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#406
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Liebe Dagi,
auch ich habe viel an Euch gedacht, hoffentlich geht es Euch jetzt wieder besser. Ich hoffe, wenn der Frühling nun endlich kommt geht es uns allen wieder ein bißchen besser. Glaube ruhig, daß sehr viele an Euch denken und Dir so auf eine stille Art beistehen. Liebe Grüße Bruni |
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#407
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Liebe Angi ,liebe Bruni,
Bin gestern das erste mal wieder aus dem Haus,hatte keine Milch und Brot mehr. Das Eingefrorene ist aufgebraucht. Mir ist immer noch nicht ganz so,wie es sein sollte! Was ich jetzt genau gehabt habe ,kann ich nicht sagen,denn mit dem Darm bekam ich auch noch so meine Problemchen! Auf das hätte ich wirklich verzichten können! Sowiso schon so schlapp und dann noch die Rennerei aufs Wc. Heute gehts so halbweg,aber wirklich kuriert fühle ich mich noch nicht! Gestern Nachmittag war der Therapeut da,hat mir gezeigt was ich bei Günter besser machen kann,wenn er nicht abhusten kann! Ich habe ihn natürlich steil hochgelagert wie es nur ging,dabei ist das genau das verkehrte! Das Fussteil eher höher und den Kopf eher unten,das sei wegen der Schwerkraft,wenn ich darüber nachdenke ja eigentlich logisch. Es rinnt ja leichter abwärts wie aufwärts. Auch eine Technik wie er es besser von den Lungen hochbekommt ,wie ich ihn unterstützen kann zeigte er mir. Hände flach auf den Bruskorb und bei jedem ausatmen gegendrücken,aber ganz leicht nur,und so weitermachen bis ganz oben,und wirklich ,dann kann er gut husten,und den zähen Scheim kann er schlucken,der geht ja nicht mehr in den Hals sondern in den Magen,denn die Kraft zum ausspucken hat er momentan garnicht. Bin froh das er mir das gezeigt hat,es ist wirklich eine gute Möglichkeit Günter damit zu unterstützen! Denn die Erstickungsanfälle sind ja schrecklich,für ihn ,aber auch für uns das mitzuerleben! Leider starrt Günher fast nur noch an die Decke! Auf mein zureden kann er aber oft den Blick in meine richtung bringen. Aber ich kann nicht immer sagen ,ob er mich dan sieht,denn der Blick ist so leer. Ob er mich wirklich sieht? Ich hab Angst ,dass er noch erblindet. Bei Günter hat sich meine Erkrankung nicht ausgewirkt,noch nicht ,hoffe es bleibt auch so. Doch ich habe einfach kein gutes Gefühl mehr,er hat keinen Humor mehr,redet kaum noch,ist teilnahmsloser geworden. Der Fernseher ist nicht mehr wichtig. Er hört jetzt öfter leise Meditationsmusik.Eine Zeitung hat er schon länger nicht mehr angerührt,ich glaube er weiss garnicht was mit ihr zu tun. Lacht jetzt nicht,aber ab und zu lese ich ihm eine Geschichte von der Sendungmit der Maus vor,von dem Käpitän Blaubär und seinen Freund Hein Blöd! Das hört er gerne,und da zaubere ich noch öfter ein Lächeln auf sein Gesicht! Wir haben ja öfter Sonntags die Sendung geguckt,wir alten Deppen!Haben uns köstlich amüsiert... Jetzt mag er nicht mehr Fernsehn. Ich finde es so nett von Euch,wenn ihr schreibt,ihr denkt an uns! Ich heule,weil ich nicht weiss,ob es unsere Buben tun,es tut einfach weh.Die kümmern sich doch nachher genausowenig um mich.Ich habe immer alles gegeben,versucht ,das mir mögliche für sie zu tun. Vielleicht war es gerade zuviel? Eine Bekannte hat mir das zu verstehen gegeben,ich sei eine " Übermutter". Mir kam es immer normal vor. So nun muss ich aufhören,sonst wirds ein Buch. Finde kaum ein Ende. Bis denn,Eure Dagi Einer der Krankenschwestern sagte mir auch,dass sei bei der Erkrankung schon typisch,sie breut ja mehrere bei uns in der Umgebung! Auch einen ganz jungen Mann. Sie hat auch das Gefühl ,es werden zunehmend mehr,mit Hirntumor! Sie arbeitet immerhin schon bald 20 Jahre in dem Beruf. Ich frage mich immer wieder ,ob nicht doch das Handy eine Ursache sein könnte,denn Günter hatte die letzten Jahre sehr viel damit gearbeitet! Ich weigere mich bis heute eins zu besitzen! Meine Kinder sagten oft ,Mama du bist ja schon ein Dinosaurier! Mir aber soo egal! Manche Bekannte können es garnicht glauben,dass ich ohne auskomme! Klar gab es auch schon Situationen,wo ich mir dachte,wäre gut eins dabeizuhaben! ,Aber ich fand schnell jemanden der mir die Pannenhilfe anrief!letzten Autopanne! Doch letztens hat sogar der Hausarzt gemeint ,es wäre gut ,wenn ich eins hätte,weil meine Helfer mich ja nicht erreichen,wenn mit Günter was wäre,ich 1-2 Stunden ausser Haus bin. Da das aber sowiso so selten ist,ist es eine unütze Ausgabe. |
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#408
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Oje ,wiso ist das Ende des Beitrags nun mittendrin?
Ihr werdet aber so auch "schlau",denke ich ,Dagi |
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#409
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Liebe Dagi,
Ich finde das so schön wenn Du die SAche mit der Sendung mit der Maus erzählst und sehr berührend.Es scheint wirklich bei Euch die Zeit des Abschiednehmens gekommen. Und ich finde es auch schön wie Du es schaffst Deinen Mann zu begleiten Tag für Tag.ICh denke mir oft wie stark man sein muß um das auszuhalten und Du erzählst es mit so einer Selbstverständlichkeit die mich so sehr beeindruckt.Mach Dir nicht zuviel Gedanken wegen Deiner Jungs, es wird die Zeit kommen wo ihr sicher drüber reden könnt. Sicher sind sie schon groß aber vielleicht im Leben noch nie mit einer derartigen Situation konfrontiert gewesen. ICh erinnere mich genau an die Zeit als mein Opa an Darm- und Leberkrebs verstarb, das ist jetzt etwa 17 Jahre her da war ich so 16. Ich war immer die Lieblingsenkelin gewesen und er hatte keinen schönen Tod.ICh kann mich genau an die Angst erinnern ihn zu verlieren, ich war da und als er die Hand vom Krankenbett ausstreckte und nach mir rief da habe ich mich umgedreht und bin weggelaufen. Ich habe heute noch Schuldgefühle deswegen, ich habe ihn doch immer geliebt aber in dem Moment wo er mich gebraucht hätte konnte ich nicht dasein. Ich sah ihn, den starken dominanten Mann der er immer war, der mich immer zum Lachen brachte mir vieles beibrachte, er war auf einmal wie ein kleines Kind, schwach und hilflos und auf mich angewiesen.Das machte mir Angst.Das begriff ich aber erst viel später, warum und wieso und deshalb sei nicht zu streng mit Deinen Kindern, es wird ihnen eines Tages begreiflich werden.Diese Erfahrung kannst Du Ihnen nicht abnehmen und nicht ersparen. Liebe Dagi ich wünsche Dir noch soviel Kraft wie Du nur brauchst, Liebe Grüße Angi |
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#410
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Liebe Angi, Deine Zeilen sind echt nett,sie tun auch gut....
Sie kommen ja schon, vor allem der kleinere wenn er was braucht. Leider sage ich mir oft ,es ist das letzte mal,aber dann falle ich immer um,weil ich Angst habe ,dann kommt er nacher ,wenn ich alleine bin auch nicht mehr. Aber so kann es auch nicht weitergehen. Goldesel bin ich auch nicht,wir haben beide auch nur eine kleine Rente. Ich ärgere mich über mich selber am allermeisten,weil ich nicht standhaft bleibe, beim Neinsagen und das wissen sie genau! Beide sind immer noch ohne Arbeit ,aber sie bemühen sich auch nicht wirklich,habe ich den Eindruck. Aber sagen ,darf ich auch nichts! Bei Günter ist es heute wieder sehr gut,das ist ja das komische,damit kann ich kaum umgehen! Wenn ich es selber nicht miterleben würde,ich könnte es kaum glauben,dass sowas möglich ist! Diese extremen Schwankungen. Weinen tut er jetzt täglich,das war vorher nie so. Klar ab und zu war er auch Depremiert,aber nie ,wie jetzt,so häufig. Ich glaube ,die schwerste Zeit steht mir erst noch bevor,wenn es so weitergeht... Dagi |
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#411
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Hallo zusammen,
ich schreibe im Namen meines Vaters, der ein Glioblastom hat. Nachdem er bereits zweimal operiert wurde, auch bestrahlt und nachdem verschiedene Chemotherapien nicht anschlugen, gehr es ihm ziemlich schlecht. Nun soll er mit Glivec/Litalir behandelt werden. Da das Glivec aber für Hirntumoren noch nicht zugelassen ist und er auch nicht an einer Studie teilnehmen kann, muß mein Vater die Kosten für das Medikament alleine tragen. Die Kosten belaufen sich auf 3.300 Euro pro 30 Tage. Dies sprengt den finanziellen Rahmen meines Vaters in den nächsten Monaten. Deshalb meine Frage: GIBT ES IN DIESEM FORUM MENSCHEN DIE NOCH NICHT MEHR BENÖTIGTE RESTBESTÄNDE HABEN; DIE SIE AN MEINEN VATER WEITERLEITEN KÖNNTEN???????? Der Nachweis der Erkrankung einschließlich die Vorlage eines Privatrezeptes (zum Nachweis, dass mein Vater dieses medikament wirklich verschrieben bekommt), ist kein Problem. Kontaktaufnahme über Petra.Appel@freenet.de VIELEN DANK. Petra.Appel@freenet.de |
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#412
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Liebe Dagi,
genieße sie diese schönen TAge die Dein Mann jetzt hat ,TAg für Tag, ich denke er kann sie haben weil Du beim ihm bist und ihm so ein großer HAlt bist. Sicher hat er auch Angst Dich so allein zurückzulassen und ich stelle mir das so schwer vor. Das wird das schlimmste sein meinst DU nicht? Ach liebe Dagi, ich kann nicht wissen wie Dir zumute sein muß aber ich drücke Dich ganz herzlich. Ja bei deinen beiden Jungs,es steht keinem an Dir da Ratschläge zu geben, aber sie sind groß,lass sie ihr Leben selber regeln und denk nur an DIch.Du wirst das schaffen, da bin ich mir sicher. Hab Mut und VErtrauen in DIch selbst,ich wünsche Dir das ihr die schönen Momente ,Du und Dein MAnn, das ihr sie genießen könnt solange sie dauern,und das es noch einige geben wird,trotz dieser Situation, Liebe herzliche Grüße Angi |
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#413
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Hallo Dagi,
ich kann deine Situation gut verstehen, obwohl die letze schlimme Phase meines Mannes "nur" 4 Wochen waren. Vieles was du beschreibst habe ich ganz ähnlich erlebt. Der Tumor (oder die Tumore) waren am Sprachzentrum und am Bewegungszentrum. Also ging zuerst die Bewegungsfähigkeit verloren, später fehlte wegen dem Muskelabbau auch einfach die Kraft. Er sprach nur noch sehr leise, dann redete er nur noch so undeutlich das wir ihn nicht mehr verstehen konnten. Die Ärzte haben mir gesagt er würde das alles nicht mehr so mitbekommen, das war das einzig positive, das er nicht bei klarem Verstand zusehen muß wie sein Körper Stück für Stück versagt. Er hatte auch nie Schmerzen. Das mit dem Essen war auch immer ein Thema, er mochte nichts mehr - und was hat er früher so gerne gegessen! Der Schluckreflex war dann auch weg, wir haben ihm dann eine Magensonde legen lassen. Das war auch nur Quälerei, aber mann kann einen Menschen doch nicht einfach verhungern lassen !? Es klingt schlimm, aber eigentlich wünsche ich dir das dein Mann bald erlöst wird. Es ist einfach kein menschenwürdiges Leben mehr.Ich weiß noch wie traurig mein Mann war als er das erste Mal Windeln tragen musste, ich werde nich vergessen wie er mich da angesehen hat. Da war zum ersten Mal etwas vom Begreifen da - jetzt geht es los, der Verfall ist nicht mehr aufzuhalten. Ab jetzt gehts nur noch bergab. Wie gut das er die letzten Tage im Koma war. Er hat nicht mehr reagiert, obwohl ich glaube das er mich gehört hat. Das Sehzentrum war auch betroffen, kurz vor seinem Tod war er blind. Ich kann heute noch nicht begreifen das er nicht mehr da ist, er war so ein starker Mensch, ein so mutiger Kämpfer. Ich habe immer gedacht: wenn´s einer schafft dann er. Aber letztlich war die Krankheit stärker, es ist schwer zu akzeptieren. Die Medizin kann heute so viel, mann meint es gibt immer noch was, was mann machen kann. Das so ein Arzt dir irgentwann sagt: tut mir leid, wir können nichts mehr tun, das glaubt man einfach nicht. Ich wünsche euch viel Kraft Liebe Grüße Heike |
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#414
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Liebe Heike,es tut mir so leid für dich,doch andererseits,kommt man nicht drumherum. Auch mein Mann muss sicher bald gehen. Und es wäre ok...
Klingt jetzt sicher für viele furchtbar,aber nur jemand der das alles mitgemacht hat,kann wirklich mitreden! Heike wie lange ist es bei ech her seit der Diagnose? Auch einige Jahre? Ich bin echt dankwar ,dass du mir diese Zeilen geschrieben hast,so kann ich ungefähr denken,was noch kommt. War es denn bei euch auch so krass,das auf und ab? Jeden 2.Tag bald eine neue Situation! Dann ganz schlecht und kurz darauf wieder soo gut! Wer selbst das nicht miterlebt hat kann das nervige daran garnicht begreifen! Hoffnung,dann wieder totale Verzweiflung,dann wieder Hoffnung.... Einfach schrecklich ,es ist kaum auszuhalten!!! Dagi |
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#415
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Hallo Dagi,
den ersten Tumor hatte er schon 1995, damals wurde Astrozytom II diagnostiziert. Die erste OP hat er recht gut verdaut, damals gab es auch nur kleine bleibende Schäden. Dann war 6 Jahre Ruhe bis dieses Scheißding wiederkam. Astro III hieß es dann. Die zweite OP war schwerer, es blieben massive Bewegungstörungen im Arm und der Bewegungsverlust der Hand. Probleme beim Gehen hatte er auch, mit viel Krankengymnastik haben wir´s wieder hingekriegt. Kaum 1 1/2 Jahre später war er wieder da, diesmal ging man von einem bösartigen Tumor aus. Es wurde bestrahlt, darauf hat er sehr gut angesprochen. Der Tumor hatte sich soweit verkleinert das noch mal operiert werden konnte. Von dieser OP hat er sich nicht mehr erholt. Richig laufen konnte er nicht mehr, nur ganz kurze Wege und auch nur wenn ich ihn am Arm gehalten habe. Die meiste Zeit war er im Rollstuhl unterwegs. Er hatte mir am 2.Weihnachtsfeiertag einen Heiratsantrag gemacht, die Hochzeit sollte am 04.07. stattfinden. Er wurde für 2 Tage von der Rehaklinik beurlaubt und wir haben standesamtlich geheiratet. Ich hatte immer noch Hoffnung das er wieder gesund wird, sonst hätte ich ihn nicht geheiratet. Aber es war eine merkwürdige Feier, viele Bekannte hatten ihn länger nicht gesehen und man merkte ihnen an wie erschrocken sie waren. Ich glaube ich war ziemlich blind in der Zeit - ich habe die ZEichen einfach nicht gesehen. Seinen schlechten Allgemeinzustand habe ich auf die Medikamentenumstellung vom Krankenhaus zur Rehaklinik geschoben. Ich habe dann eine Woche nach der Hochzeit einen Termin beim Chefarzt bekommen und wollte mit ihm über die Medikamente reden. Ich bin gar nicht zu Wort gekommen, er ging gleich mit den neusten CT Bildern zum "Schaukasten" und sagte: Sehen sie hier, wir haben 3 neue Tumore gefunden. Dabei haben wir nur ein CT gemacht, ich gehe davon aus das wir auf einem MRT noch mehr finden würden. Tja, das war´s dann. Todesurteil. Meine Welt ist zerbrochen. Zum Glück durfte er in der Rehaklinik bleiben, ich glaube seine private Zusatzversicherung hat das möglich gemacht. Ich hatte kurz überlegt ihn nach Hause zu holen, habe es mir aber nicht zugetraut. Rückblickend bin ich froh das ich´s nicht gemacht habe, es hätte mich sicher überfordert. Die Auf und Ab´s kenne ich auch, zumindest am Anfang gabs auch mal Phasen in denen es ihm besser ging. Dann hatte er mehrere Tage hohes Fieber, die Ärzte meinten wir sollten uns auf das Ende einstellen. Aber zur Verblüffung der Ärzte hat er sich wieder berappelt, es ging ihm zeitweise richtig gut. Aber dann ging der körperliche Verfall sehr schnell. Ich denke es ging so schnell weil er mehrere Tumore hatte. Ein Tumor hat wohl auf das Atemzentrum gedrückt und so hat er am 03.08. aufgehört zu atmen. In der ersten Zeit nach seinem Tod gab´s natürlich erst mal eine Menge Papierkram zu erledigen. Und auch die Angst kam: schaffe ich das alles, wie soll´s weitergehen? Wir haben ´97 ein Haus gebaut, natürlich ist es noch nicht abbezahlt. Dank zweier Lebensversicherungen kann ich es mir leisten darin wohnen zu bleiben. In der ersten Woche nach seinem Tod konnte ich nicht zu Hause sein, in der Zweiten Woche habe ich auf der Terasse geschlafen, in unserem Bett hab ich es nicht ausgehalten! Aber mit der Zeit gings besser, ich habe mich einigermaßen zurecht gefunden. Aber die Traurigkeit bleibt, tief drinnen, ich möchte meine Gefühle auch nicht mit jedermann teilen. Verstehen kann das eh nur jemand der auch so einen Verlust erlebt hat. Heute habe ich manchmal Angst vor der Zukunft, vor allem ob ichs finanziell packen werde. Es ist ein ganz neues Leben, ich muß mich plötzlich um alles selber kümmern, früher konnte ich schwierige Dinge auf Matti abschieben, heute geht das leider nicht mehr. Es ist gut wenn du dir heute schon Gedanken machst wie die Zukunft aussehen wird. Der Schock betäubt eine Weile aber dann muß es halt weitergehen. Wir haben leider selten über seine Krankheit und den Tod gespochen, und wenn habe ich immer gedacht, wenn er nicht mehr da ist will ich auch nicht mehr leben. Aber es stirbt sich nicht so leicht, dazu gehört auch eine Menge Mut. Den hatte ich nicht, also muß ich zusehen wie ich mein Leben wieder in den Griff bekomme. Ich verfolge deine Einträge schon sehr lange und glaube fast euch beide zu kennen. Es ist ein bischen wie bei einer Daily-Soap im Fernsehen ;- ), ich bin immer gespannt was es neues bei euch gibt. Du hast ja nicht nur deinen Mann der dir Sorgen macht sondern auch noch jede Menge anderer Probleme. Ich hoffe du hälst durch und wünsche dir von Herzen alles Liebe, viel Mut und viel, viel Kraft. Heike |
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#416
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Liebe Heike bist jetzt aber nicht böse,ich bins auch nicht,nur das Daily-Soap ist ein bischen krass ausgedrückt...
Ich rede mit Günter öfters über den Tod und das nahende Gehen. Ich sage nicht sterben,das tut zu weh,auch ihm. Er weint nun jeden Tag. Wenn ich am arbeiten bin,oder ich am Pc sitze und er ist wach,dann will er es nicht haben,dass ich nicht bei ihm sitze,doch rund um die Uhr das kann ich auch nicht! Das versuche ich immer öfter es ihm auch klarzumachen. Ich brauche auch meine Freiheit,wenn auch nur ab und zu,sonst kann ich das alles garnicht durchstehen. Ich weiss das, sagt er dann aber es fruchtet nicht wirklich. War das bei euch auch so,dass er den Mund aufmacht zum trinken,und ihn dann nicht mehr zumachen kann,wenn ich ihm die Flasche ,oder den Becher hinhalte!er hat oft wie eine Sperre dann,uns nach einer Weile gehts wieder! das passiert leider immer öfter. Ich habe auch gerne alle unangenehmen Sachen,wie überzogenes Konto oder Elternsprechtage an Günter abgeschoben! Zum Glück ist beides nicht mehr aktuell. Schüler gibts schon länger nicht mehr,und überzogenes Konto auch nicht,wenigstens ein Lichtblick! Hoffe das das auch weiterhin so bleibt,in der Zukunft. Eine gute Nachricht habe ich heute: Sein Bruder hat endlich unterschrieben! Meine Zukunft ist nicht mehr ganz soo triste,das hat mich zusätzlich belastet! mein älterer Sohn war heute auch wieder da,ist zum kleineren in die Schweiz gefahren,da er kein Handy abnimmt. Doch angetroffen hat er ihn auch nicht! Er vermutet ,er hat nur nicht aufgemacht... |
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#417
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Hallo Dagi,
stimmt, jetzt wo du´s sagst, das war wirklich blöde von mir ausgedrückt. Ich meinte es nicht böse, ich wollte nur ausdrücken das ich Anteil nehme und jeden Tag verfolge wie es euch geht! Entschuldige bitte, war blöd von mir !! Schön das es doch noch etwas positives gibt, die Situation ist wirklich schlimm genug, das kannst du finanzielle Sorgen und Probleme mit deinen Söhnen echt nicht gebrauchen. Ich bekomme jedesmal Herzrasen wenn ich einen Brief vom Finanzamt im Briefkasten finde. Ich habe jetzt schon Angst vor der Einkommensteuer nächstes Jahr. Die Beerdigung war richtig teuer und dann kommt noch das Amtsgericht, der Notar, und alle wollen Geld. Aber ich will gar nicht jammern, es gibt viele denen geht es viel schlecher. Wir hatten ja keine Kinder, das macht es auch einfacher für mich. Wenn ich das so höre mit deinen Söhnen, kann mann gar nicht verstehen warum sie sich so verhalten. Bis zu einem gewissen Punkt kann man ja noch Verständnis aufbringen, aber ich kann gut verstehen wenn du die Nase voll hast und dich nur noch auf dich selbst verlässt. Liebe Grüße Heike |
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#418
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Liebe Heike,weisst du deswegen wurde ich ja schon angemacht ,von Familienmitgliedern seinerseits! Ich würde zu offen alles schreiben,man könnte uns ja kennen,weil Namen und Orte bald zu erkennen sind,wenn aus unserer Gegend sicher Leute lesen.(Namen) Mir aber soo egal. Es ist ja die Wahrheit ,ist nichts gelogen,oder erfunden. Ich habe keine Probleme damit gehabt ,aber nun mache ich mir schon auch so meine Gedanken,ab und zu ,ob es so richtig von mir ist. Zu offen?,schreibe,rede,wie mir der Schnabel gewachsen ist(sagt man bei uns so).
Was ist heute nicht teuer Heike? Egal was ,wir werden doch ausgedrückt wie die Zitronen,bis zum letzten Tropfen! Dagi |
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#419
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Du muß an dich denken, zuviel Rücksicht hilft dir jetzt glaube ich nicht weiter. Natürlich wäre es schade wenn es so viel Knatsch in eurer Familie gibt das du nachher keinen mehr hast zum reden und keinen der dir hilft. Ist das nicht furchtbar das du dir in deiner Situations noch Gedanken darüber machen musst was die anderen Leute denken? Niemand weiß wie es dir wirklich geht aber sie bilden sich ein ein Urteil über dich fällen zu können. Ich komme aus einem sehr kleinen Ort (lebe heute zum Glück nicht mehr da) da war es schlimm, jeder wusste alles vom anderen, hat sich eingemischt und wusste alles besser.
Ich glaube es tut dir gut über deine Erlebnisse zu reden / zu schreiben, wenn ich das richtig sehe bist du ziemlich eingeschränkt was deine Bewegungsfreiheit angeht. Hast du Freunde mit denen zu reden kannst? Meine Bekannten haben das Thema ziemlich "abgehakt", das Leben geht weiter und warum immer zurück blicken? Deswegen bin ich auch eher eigenbrötlerisch und mache eine Trauer und meine Sorgen mit mir selber klar. Du pflegst Günther jetzt schon lange zu Hause, das finde ich ganz großartig von dir. Bewundernswert deine Kraft! Ich habe mir das nicht zugetraut und bin froh das ich die Verantwortung nicht tragen musste. Heike |
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#420
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Liebe Heike!
Ich habe leider nur Günters Familie,und die hat sich seit Günters Erkrankung gespalten. Denn das Theater mit der Tankstelle hat auch leider bei den Brüdern und der Schwester einen Graben gerissen. Wenn Günter nicht mehr ist,wird sich das aber sicher wieder relativieren,und ich stehe im Regen,denn ich sage jetzt ,Blut ist schlussendlich dicker als Wasser! Ich muss mich nachher anders orientieren versuchen. Kurse,Vielleicht Turnen,usw,einfach etwas um wieder Leute kennenzulernen. Aber das braucht auch Zeit ,zuerst ist sowiso Trauer und auch Selbstmitleid im Vordergrund.Denke es mir jedenfalls. Heike du hättest es sicher auch gepackt,denn alleine währst du auch nicht gewesen! Wie hatte ich am Anfang Angst,heute nur ,weil es so schwankt das Auf und Ab seines Zustandes. Dagi |
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