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#1
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Wird man erwachsener, wenn irgendwann beide Elterteile nicht mehr sind?
Meine Ma hat mir so viel beigebracht für mein Leben, und das merke ich erst jetzt, wo sie nicht mehr ist. So viele Gemeinsamkeiten - in mir lebt sie weiter und ich bin dankbar, dass ich ihr Kind sein durfte. Immer in meinem Herzen - jeder Atemzug gehört dir! ![]() |
#2
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Die Welt dreht sich einfach weiter - egal, wie viele von uns sterben, ob wir Mutter, Vater, Kind, Partner...und wen auch immer oder was auch immer betrauern und beweinen, der Welt ist es einfach egal. Vielen anderen "Nächsten" genauso, denn jeder ist sich doch selbst der Nächste. Wir hören "wie geht es dir" und wissen doch, dass die Wahrheit keiner hören möchte, "du bist stark, du packst das schon" - ist nichts anderes als "fang jetzt bloß nicht zu heulen an, reiß dich zusammen" ... denn die Welt - jede eigene - dreht sich immer weiter, bis sie zum eigenen Stillstand kommt. Leben - Tod - am leben sein - tot sein ... was macht das für die Welt an sich schon aus? Nichts! In dem Moment des Schreibens sterben etliche, ob an Krankheiten, Hunger, Kriegen ... jeder verliert irgendjemanden - warum soll meine Trauer was Besonderes sein? Ist es nicht! Sie ist einfach nur subjektiv und tut deshalb weh. Schmerzt es wirklich oder baden wir einfach nur mit viel Schaum im Selbstmitleid? Ist Heulen nicht einfacher als sich zusammenzureißen? Ist Lethargie nicht einfacher als aktiv sein?
Nichts ist Selbstverständlich - kein Morgen - kein Mittagessen - kein Schnee - kein toller Partner - keine anregende Diskussion - kein Regenbogen - kein tolles Buch - nichts. Das einzig Selbstverständliche ist der Tod, der eines Tages bei jedem von uns anklopfen wird und uns auf seine Reise mitnehmen wird. Was danach kommt? Nichts? Oder...? Wenn wir wissen würden, unser eigenes Leben geht seinem Ende zu - nicht erst in 30 Jahren - sondern vielleicht doch schneller als wir dachten - würden wir die Trauer nicht lieben, weil wir noch fühlen können? Der Welt ist es egal - also warum nicht auch mir?!! |
#3
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Sie sagten es mir, ich soll Urlaub nehmen - es würde langsam zu Ende gehen. Ich hab es nicht glauben können. Ihre letzten 2 Wochen war sie nur noch eine körperliche Hülle, die Töne von sich gab.
Ich kann diese Bilder nicht vergessen, nicht verdrängen. Ich bin zynisch, makaber, überspitzt...rein äußerlich bin ich Rambo, innerlich ein Hauch von Selbst. |
#4
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Einen Brief bekommen von der Hopizgruppe - zum gemeinsamen trauern. Es traf mich wie ein Blitzschlag! Ich will nicht daran erinnert werden, ich will nicht hören, dass sie nicht mehr ist. Für mich existiert diese schreckliche Wahrheit nicht. Sie ist da; nur muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen, ob es ihr gut geht. Ja, das rede ich mir ein.
Und damit fahre ich auch gut. Also warum soll ich der Realität ins Auge blicken, wenn es doch nur schmerzt; dann lieber mit der eigenen Lüge leben. Mein Engel ![]() du bist nicht fern |
#5
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Weihnachten naht - das 1. Fest ohne Sie.
Wie kann ich mich darauf freuen, wie? Das geht nicht. Am liebsten würde ich Weihnachten dieses Jahr ausfallen lassen, für mich - für die ganze Welt. Bin ich neidisch auf das Glück der Anderen? Nein, ich freue mich mit Ihnen; zu wissen, es ist auch anders. Vielleicht sind es immer die ERSTEN Ereignisse, die so schwer sind, bis man sich daran gewöhnt? Ich hoffe es. |
#6
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Jede Nacht stirbt sie mir immer wieder...die letzten Tage, die letzte Minute, der letzte Atemzug...immer wieder kommt es in den Träumen durch und ich kann nichts dagegen tun. Der Traum ist so realistisch, dass ich schreiend und weinend aufwache und das Gefühl nicht mehr loswerde.
Ich will so gern bei ihr sein, mich wieder so geborgen fühlen; und jetzt ist alles einfach weg. Keine Mama, tote Mama und ich lebe und bin doch so oft mit ihr tot. |
#7
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Liebe Mia!
Die Träume und Gedanken sind mir sehr bekannt. Ich kenne ähnliche - sie rauben mir den Schlaf. Erst jetzt bin ich wieder aufgestanden, weil mir tausend Bilder durch den Kopf wandern. Meine Mama starb am 13. August mit 54 Jahren. Sie hatte Eierstockkrebs. Vier Jahre lang hat sie gekämpft, ist gefallen und wieder aufgestanden, hat die Hoffnung nie verloren. Die letzten neun Wochen vor ihrem Tod verfiel sie regelrecht. Sie wollte in kein Krankenhaus, erst recht in kein Hospiz. Da sie zu Hause war, konnten meine Familie und ich sie intensiv "begleiten", wir waren dabei als sie ihren letzten Atemzug tat. In diesen Wochen habe ich eine Tochter zur Welt gebracht. Diese ganze Zeit war anstrengend und verwirrend und teilweise so unwirklich. Jetzt ist da nur noch Leere. Nachts liege ich wach und glaube, ihre Angst zu spüren, die sie in den letzten Wochen vor der Ungewissheit und dem unumgänglichen bevorstehenden Tod gehabt haben muss. Ich sehe ihre traurigen Augen, ihren abgemagerten Körper. In meinen Träumen lebt sie zwar, dennoch ist sie sterbenskrank. Wann hört das auf??? Ich wünschte mir, ich könnte endlich schöne Träume von ihr haben! Ich bekomme diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf! Abgesehen davon, dass ich sie unendlich vermisse, tut sie mir immer noch wahnsinnig leid dafür, was sie alles ertragen musste. Mia, ich kann gut nachempfinden, wie du dich fühlen musst. Und es tut mir sehr leid ![]() |
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