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  #1  
Alt 06.07.2004, 12:26
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Hallo,
heute hat mir meine Strahlenärztin gesagt, dass ich auf jeden Fall einen sog. Boost bekomme. Und zwar in Form einer Spickung = interstitielle Therapie.
Dabei sollen Plastikröhrchen durch die Brust geschoben / geschossen ?? werden, welche dann mit intensivster Strahlung beschickt werden.

Kennt das jemand? Kann mir jemand sagen, wie das vor sich geht?

Immer wieder was Neues *grummel*, mit dem frau sich auseinandersetzen muss.

Danke.

LG aus Franken
Elke
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  #2  
Alt 06.07.2004, 13:38
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Quelle: journal med, 30.6.04
Brustkrebs: Bessere Heilungschancen, bessere kosmetische Ergebnisse

...Wie Experten jetzt auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie in Essen berichten, sorgen neue Möglichkeiten der Planung und schonendere Therapieverfahren nun auch für bessere kosmetische Ergebnisse.

Da bei einer brusterhaltenden Operation vereinzelte Tumorzellen zurückbleiben und Monate bis Jahre später erneut zu einem Tumor heranwachsen können, ist die Nachbestrahlung unbedingt erforderlich. ...

Während bei herkömmlichen Bestrahlungstechniken oft in kleineren Bereichen der Brust Überdosierungen auftraten und zu Verhärtungen und damit einem kosmetisch unbefriedigendem Ergebnis führten, können diese mit den verfeinerten Techniken der dreidimensionalen Bestrahlungsplanung vermieden werden.

Kann denn Spicken schonend sein?
Der Begriff wirkt aggressiver als die Therapie: Die so genannte Spickung ist ein wirkungsvolles Verfahren, die Brust bei einer Strahlentherapie zu schonen. Bei dieser Methode sticht der Arzt unter einer kurzzeitigen Vollnarkose an mehreren Stellen feine Katheter in die Brust. So wird die Tumorregion optimal erfasst. Anschließend folgt - bei liegenden Kathetern - eine CT-Untersuchung. Nun berechnet der Arzt mit Hilfe des Computers die Verteilung der Strahlendosis. Danach fahren die Strahlenquellen automatisch in die Schläuche ein und erhalten entsprechend der Berechnungen vom Computer das Kommando, wie lange sie an jedem einzelnen Punkt verweilen müssen. Damit kann eine maßgeschneiderte Dosis im "Tumorbett " deponiert werden.

In manchen Zentren wird die Spickung nach Abschluss der Bestrahlung von außen als zusätzliche umschriebene so genannte Dosisaufsättigung eingesetzt. So werden einerseits durch die Bestrahlung der gesamten Brust einzelne verstreute Tumorzellen abgetötet, zusätzlich wird aber an der Stelle des größten Risikos eine umschriebene Erhöhung der Strahlendosis erreicht. Davon versprechen sich Radioonkologen die bestmögliche Chance, den Brustkrebs dauerhaft zu verbannen.

Neuerdings setzen Ärzte diese Technik jedoch auch als alleinige Bestrahlungsform nach der Operation bei Patientinnen ein, deren Tumoren sehr klein waren und die auch sonst keine Risikofaktoren aufweisen. In diesen Fällen wird dann auf die Bestrahlung von außen verzichtet. Bislang sollte die alleinige Spickung aber nur in Studien erfolgen, bis hinreichend geklärt ist, ob durch eine solche Beschränkung der Behandlung auf die Tumorregion nicht das Rückfallrisiko in der Restbrust erhöht ist.


Kosmetisches Ergebnis, wissenschaftlich erfasst.
Während das kosmetische Ergebnis nach einer Bestrahlung der Brust herkömmlicherweise nach optischen Kriterien, wie z.B. Form der Brust, Hautbeschaffenheit usw. erfasst wird, also im wesentlichen auf subjektiven Eindrücken beruhte, haben Radioonkologen der Charité Berlin nun ein Verfahren zur objektiven Beurteilung entwickelt. Sie untersuchten nach der Bestrahlung in definierten Abständen die Brust mit einer Computertomografie und führten Dichtemessungen durch, die Aufschlüsse über die Beschaffenheit des bestrahlten Gewebes geben. Sie stellten fest, dass in den Monaten nach der Bestrahlung bei manchen Patientinnen eine entzündliche Schwellung auftritt, die sich nach ca. acht Monaten jedoch zurückbildet. Narbige Verhärtungen - sogenannte Fibrosen - wurden bei den untersuchten Patientinnen nicht festgestellt.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
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  #3  
Alt 06.07.2004, 13:47
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Hallo Elke,

wünsche Dir alles Gute für die Spickung heute und hoffentlich keine Schmerzen danach.
Toi, toi. toi !!!!

Liebe Grüße

Leni
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  #4  
Alt 06.07.2004, 14:23
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Boah, Dorothee,
das ist ja eine echt erschöpfende Auskunft. HERZLICHEN DANK!
Bei mir hat google nicht so viel ausgespuckt.

Liebe Leni,
auch Dir vielen Dank für die guten Wünsche - Du weißt doch, ich lasse mich nicht unterkriegen. Nach dem Kandinsky-Gemälde auf der Brust jetzt noch wie ein Rehrücken *lach*, öfter mal was Neues !!!

Bis denne
Elke
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  #5  
Alt 06.07.2004, 22:49
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Hallo Elke,
das ist mir 2001 noch nicht angeboten worden. Aber vielleicht hast du auch andere Voraussetzungen dafür. Klingt auf jeden Fall ganz vernünftig.Laß mal hören wie es dir bekommen ist. Ich wünsche dir auch alles Gute dafür.
Viele Grüße und behalte deinen Humor.
Eva (winke rüber zu dir)
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  #6  
Alt 07.07.2004, 14:43
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Habe noch eine gute Info entdeckt bezüglich Spicking:

Nachladetherapie (Afterbading)
Eine zweite Form der Strahlenbehandlung ist die sogenannte Afterbading-Therapie, die meist als Bestrahlung "von innen" durchgeführt wird.
Dabei wird die Strahlenquelle in einer speziellen Hülse in eine Körperhöhle (z.B. Speiseröhre, Luftröhre, Enddarm, Scheide, Gebärmutter) eingebracht und gibt dort in genau berechneter Weise Strahlung ab; diese hat - im Gegensatz zur äußerlichen Bestrahlung - eine deutlich geringere Reichweite, d.h. sie dringt nur wenige Zentimeter ins Gewebe ein. Damit wird eine hohe Dosis im gewünschten Gebiet erzielt, während das umgebende (gesunde) Gewebe weitgehend geschont wird.
Eine weitere Form der Afterloadingtherapie besteht darin, dass spezielle Nadeln oder Schläuche (unter Narkose) direkt in das Tumorgewebe eingebracht werden. Auch oberflächliche Tumore können mittels Afterbading behandelt werden, indem die Strahlenquellen in geeigneter "Verpackung" (sogenannten Moulagen) direkt auf die Haut aufgelegt werden.


Gruß Paloma
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  #7  
Alt 07.07.2004, 17:13
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Liebe Elke,
ich habe Erfahrung zu deiner Frage. Bei uns in Ösi heißt diese Bestrahlung Brachy-Bestrahlung. Diese Bestrahlung wurde bei mir nach der 5wöchigen "normalen" Bestrahlung durchgeführt.
Folgendes kann ich dir dazu erzählen: Stationäre Aufnahme, alle diesbezüglichen Untersuchungen am ersten Tag. Am zweiten Tag die Bestrahlung: Kurznarkose, dann wurde ich geweckt und hatte die Nadeln gesetzt, ich hatte absolut keinerlei Schmerzen! Bestrahlung, du merkst nichts davon, dann entfernen der Nadeln. Du erhälst während der Prozedur Schmerzmittel - also keine Angst.
Ca.3-6 Tage danach war es etwas unangenehm beruhigt sich aber bald.
Ich habe sogar ein Foto davon.
Falls du noch genaueres dazu wissen möchtest kannst du mich gerne anschreiben: k.sonny@chello.at
Angeblich hast du mit dieser Bestrahlung 20% bessere Chancen und diese habe ich mir nicht entgehen lassen, denn jedes Prozent zählt.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, zieh die Sache durch.
KarinA
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  #8  
Alt 07.07.2004, 20:13
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Hallo Karin,

ein herzliches Dankeschön auch Dir für die Informationen.
Heute Morgen bei der Bestrahlung habe ich noch mal nachgefragt:
unter Kurznarkose (ca. 15 Min.) werden dünne Plastikschläuche in die Brust eingebracht; und zwar direkt im Tumorbereich, da das Resektionsfeld ziemlich klein ausgefallen ist.
Dann kommen die Physiker dran, die die genaue Lage der Strahler festlegen, welche dann in die Röhrchen eingeschoben werden.
Dann folgt eine hochdosierte Bestrahlung (ich habe was von 16 Gy) verstanden, danach kommen die Röhrchen wieder raus.

Innerhalb eines Tages soll angeblich alles überstanden sein, anschließend noch drei Tage Ruhe daheim. Schmerzen soll ich auch keine haben.

Na ja, ich lass mich mal überraschen. Da ich ja an der Chemo vorbeigeschrammt bin, werde ich diese Spickung auf jeden Fall mitnehmen. Wie Du schon schreibst: jedes Prozent zählt.

Außerdem habe ich im Leben noch so viel vor, ich kann mit Krebs überhaupt nichts anfangen *grins*.

Auch Dir alles Liebe und Gute - und natürlich auch an alle Anderen
Elke
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  #9  
Alt 08.07.2004, 17:00
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Liebe Elke,
wollte noch ergänzen, dass ich am Tag darauf gleich in der Früh nach Hause durfte.
Mir geht es gut und ich wünsche dir das Selbe.
Alles Liebe und Gute
KarinA
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  #10  
Alt 09.07.2004, 12:45
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Liebe Elke!
Hatte diese "Spickung" im Jahr 2000, da mein Tumor sehr tief lag und das Tumorbett auf diese Weise relativ schonend bestrahlt werden konnte. Vorher 30 "normale" Bestrahlungen. Alles geschah in Vollnarkose, nachher keinerlei Beschwerden. 7 Nadeln wurden gesetzt. Falls du Näheres wissen willst. elisabeth_trestl@gmx.at
Alles Gute
Elisabeth 53
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  #11  
Alt 04.08.2004, 20:27
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Guten Abend, Karin und Elisabeth,
so, morgen früh ist es also so weit: Elke macht den Rehrücken.

Mal noch eine Frage: die Röhrchen sollen ja den ganzen Tag drin bleiben. Muss ich dann abgeschirmt im Strahlenbunker liegen?? Bekomme ich zu trinken und zu essen?? Wie läuft das ab??

So langsam macht sich ein leichtes Kribbeln im Bauch breit, aber da muss ich halt durch.

Schon mal vielen Dank.

Liebe Grüße
Elke
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  #12  
Alt 04.08.2004, 22:31
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Hallo Elke,

für morgen toi, toi, toi im Strahlenbunker!
Rehrücken wird's ja wohl nicht, eher ein
"Rehbrüstchen gespickt" !!!! Aber jetzt Spaß beiseite, wir wünschen Dir alles Gute und laß wieder was von Dir hören. Danke übrigens für Deine mail vom Sonntag; ja, es war ein sehr schöner Tag.
Wiederholung vorprogrammiert und gespeichert!

Laß Dich ganz fest drücken und keine Angst, es geht auch vorüber!
Ganz liebe Grüße von

Leni und Günter
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  #13  
Alt 04.08.2004, 22:33
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Hallo Elke,

ganz herzliche Grüße auch an Deinen Mann. Ist er morgen dabei oder ist er im Dienst unabkömmlich?

Nochmal alles Gute

Leni und Günter
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  #14  
Alt 04.08.2004, 23:39
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Hallo Leni,
danke für deine Postings.
Ja, Klaus hat morgen frei - aber ich weiß nicht, ob und in wie er mich unterstützen kann. Wenn ich "strahle", kann er mich wohl kaum besuchen.
Naja, wir werden sehen.

Ich melde mich telefonisch, wenn ich wieder daheim bin.

Bis denne

Liebe Grüße an Dich und Deinen Göttergatten

Elke und Klaus
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  #15  
Alt 06.08.2004, 10:08
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Hallo Elke,
hoffe dir geht es gut, würde mich freuen etwas von dir zu hören, melde dich wieder einmal.
Alles Liebe
KarinA
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