Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.11.2010, 14:03
drea01 drea01 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.08.2006
Ort: Im Norden
Beiträge: 44
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

auch von mir herzliche Grüße!

Andrea
  #2  
Alt 17.11.2010, 14:50
Kyria Kyria ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2007
Beiträge: 136
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

als ehemalige Angehörige eines Kleinzeller-Patienten möchte ich Dir noch sagen, daß das Ergebnis, das Du bei Deiner letzten Untersuchung erhalten hast, bedauerlicherweise geradezu typisch für diese Erkrankung ist.

Der Kleinzeller spricht meist gut auf die erste Chemotherapie an, bildet sich als Reaktion darauf auch oft schnell zurück. Kommt dann allerdings leider meist genauso schnell wieder.

Das wollte ich nur schreiben, damit Du weißt, das das nicht nur bei Dir so ist. Denn Ärzte erklären das ja nicht immer so genau, die sind manchmal sparsam mit allgemeinen Infos über die Krankheit.


Liebe Grüße
Kyria
  #3  
Alt 17.11.2010, 15:54
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.796
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

hab heute schon mehrfach versucht Dir zu schreiben, aber alles was ich schrieb erschien mir so leer und falsch. Vielleicht besser so zu erklären, dass Worte da gar nicht das auszudrücken vermögen, was man eigentlich sagen will.

Ich hoffe mit Dir auf das gute Wirken von Topotecan. Ich erinnere mich, meine Mama vertrug es seinerzeit relativ gut und so hoffe ich, verhält es sich auch bei Dir.

Zitat:
Wohl setze ich mich auch bewusst mit dem Tod auseinander und bedenke, wie ich in die Sterbephase hineingehen kann. (Aber bitte noch nicht so bald.) Ich kann dazu auch ins Krankenhaus zurückgehen, dort sorgt man dafür, dass ich nicht in schmerzhafte Krampfzustände verfallen muss.
Deine Offenheit und der Umgang hiermit, ist für mich wirklich verblüffend. Oftmals tabuisiert man ja das Thema Sterben, was ich irgendwo auch nachvollziehen kann. Es ist einfach eine so große Angst vor dem Unbekannten im Spiel und die Sorge um die und um das, was man evtl. hinterlässt.

Dieses Auseinandersetzen mit dem Tod, finde ich gut und wichtig. Wünschen würde ich mir allerdings, dass Deine Gedanken nicht zu sehr mit dem "Wie" beschäftigt sind, denn das macht natürlich mit die größte Angst. So zumindest war es auch bei meiner Mama. Dazu würde ich Dir gerne was erzählen, trau mich das auch einfach mal, wenngleich ich weiß, dass nicht jeder Betroffene solche Dinge gerne liest.

Als meine Mama den Anfangsverdacht erhielt, da war ich zwischen Hoffen und Bangen. Gläubig, das war ich schon immer, von Kindesbeinen an. Ich betete auch ab und zu, aber nicht mit Regelmäßigkeit. Dies änderte sich, als Mama so krank wurde und dann die sichere Diagnose Kleinzelliges BC erhielt.

Ich betete für ein Wunder, und so sehr ich mich an die Hoffnung klammerte, so sehr hatte ich mich unterdessen belesen, und wußte, dass es in diesem Stadium keine Heilung mehr geben würde. Also betete ich um realistische Wunder. Um gute Zeit, um Schmerzfreiheit, um Qualität im Leben, ganz ganz lange. Und vielleicht, lieber Gott, um ein doch größeres Wunder.

Mit der Zeit, so wie die Krankheit fortschritt, wuchs ich auch auf gewisse Weise mit der Erkankung. Und nicht nur das änderte sich, auch die Gebete allabendlich, die änderten sich. Und als es konkret schlechter und schlimmer wurde und die Tendenz sehr eindeutig, da betete ich neuerlich um ein Wunder.

Als meine Mama dann auf der Palliativstation lag, da war sie in einem Zustand, in dem sie völlig in ihrer eigenen Welt war. Sie realisierte ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr alles, erkannte mich aber immer. Pfleger Dirk, der mit einer meiner Lieblingspfleger auf der Station war, sagte mir einige Tage ehe Mama für immer ging:"Wissen Sie, Ihre Mutter ist gänzlich in ihrer eigenen Welt. Wenn man so will, dann ist das eine Form von Gottes Gnade!"

Wir redeten noch eine Weile, und als ich das KH verließ, da dachte ich ewig lange über diesen Satz nach. Für uns, die wir hier sind, die wir Gebete nach oben senden, bleibt stets der Zweifel. Wir haben selten konkret sowas vor Augen, was man als "Zeichen" deuten könnte oder so. Aber diese Aussage des Pflegers seinerzeit, die beschäftigt mich noch heute sehr. Das Wunder, um das ich den lieben Gott bat, das ließ sich gemäß meiner Vorstellung so nunmal nicht bewerkstelligen, aber vielleicht hat er mich doch erhört, und das möglich gemacht, was für uns "am sanftesten" war.

Meine Überzeugung dahingehend, dass wir uns "auf irgendwen verlassen können" ist seitdem gewachsen. Wir Menschen möchten stets vorausschauend denken, aber im Bezug auf die Krankheit und das was kommt, da erfahren wir im Vorfeld zu wenig. Ich wünsche Dir alles alles Gute, ein erfolgreiches Ansprechen der Chemo und werde heute Abend für Dich beten.

Liebe Grüße

Annika
  #4  
Alt 17.11.2010, 16:26
yagosaga yagosaga ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Ort: Braunschweig
Beiträge: 215
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

Euch allen einen herzlichen Gruß und ein dickes Danke, die Ihr mir geschrieben habt und freundlich mitlest und mitleidet.

Heute morgen hatte ich Gespräch mit meinem Arzt. Als er die Befunde und das schnelle Fortschreiten des Krebses in den Befunden sah, stellte er spontan die Chemo um. Statt Verteilung von Topotecan (Hycamtin) auf fünf Infusionen an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen, verpasste er mir heute die Gesamtdosis von 8 mg. in einer halbstündigen Infusion. Heute vormittag und mittag fühlte ich mich noch wohl, dann wurde ich sehr kraftlos und schwach, ich legte mich ins Bett. Eben bvin ich kurz aufgestanden. Das Zeug knallt ganz schön rein.

Ja, mein Arzt sprach auch mit mir über den Tod. Er würde mich auch zuhause bis zum Ende betreuen. Ich fragte ihn, wie das ist, wenn ich sterbe? Werde ich krampfen. Nein. Ich soll mir einen ruhigen, fast spiegelglatten See vorstellen, asuf dem Nebelschwaden wabern. Am Ufer liegt ein Kahn. Ich sitze allein im Kahn, der Kahn bekommt einen kleinen Stups, und dann gleitet er wie von selbst ganz ruhig und langsam über den See, in den Nebel hinein, bis er nicht mehr zu sehen ist, und dann kommt er ans andere Ufer...

Ein sehr schönes Bild, fand ich. Aber noch ist es nicht soweit. Er hofft, dass es jetzt mit der geballten Ladung nochmal eine gute Remission gibt. Da der Krebs ungewöhnlich schnell wächst, ist er auch sehr chemosensibel.

Soweit mein kleiner Bericht von heute, ich mache den Rechner jetzt aus und lege mich wieder hin.

Beste Grüße
Ecki
  #5  
Alt 17.11.2010, 21:21
Carmelina Carmelina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.03.2010
Beiträge: 42
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,
ich stimme Dir vollstens zu, dies ist ein schönes Bild. Sehr schön...., wünschenswert... friedlich... und trotzdem stimmt es mich unendlich traurig. Ich kann kaum die Tränen zurück halten.


Wünsch Dir ein rasches "wohlerfühlen".
LG Kirsten
  #6  
Alt 17.11.2010, 22:01
Benutzerbild von rosa.sputnik
rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.11.2008
Ort: Austin, TX, USA + früher Düsseldorf
Beiträge: 547
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

auch meine Mom hatte den Kleinzeller... und ich muss sagen, genauso wie Dein Arzt Dir das Bild beschrieben hat... so sah es bei meiner Mom aus... sie ist friedlich und ruhig hinübergeglitten... und sie hat auch nicht gekrampft, gar nicht.

Ich drücke Dir alle möglichen Daumen dass Topotecan bei Dir so richtig aufräumt... und ich hoffe ganz bald Gutes von Dir zu lesen.

Alles Liebe
Jasmin
__________________
Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
  #7  
Alt 17.11.2010, 22:28
Benutzerbild von MichaelaBs
MichaelaBs MichaelaBs ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 16.08.2006
Ort: Nds.
Beiträge: 1.979
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,
ich wünsche Dir alles Gute und ganz besonders, dass die Chemo Wirkung zeigt.
Herzliche Grüße aus der Löwenstadt
Michaela
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:58 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55