplanlos,

leider müsst ihr das akzeptieren. es ist sein leben. wir als angehörige können nicht verlangen, dass der betroffenen "nur" für uns durch die hölle geht und kämpft.
versucht, ihm keine vorwürfe zu machen. sagt ihm, dass ihr ihn weiterhin unterstützen und für ihn da sein werdet, egal was kommt und was er entscheidet.
ich wünsche euch viel kraft! macht es ihm so schön wie möglich und unterstützt ihn, das wird ihm am meisten helfen!
liebe grüße
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  #6  
Alt 30.03.2010, 20:23
pipapo pipapo ist offline
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Registriert seit: 17.02.2010
Beiträge: 22
Standard AW: Er isst und trinkt nicht

Hallo MissPlanlos,

es tut mir leid für euch, wir sind in einer ähnlichen lage.

mein papa ist 66 und hat die diagnose magenkrebs seit dem 15.2.

Er hat die erste chemo hinter sich und die zwei wochen danach hatte er nur noch durchfall und übelkeit mit erbrechen. so ging es zwei wochen, bis er sich selbst entschlossen hat ins KH zu gehen, er war komlett dehydriert. alles war er trank oder aß kam gleich als durchfall wieder raus oder hat er es erbrochen. jetzt ist er im KH, am donnerstag werden sie ihn nach hause entlassen, er ist aufgepeppelt, aber meine mutti denkt, dass er nächste woche am dienstag-mittwoch wieder schlechter dran wird, weil im KH hat er die infusionen und so und daheim nicht. gestern haben sie ihm 2 liter wasser aus dem bauch rausgeholt jetzt hat er die übelkeit nicht mehr so, aber dieses "finger im hals" und so ist auch da er "riecht" immer noch die chemo, vieles kann er nicht essen weil schon der gedanke daran bringt ihn zum erbrechen.

das neueste ist dass der onkologe meint er ist "auskuriert" und soll keine chemo mehr bekommen, weil er letze woche nicht zum gespräch konnte wg. dem durchfall. heute meinte wieder der internist, er soll unbedingt die chemo fortsetzen. meine mutti ist so wütend, weil sie sich nicht mehr auskennt. die ärzte vermuten metasthasen am bauchfell, weil er angeblich so einen harten bauch hat und so, keine ahnung. mein papa will angeblich die chemo fortsetzen, aber wie es weitergehen soll, wissen wir auch nicht.

es ist so schrecklich mit ansehen zu müssen, wie der mensch während dieser erkrankung leidet und sich an den strohhalm klammert. ich glaube mein papa ist auch schon sehr entkräftet und hat den mut verloren, möchte essen aber vom kopf her kann er glaub ich nicht weil er angst hat wieder so viel brechen zu müssen. es ist wirlich ein teufelskreis.

ich bin auch planlos, sprachlos und meine kräfte werden immer weniger

es grüßt dich auch eine betroffene und sehr traurige angehörige

lg
pipapo
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  #7  
Alt 31.03.2010, 09:59
MissPlanlos MissPlanlos ist offline
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Registriert seit: 29.03.2010
Beiträge: 11
Unglücklich AW: Er isst und trinkt nicht

Danke schön, Pipapo. Euch nactürlich auch alles Gute. Wir müssen stark sein - für unsere Lieben.

Gestern war ein schlimmer Tag. Wir dachten alle, er überlebt die Nacht nicht. Er hat nur noch geschlafen, konnte sich nicht mehr selbst umdrehen geschweige denn zur Toilette gehen. Wenn er mal etwas trinkt kommt es gleich unten wieder raus. Aber er hat uns gestern nocheinmal das Versprechen abgenommen, dass wir ihn in Ruhe sterben lassen. Er will keinerlei Behandlung mehr. Er sagte heute morgen klipp und klar, dass er lieber verhungern und an Schwäche sterben möchte als dass der Krebs ihn besiegt. Genauso habe ich ihn eingeschätzt.
Wir laufen hier rum wie ferngesteuert aber meiner beiden Kinder zu Liebe muss ich die Fassade aufrecht erhalten. Sie sind noch so klein und sollen nichts mitbekommen.

LG MissPlanlos
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