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  #511  
Alt 25.07.2008, 19:11
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Annika,
gerade von der Arbeit kommend, hier schnell noch ganz liebe Urlaubsgrüße! Komm heil wieder. Vermisse Dich jetzt schon. Eine unvergessliche Zeit, viel Spass auf der Autobahn Und vergesst ja nicht, alle Kinder ordentlich einzusammeln vor der Rückfahrt
Bis bald

Liebe Blume,
bitte bei einer SMS an Amazone 2 (Bibi) ganz herzlich grüßen. Natürlich sende ich auch Dir ganz liebe Wochenendgrüße. Wie ist das eigentlich? Kannst Du Deine Mama am Wochenende auch mal mit nach Hause nehmen? Oder geht das nicht? Vielleicht habe ich auch was überlesen. Komme im Moment nicht hinterher. Ganz herzliche Grüße
Mapa

Liebe Daggi,
auch Dir ganz liebe Wochenendgrüße
Mapa
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  #512  
Alt 25.07.2008, 19:47
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo, ihr Lieben.
Jetzt war ich den ganzen Mittag unterwegs und hab verpasst, Annika noch einen schönen Urlaub zu wünschen!!! Menno!!! Schade...

Ihr Süßen - ich schicke euch allen wärmende Sonnenstrahlen für einen gewitter- und regenfreien Samstag mit euren Lieben!!!
Drück euch von Herzen!!!
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #513  
Alt 29.07.2008, 19:51
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Bibi,

na, war's sehr schlimm? Ist alles weg? Wie geht es dir?

Liebe Grüße
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #514  
Alt 29.07.2008, 22:00
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

*Aua* *Aua* *Aua* *heul*

Ja, furchterbar... Gib mir ne Chemo und ich fall direkt tot um... Hab mich schon geschämt irgendwie. Vor allem vor meiner Mutter. So vieles was sie aushält. Und ich war so´n Jammerlappen. Nicht vor der OP, auch nicht nach der OP. Aber als sich dann rausstellte dass ich bis Freitag drin bleiben musste... *hmpf* Mein allererster KH Aufenthalt, sonst immer rein, schnipp schnapp und raus. Sogar bei der Konisation....

Grauselig, angekettet mit einer Frau im Zimmer die mir alles neidete was ich auf dem Krankenhaus Teller hatte (hab ihr nachher kampflos meine Mittagssuppe; Vorspeise und das Frühstücksei überlassen). Am schlimmsten war aber dass sie so furchtbar ungepflegt war. Keiner der Tage war sie am Waschbecken, in der Dusche oder mit Zahnbürste unterwegs. *schüttel* Ganz abgesehen davon war sie leider inkontinent - wofür sie ja nichts kann und auch Einlagen genommen hat. Problem war nur dass sie die dann leider ohne Verpackung in den Mülleimer gelegt hat. Erst einen Tag vor Entlassung fand ich heraus dass aufgrund dessen die Toilette immer so furchtbar stank. *schüttel*

Ich hatte einen Abszeß in der Leiste, schon zum dritten Mal, aber dieses Mal hat er es auf 10 x 4 cm gebracht. Also Vollnarkose. Gott sei Dank. Die letzten beiden Male bekam ich nur eine örtl. Betäubung aber aufgrund der Entzündung hat die dann nie gewirkt. Hatte Schiß für 10 davor. Deswegen war ich total erleichtert. Narkose und OP sind mir schnuppe, muss ja weg. So lang ich dabei schlummern darf. Grinsepillchen und ab dafür

Leider hatte sich hinter dem Abszeß noch einer versteckt und sie hatten Gänge gebildet. Deswegen eben tiefer als geplant und deswegen auch länger als geplant. Furchtbar. Langeweilig. Schnöde. BuBaBäh gefällt mir nicht, son KH Aufenthalt. Während dessen hat meine Mom sich um die drei Tiger gekümmert. Einer muss morgens und abends per Spritze eine Paste ins Maul bekommen und eine bekommt Herzmedis am Morgen. Verkehrte Welt. Kam ich nciht drauf klar. Nicht einfach zu ihr fahren zu können. Zu wissen dass sie mit dem Auto fährt (ich bin die letzten Tage hinter ihr her gefahren.... Schlangenlinien die einen schon bammeln lassen- Cortison?) und dann weiß ich auch noch dass ein großteil des Stress durch mich kommt. Kam ich nicht mit klar. Erst an dem Tag, an dem ich mich im KH vorstellte hab ich erfahren dass ich stationär bleibe. Entsprechend chaotisch der Rest...

So, nu is alles raus Fertig gejammert...
__________________
Liebe Grüße - Bibi
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  #515  
Alt 29.07.2008, 22:12
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Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,

es kann nur noch aufwärts gehen

Schön, dass Du wieder zurück bist.

LG
Sabine
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  #516  
Alt 29.07.2008, 22:12
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

So nu hastes geschafft. Durchatmen und wieder gut?
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Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
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  #517  
Alt 29.07.2008, 23:36
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,
Du musst dich nicht dafür schämen, wenn dich auch Krankenhausaufenthalte belasten. Mich belasten als (Ex)-Chemopatientin auch Einzelheiten, die nichts mit der Chemo zu tun haben. Vor meiner Krebserkrankung war ich noch nie im Krankenhaus und am Anfang war jeder Eingriff oder Behandlung aufregend. Mit der Zeit ist das sogar besser geworden, weil vieles Bekannter ist und damit die Ängste geringer. So war es jedenfalls bei mir. Was ich bis heute nicht ab kann: Schlauch in die Nase stecken. Da kämpfe ich mit den Ausführenden und habe nach Aufklärung das schon mal verweigert.
Liebe Grüße und alles Gute Euch allen!
Kerstin
P.S. Vielleicht passt es zu dem Thema des Threads. Ich höre immer wieder, dass sich bei anderen Krebskranken die Freunde zurückziehen, was bei mir absolut nicht der Fall war. Ich habe schon verschiedene Theorien über die Ursache gehört. Wie sieht ihr das bzw. welche Erfahrungen habt ihr als Betroffene oder Angehörige damit gemacht? Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen.
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #518  
Alt 30.07.2008, 00:22
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,

einfach eine dicke für dich...ohne viel Worte.

Dein Blümchen
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #519  
Alt 30.07.2008, 22:51
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,
schön, dass du wieder da bist!!!!
Es hat richtig was gefehlt hier und dort...
__________________
Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #520  
Alt 01.08.2008, 19:54
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Kerstin -
und alle anderen lieben hier,

danke für Eure lieben Worte.
Kerstin, Du hast die Thematik "sog. Freunde und Krebserkrankung" angesprochen. Ich glaube, das ist Menschenabhängig, abhängig von der/dem Erkrankten und wie er damit umgeht udn vor allem auch, ob es eben wirklich Freunde sind.

Bei meinem Vater (non hodgin lymphom) habe ich allerdings beobachtet dass sich fast alle Freunde zurück gezogen haben. Auch die Verwandtschaft. Ich höre heute noch - das haben wir nicht gewusst / nciht mitbekommen... Klar, woher denn auch, wenn man sich nicht blicken lässt. Das mag aber auch am Wesen meines Vaters gelegen haben. Er war sehr jähzornig. Ich bin der Meinung, jemand der erkrankt ist kann auch nicht weglaufen. Warum darf es dann jemand der befreundet ist? Ich finde das nicht fair. und habe ein anderes Verständnis von Freundschaft. Das sind keine Freunde, bestenfalls Saufkumpanen.

Bei meiner Mutter (Kleinzelliger LK) beobachte ich ein ähnliches Phänomen, aber bei weitem nicht so ausgeprägt. Nun gehen wir aber auch sehr sehr offen mit ihrer Erkrankung um und reden über alles. Vielleicht überfordern wir unser Umfeld oft damit, aber ich bin eben der Meinung, ihre Geschwister sollten immer Bescheid wissen - eben auch um die Chance zu haben zu reagieren. und sich nicht irgendwann zu fragen ob man nciht besser hätte??? Das erste Dreiviertel Jahr habe ich immer eine sms an die Geschwister geschrieben und informiert wenn sich etwas ergab. Oft erhielt ich keine Reaktion oder aber "Danke, halt uns weiter auf dem Laufenden". Am Arsch. (sorry). Das war mir dann irgendwann zu bunt und ich habe nciht mehr informiert. Dann bekomme ich zu hören man erfährt ja nichts. Angerufen hat mich aber niemand. Niemand um zu fragen wie es meiner Mutter oder mir geht. Oder ist einfach mal vorbei gekommen und hat einfach mal die Arme aufgehalten. Aus eigenen Antrieb. Das was ich geschrieben habe gilt zwar vorwiegend für den Bruder, aber auch die Schwester schiebe ich immer wieder zwischendurch an. Weil ich weiß was meine Mutter vermisst.

Naja, aber rufe ich "um Hilfe" und bitte dass sie bei ihr vorbei sehen weil es ihr nicht gut geht und ich erst am abend da sein kann, dann sind die Urlaubsvorbereitungen wichtiger und abends um 18 Uhr (ist das überhaupt schon abend?) möchte man dann keine 3/4 Stunde mehr pro Strecke fahren. Nicht mal bei ihr ein Anruf um zu hören wie es ihr geht, nur die Absage an mich. per sms.

Ich persönlcih quille dann über. Ich bin fast jedeen Tag bei meiner Mutter.

So, das war ganz sicher viel mehr Antwort als Du haben wolltest ;-)
Und das wichtigste: Ich finde es ist toll dass Du das nicht erlebst. Dass Deine Freunde sich anders verhalten. Vielleicht ist es aber auch ein Zeichen dafür, dass Du vor der Erkrankung mehr in den "FreundschaftsPool" eingezahlt hast. Mein Vater zum Beispiel hatte glaube ich eher oberflächliche Freundschaften. Und die verkraften solche Strapatzen nicht. Bitte entschuldige die vielen Tippfehler, ich habe schnell geschrieben und bin im Netz immer zu faul für die Korrektur ;-)
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Geändert von Bianca-Alexandra (01.08.2008 um 19:57 Uhr)
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  #521  
Alt 04.08.2008, 10:00
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Euch allen,

ich möchte mich nur kurz aus dem Urlaub zurückmelden.

Es wird wohl einige Zeit brauchen, bis ich mich überall wieder eingelesen habe.

Ich lasse Euch einen lieben Gruß da und melde mich bald wieder.

Annika
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  #522  
Alt 04.08.2008, 11:43
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo liebe Annika,

herzlich Willkommen zurück ! Wie geht es Euch? Wie war der Urlaub? Wie geht es Deiner Mutsch? Wie gehts Deiner Omi? Kids wieder in Reih und Glied zuhause aufgestellt???

Bei meiner Mutter kann heute leider keine Chemo starten, die Werte sind zu schlecht. Schade. Und das schon obwohl bei der letzten Runde von 140 mg auf 100 mg reduziert wurde.
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  #523  
Alt 04.08.2008, 21:48
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Liebe Gabi,

sorry, ich habe in all dem Gewusel ganz verschwitzt Dir zu antworten. Wie geht es Dir zwischenzeitlich? Der Tumormarker ist im Übrigen bei meiner Mutter überhaupt kein Indiz, er spielt bei ihr völlig verrückt.

Meine Mutter hat jetzt die 15. Chemo hinter sich und im Moment spielen die Blutzwerte nicht ganz mit. HB von 10.4 auf 10,9 leicht aufwärts, Leukos von 3,8 auf 4,6 dto. Trombos von 50 auf 59 dto. Dem Arzt ist das aber zu wenig und so starten wir nächsten Woche einen neuen Versuch. Die Tiefstwerte waren nach der letzten Chemo auf HB 11,2 Leuko 2,2 und Trombo 39. Da waren allerdings auch die Ausgangswerte besser. Ist mir alles ein Rätsel, hieß es doch dass diese Therapie nicht so knochenmarktoxisch ist.... naja. Aber 15 Chemos das ist ja auch eine Menge die der Körper erstmal verdauen muss.

Ansonsten geht es ihr gut. Dank reduziertem corti auch die Laune SEHR viel beser zu ertragen. Das tut uns allen gut.
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Liebe Grüße - Bibi
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  #524  
Alt 07.08.2008, 11:49
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo liebe Bibi,

komme jetzt erst dazu, etwas ausführlicher zu antworten (mein Mann hat sich kurzerhand entschlossen, einige Renovierungsarbeiten durchzuführen und dementsprechend stressig waren die letzten Tage).

Der Urlaub war etwas von Allem - schön, anstrengend, traurig, bereichernd und ich bin froh, diese Zeit mit meiner Mama verbracht haben zu können. Auf der Heimfahrt (wir fuhren mit 2 PKW - Mann mit Kids u. ich mit Mama) sagte sie, dass ihr der Urlaub sehr gut gefallen hätte...schauen wir mal...vielleicht nächstes Jahr nochmal. Danach herrschte eine Weile Schweigen. Gut getan hat, auf so engem Raum zu sehen, dass es ihr, trotz der Schwere der Erkrankung, wirklich recht gut geht. Nachts konnte ich oft nicht gut schlafen und Mama in ihrem Zimmer auch nicht. Wenn sie dann mal gehustet hat (was nicht wirklich häufig vorkam) schleichen sich direkt wieder dumme Gedanken ein. Jeder Muskelkater (wir waren sehr aktiv im Urlaub und Mama konnte, wider meinen Erwartungen, so gut wie alles mitmachen), jedes Rückenweh interpretiere ich gleich als schlimmste Vorstellung.

Gestern abend habe ich ihr nahegelegt, mit den Rückenbeschwerden bei ihrem Hausarzt vorstellig zu werden. Da dieser aber noch gut 14 Tage im Urlaub ist, habe ich sie gefragt, ob sie nicht mal ihren Onkologen anrufen mag. Und schwupps...wie gehabt gab´s was auf den Deckel. Sie wisse schon, wann Handlungsbedarf besteht und blaablaablaa. Ich war irgendwann so sauer...hab dann gefragt, wie sie sich an meiner Stelle fühlen würde. Umgekehrt. Ich krebskrank - sie hilf- u. machtlos und in großer Sorge. Würde sie sich nicht am liebsten den Allerwertesten aufreissen, um mir so gut es überhaupt geht zu helfen. Sie sagt...ja..stimmt...mir ist bewußt, dass ich sterben muss...Du musst mir nicht immer noch zusätzlich Angst machen. Ich??? Angst machen??? Wenn ich eines nicht will dann das. Ich? Ich will vorbeugen, wenn man irgendwo (z.B. Knochenmetas oder dergleichen) überhaupt vorbeugen kann...ich möchte so schnell wie es geht dagegen aktiv werden und nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen. Ich will genau das...Sterben...so lange abhalten wie nur irgend möglich. Bibi, ich war sowas von sauer und wütend gestern - kannst Du das nachvollziehen????

Im Urlaub ist es teilweise gelungen, die Krankheit nach hinten zu schieben - wir haben außer auf der Hin- u. Rückfahrt (unter vier Augen halt) nicht darüber geredet. Hier daheim angekommen, konnte ich auch nicht gut im KK lesen, weil das Gedankennachhintenschieben so gut geklappt hatte, und das wollte ich erhalten so lang es geht.

Meiner Oma geht es den Umständen entsprechend gut. Sie ist wieder im Pflegeheim und bekommt über ein Gerät Sauerstoff. Geistig hat sie etwas abgebaut, aber kommt so langsam, langsam wieder bei. Ob sie die alte Form erreicht bleibt abzuwarten. Demnächst wird sie wegen ihres grauen Stars operiert. Die Kids nerven mich und Nina neckt uns ganz schön. (Habe kürzlich, im Stress der Renovierung...kleine Reiberei... zu meinem Mann gesagt:" Man bin ich froh, wenn Du wieder arbeiten bist (er hat ja Urlaub im Moment)." Gestern war Nina mit mir zum Wäschehängen in der Waschküche und fummelte mit den kleinen Fingern überall rum, bis ein Teil auf dem Boden lag. Hab dann gesagt, sie solle das lassen. Sie schaut mich an, guckt ganz giftig und sagt:" Maaaan Kerl, bin ich froh, wenn Du wieder arbeiten bist!" *lach*

Du schreibst, die Blutwerte Deiner Mama sind zu schlecht zur Zeit. Die Leukos zu niedrig oder woran liegt es? Ist denn in etwa absehbar, wie lange sie pausieren muss? Ich hoffe, es geht ihr aber sonst recht gut. Hat sie noch Beschwerden mit den Fersen?

Freue mich schon auf Deine Antwort. Werde jetzt mal Farbklekser entfernen - ich liebe so Knibbel- und Rubbelarbeiten

Drück Dich mal

Annika
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  #525  
Alt 07.08.2008, 14:19
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Liebe Annika,

schön dass Du Dich wieder mitteilst, mir hat Deine Art gefehlt - obwohl ich schon verstehen kann dass Du ein bißchen Abstand genommen hast. Gerade die letzten Wochen finde ich sehr schwierig hier.

Deine Diskussion mit Deiner Mom hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Natürlich kann ich schon verstehen dass Du sauer warst, Du willst ja nur das beste und keine Zeit verlieren, aber um ehrlich zu sein verstehe ich auch die Antwort Deiner Mutter.

Kennst Du den Kindergarten Cop? Kennst Du eine der ersten Auftritte von SChwarzenegger vor der Horde als er sagt, er habe Kopfschmerzen? Der kleine Junge ruft gleich: Das ist bestimmt ein Tumor!

Dass Deine MOm Rückenschmerzen hat kann gut an dem jetzt viel stärker in Anspruch genommenen Knochenmark liegen. Außerdem wird sie auch mehr liegen als gewohnt und der Körper muss sich umstellen. Natürlich KÖNNEN es auch die gefürchteten Metastasen sein. Aber was das angeht glaube ich (und ich hoffe, ich liege nicth falsch!) Dass der Unterschied, ob zwei Wochen vorher oder später, nicht viel ausmacht. Und ganz ehrlich ist es ja schon so, dass unsere Mütter, egal von welchem Wehwehchen sie gerade erzählen, immer damit rechnen müssen dass man sie zum Arzt jagt. Und ein bißchen kann ich mir auch vorstellen, dass man als Betroffene auch einfach nur mal sagen möchte dass man RÜCKENSCHMERZEN hat. Soll man dann zum Onkologen gehen, dann erwacht natürlich schon die Angst - es könnte ja? Die man vielleicht bis dahin gar nicht in Betracht gezogen hat. Vielleicht ist das der Punkt den sie meint?

Ich kenne Dein Gefühl sehr gut. Allerdings habe ich den Vorteil dass ich meine Mutter ja nun täglich sehe und daher inzwischen auch besser einschätzen kann, was NW sind, was durch z. B. schlechte Blutwerte ausgelöst ist und was auch einfach zu normalen Verschleißerscheinungen gehört. Dadurch habe ich auch gelernt, die Dinge, die meine Mom für normal hält, ebenso für normal zu halten. (natürlich mit gesunder Skepsis, aber mehr Ruhe als früher) Teile ich mal nicht ihre Meinung dann sage ich inzwischen einfach nur noch darauf würde ich den Doc ansprechen. In der Regel ist der nächste Termin bei uns ja nicht weiter als 1,5 Wochen entfernt. Manchmal hat sie dann einen Postit auf ihrem Chemopass damit die kleinen Dinge nicht vergessen werden.

Akzeptieren tut sie dies seit ich ihr sage dass es doch dumm wäre, Schmerzen (selbst kleine) auszuhalten wenn sie doch manchmal ganz einfach gelöst werden können, und das nicht nur über Schmerzmittel. und wenn Handlungsbedarf besteht erkennt ihn der Doc. Dennoch macht sie sich auf diese Weise eben einfach nicht verrückt, weißt Du was ihc meine?

So wie Deine Mom reagiert hat kann ich mir auch vorstellen dass sie versucht sich zurück zu nehmen in dem was sie erzählt, damit sie nicht wieder zum Arzt geschickt wird. Nun kenn ich Deine Mom niht und ich hoffe sehr, Du bist mir nicht böse falls ich falsch einschätze.

Meine Mom hustet im übrigen direkt nach der Chemo (die ersten 1 - 1,5 Wochen) sehr stark, dann am Anfang mit Auswurf, sie kann abhusten. Wenn eine Chemo ausfällt nimmt der Husten vor der nächsten Chemo auch wieder zu. Dann ist er aber trocken, sie kann schlechter abhusten und wird oft wach. Inzwischen ist es ihr peinlich, sie fühlt sich als störend wenn sie vor sich hinbellt. Am besten kommt sie klar wenn ich dann beim reden einfach warte bis sie fertig ist und dann weiter spreche als wäre die Unterbrechung nicht gewesen.

Wird sie gefragt wie es ihr geht nervt sie das, hat sich etwas geändert erzählt sie es meist von selbst.

Ich verstehe Dich so gut, meine liebe (vermisste) Annika. Vielleicht kann ich Dir mit meinen Schilderungen eine andere Sichtweise geben? Wir haben ja jetzt schon fast ein Jahr und drei Monate hinter uns. Vielleicht sind wir auch deswegen inzwischen etwas ruhiger.

WEnn ich Dir helfen kann, melde Dich bitte. Und sollte ich falsch gelegen haben, nimm es mir bitte nicht übel. Stell dann richtig. Ich mutmaße ja auch bloß von hier aus

Wir hoffen die Chemo startet nächste Woche. Und ich hoffe sehr, sie müssen nicht schon wieder reduzieren. Ansonsten geht es ihr im Moment so richtig gut. Vor allem seit das Cortison runtergesetzt wurde.

Ganz liebe Grüße an Dich, Deinen Mann, die Familiy, die Kids...... Die Mama, Die Oma.... ALLE EINFACH
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