Entfernung des großen Netzes per Bauchspiegelung?

[Lemona B.]

Hallo Mariele,
ich wurde vor 1,5 Jahren wegen Eierstockkrebs operiert. Auch bei mir ist 'nur' ein Eierstock entfernt worden, damit ich eventuell noch Kinder bekommen kann (33). Das musste ich mir jedoch hart erkämpfen, die Ärzte wollten vorsichtshalber lieber alles entfernen. Wie auch immer, auch bei mir wurden zusätzlich das große Netz und der Blindarm entfernt, außerdem wurden die Lymphknoten überprüft. Bei mir wurde ein Bauchschnitt gemacht, jedoch nicht um den Bauchnabel herum, wie bei der Vorschreiberin. Der Schnitt endet knapp unter dem Bauchnabel. Man sagte mir vor der OP, dass ein größerer Schnitt um den Bauchnabel herum nur dann nötig sei, wenn während der OP irgendetwas auffälliges entdeckt würde, so dass man auch den oberen Bauchbereich näher untersuchen muss. War aber nicht der Fall.
Klar, ein Bauchschnitt sieht nicht so schön aus und verheilt auch langsamer. Aber soooo schlimm ist es auch nicht. Also keine Angst davor.
Hast du die Ärzte denn schonmal gefragt warum sie eine Bauchspiegelung für ausreichend halten? Vielleicht bekommst du ja eine plausible Erklärung.
Gruß Lemona

[margit b.]

Liebe Marile,

ob die OP bei dir "nur" mit Bauchspiegelung gemacht werden kann, weiss ich nicht genau. Aber ich stelle mir einfach mal vor, dass man das OP-Gebiet wesentlich besser bei einem Bauchschnitt einsehen kann und man dann die Gewissheit hat, dass wirklich der ganze Bauchraum begutachtet wird. Wenn die Gefahr besteht, dass eventuell Zellen verschleppt wurden - bekommst du denn dann Chemo?

Bist du denn in einer Klinik die mit Eierstockkrebs größere Erfahrung hat? Wenn nicht, dann würde ich dir dringend empfehlen, auf alle Fälle vor der OP noch eine 2. Meinung in einer Uni-Klinik einzuholen.
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn du eine Mail an http://www.ago-ovar.de/load.html schickst. Habe schon des Öfteren gelesen, dass da innerhalb von 2 Tagen eine Antwort kommt.

Wenn du dir nicht sicher bist, dass du in deinem KH gut aufgehoben bist, dann überstürze nichts und nimm dir die Zeit für eine 2. Meinung. Natürlich musst du deinen Ärzten vertrauen, aber informiere dich auch selber und fragen den Ärzten "Löcher in den Bauch"!

Alles Gute für dich und vielleicht meldest du dich ja nochmal!

Recht liebe Grüße
Margit

[nirvana]

Hallo Marile,
kann mich Margits Meinung nur anschließen. Desto besser die OP (und die OP Technik des Arztes) desto eher hat man die Chance auf Remission. Es gibt genügend Artikel auch in der Ärztezeitschrift die darauf hinweisen das die OP das A und O einer erfolgreichen Therapie ist. Daher ist die Wahl des richtigen Arztes und einer entsprechenden Klinik sehr wichtig.
Alles Gute
nirvana

[marile]

Ihr lieben Leute,

vielen vielen Dank für eure Antworten.
Ich bin schon etwas beruhigter. Für die kommende OP werde ich jetzt ins Uniklinikum gehen, da hatte ich jetzt ein Gespräch und habe ich mich schon da viel aufgehobener gefühlt als in der alten Klinik.

Meine Narbenheilung ist eigentlich immer sehr schlecht gewesen, aber besser ist es ja sicherer zu sein, dass nichts übersehen wird. Das Uniklinkum sagte, dass man immer einen Bauchschnitt macht, wenn die Möglichkeit besteht, dass etwas bösartig ist.

Ihr habt auf jeden Fall recht - eine 2. Meinung ist wichtig. Vor allem, da ich mich in der alten Klinik irgendwie nicht so wohl gefühlt habe.

@ margit b.: bisher wurde mir gesagt, (von der Klinik in der die 1. OP, von meiner Frauenärztin und auch vom Uniklinikum) dass eine Chemo nicht nötig ist und bei Borderline-Tumoren auch nicht so erfolgsversprechend.

Vielen Dank noch mal und euch natürlich auch alles Gute.

Marile