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  #1  
Alt 17.04.2010, 21:27
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 499
Standard AW: Fühl mich so einsam und im Stich gelassen...

Hallo,

das tut mir leid für dich, das nun auch dein vater bald gehen muss. Was wirklich traurig ist, das dein mann und deine freunde kein verständnis mehr haben. gerade wo du es jetzt brauchst. redet ihr denn offen darüber? wie wäre es mit psychologischer betreuung, beratung für euch alle? wie alt sind denn deine kinder?
die freunde, wenn man sie denn so nennen kann, können das warscheinlich gar nicht so nachvollziehen, da sie da nicht so drinstecken. Man kann bei einigen nur hoffen, nicht selber mal in einer solchen situation zu stecken.
ich habe zum glück eher das gegenteil erlebt, dabei wohne ich auch erst seit 2 jahren hier, und kenne daher noch gar nicht so viele leute hier, aber meine neuen freunde hier sind absolut immer für mich da, wenn ich mla sprechen muss. auch meine beste freundin würde jederzeit sofort kommen, obwohl sie 500 km weit weg wohnt.
mit meinem mann ist es unterschiedlich, aber wenn wir uns dann anzicken, dann wissen wir auch woran es eigentlich liegt, die nerven liegen halt mal blank. und der rest der familie hält auch recht gut zusammen, jeder tut was er kann, und wenn mal einer nicht mehr kann, dann übernimmt jemand anderes die aufgaben.
ich schicke dir noch viel kraft, und hoffe das du mehr verständnis erfährst!!! es ist für alle eine schwere zeit, aber vor allem für dich! lass dich
liebe grüsse
ange
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  #2  
Alt 17.04.2010, 21:48
Benutzerbild von rostlaube55
rostlaube55 rostlaube55 ist offline
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Registriert seit: 30.12.2009
Beiträge: 52
Standard AW: Fühl mich so einsam und im Stich gelassen...

Liebes coffeinchen, ich kann dir nur mut zu sprechen, dass du das machst, wonach dir ist.
Ich habe damals vor 16 Jahren es nicht geschafft, oft genug meinen Vater zu besuchen- er hatte kein Krebs, aber er war sehr alt und wurde senil.
Aber mein erster Mann hat mich fern halten wollen von meiner Familie.
und, es hat mir im nachhinein unendlich leid getan, dass ich nicht öfters mit ihm zusammen war.
Bei meiner Mum hab ich es anders gemacht, zwar sehr zum Unmut meines Mannes, aber ich fing an, mir das Recht herauszunehmen, und meine Mutter zu besuchen. Gut, ich hatte dann ENDLICH ein eigenes Auto- aber die Monate vor ihrem Tod waren so wertvoll, das Telefonieren, das zusammen am Friedhof sein und Papas Grab pflegen und über alles reden können, dass ich noch vieles aus ihrem Leben mit Papi erfahren konnte.
Was ich damit sagen will:
Auch wenn Dein Mann sauer ist, versuch es, so zu gestalten, wie es Dir vor deinem inneren Auge für Dich in Ordnung ist, wie du es empfindest und wie Du das Bedürfnis hast.

Jetzt, wo mein 2. Mann plötzlich so krank wurde, hatte ich gottseidank schon erwachsene Kinder- meine Tochter (27) war über Weihnachten mit auf der Intensivstation gesessen, ich war nicht allein, und auch telefonisch konnte ich mit drei Frauen jederzeit telefonieren, um meine Angst und meine Sorge zu besprechen..

Ich habe auch hier im Forum eine Frau kennengelernt, wo wir oft telefonieren und skypen, vlt findest du auch so jemanden.
Alles alles Liebe. Friderike aus Bayern
__________________
Meine von mir verfassten Beiträge sind mein geistiges Eigentum. Ich bitte dies zu beachten. MFG
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  #3  
Alt 17.04.2010, 22:37
Benutzerbild von far far away
far far away far far away ist offline
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Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Los Angeles
Beiträge: 24
Standard AW: Fühl mich so einsam und im Stich gelassen...

Hallo Coffeinchen,
ich denke Du machst das genau richtig! Eine Ehe sollte so eine Stress-situation schon aushalten. Frag Deinen Mann doch einmal, was waere, wenn er der Patient waere....
hoere auf Deine innere Stimmt und stehe Deinem Vater bei! Vielleicht findest Du bald den richtigen Zeitpunkt fuer ein klaerendes Gespraech mit Deinem Mann. Er muss Dir den Ruecken staerken. Deine Kinder werden das sicher ohne Schaden wegstecken, dass Du mit Deinen Gedanken und in Taten hin und wieder nicht anwesend bist.

Viel Kraft wuensch ich dir und alles gute Deinem Vater!
Liebwinkt Andrea
__________________
Betroffenes Familienmitglied: Schwaegerin
(45J./4 Kinder, Mann vor 3 Jahren an Leukemie verstorben) Ihre Diagnose:
8/09 Ohrspeicheldruesenkrebs, OP, Bestrahlung abgelehnt
12/09 Ayuveda Kur in Indien
3/10 Rezidiz mit Metas in der Lunge
Lebenserwartung: 2 Monate bis 2 Jahre
Momentan in Behandlung Klinik St. Georg, Bad Aibling,
naechster PET Scan: 18.5.
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  #4  
Alt 18.04.2010, 09:23
Coffeeinchen Coffeeinchen ist offline
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Registriert seit: 18.03.2010
Beiträge: 6
Standard AW: Fühl mich so einsam und im Stich gelassen...

Danke für eure Antworten!
Mit meinem Mann kann man nicht reden...er geht dann einfach oder wird ausfallend....Das er jetzt so ist sollte mich nicht überraschen....ich nenn ihn schon lang "mein schön Wetter Mann"...trotzdem tut es weh...er kann mit Kriesen nicht umgehen...und ich weiß mittlerweile auch nicht mehr ob ich das so hinnehmen soll wie die Jahre bisher...Ich weiß das es für ihn auch sehr anstrengend ist und eventuell denkt er ich weiß es nicht zu schätzen...aber dem ist nicht so...wir haben nur ein Auto...und mein Vater liegt im Isozimmer...ich kann die Kids nicht mitnehmen und er ist genervt weil er so oft mit den Kindern dann allein ist...die Kleinen sind 5 und 2 natürlich stressig...ich weiß das und es tut mir auch leid....aber außer mir gibsts niemanden der sich um Pa kümmert...was soll ich denn tun ?Ich kann ihn auch nicht einfach allein da liegenlassen...Es tut gut darüber zu schreiben...nochmal danke!
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  #5  
Alt 18.04.2010, 10:21
DianaR DianaR ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 189
Standard AW: Fühl mich so einsam und im Stich gelassen...

hallo coffeeinchen,

ich kann dich sehr gut verstehen, auch ich hatte in anderen krisenzeiten ab und an das gefühl, dass alles nicht mehr hinnehmen zu wollen, wenn mein mann mir nicht beistand. mittlerweile glaube ich einfach, dass einige männer mit solchen situationen einfach überfordert sind, ich glaube nicht, dass sie es böse meinen, sie können halt nicht anders. Sicher gibt es auch viele andere männer. es nützt aber nichts, wir müssen das beste aus der situation machen. hast du keine freundin, die dich evtl. in der kinderbetreuung unterstützen kann, oder vielleicht eine liebe nachbarin? ich kann dir nur raten, hör auf dein herz, und wenn es dir sagt, ich will jetzt zu meinem vater, dann fahr hin. ich bin auch einzelkind und mein vater (nierenzellkarzinom mit lebermetastasen) hat nur noch mich, und ich tue wirklich alles für ihn. oft wird es auch mir zuviel (vor allen dingen psychisch, habe manchmal das gefühl, nichts geht mehr, will auf eine einsame insel usw.), aber wenn ich dann die dankbarkeit in den augen meines vaters sehe, bin ich wirklich glücklich und es gibt mir auch wieder etwas kraft. ich wünsche dir, dass du irgendjemanden findest, der dich unterstützt (hast du denn jemanden zum reden?).

liebe grüße
diana
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