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#11
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Hallo ihr Lieben,
bin jetzt also mit meinen Büchern und englischen Aufsätzen (uäh) bei meinen Eltern angerauscht. Habe allerdings noch keinen Blick auf die Unterlagen verschwendet. Meine Lust hält sich auch in Grenzen. Aber morgen dann !! ;-) Tja, meiner Mutter gehen jetzt mal wieder die Haare aus, aber wie! So eine Scheiße, gerade jetzt, wo sie endlich wieder ohne Perücke rumlaufen könnte. Sag mal Christa, trägt deine Mutter eigentlich inzwischen ihre Perücke oder ist das gar nicht nötig? Sie isst immer noch total wenig. Ich stehe ich den halben Tag auf den Hacken und versuche, ihr was zu essen anzudrehen. Manchmal kriege ich das Gefühl, ich kümmere mich um ein kleines Kind, das immer wieder versucht, mir ein Schnippchen zu schlagen! Und manchmal weiß ich gar nicht, ob das alles Sinn macht, oder ob ich sie einfach in Ruhe lassen sollte, schließlich ist sie erwachsen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie aus Trotz nicht essen will, weil sie praktisch gegen ihren eigentlichen Entschluss noch eine Chemo bekommen hat. Ich weiß wohl, dass sie furchtbar wütend ist. Auf die Ärztin vielleicht, die ihr gesagt hat, man müsse jetzt eine „Hammer – Chemo“ machen (äußerst sensibel, da kriegt der Patient ja auch überhaupt keine Angst!!). Auf das Schicksal, dass sie gezwungen war, doch noch eine Chemo zu machen, obwohl sie sich das Gegenteil geschworen hat. Auf die Chemo selber vielleicht, weil sie bewirkt, dass es ihr so hundeelend geht. Aber ich muss sagen, dass ihre Atemnot wesentlich besser ist. Sie steigt ein paar mal am Tag die Treppe rauf und runter, und Sauerstoff nimmt sie auch nicht mehr sehr oft. Doch momentan scheint sie nur die Rückschläge zu sehen und die schlechten Dinge, die ihr passieren (was ich auch verdammt gut verstehen kann), und vielleicht sagt sie sich deshalb auch „es geht mir schon so scheiße, ob ich jetzt esse oder nicht, was macht das für einen Unterschied“. Ich werde ihr auch nicht für alle Zeiten auf den Keks gehen, dass sie essen muss. Ich werde eine zeitlang versuchen, sie dazu zu motivieren, und wenn es dann fehlschlägt, muss ich es eben einsehen und sie in Ruhe lassen. Aber wisst ihr, meine Mutter HAT sich noch nicht aufgegeben. Deswegen verstehe ich auch ihr kontraproduktives Verhalten nicht so recht. Naja, aber auf der anderen Seite auch wieder doch. Uff, das ist aber auch alles kompliziert. Liebe Beate, ich weiß genauso wenig wie du, was in der nächsten Zeit auf mich zukommen mag. Und ich möchte es mir auch nicht unbedingt vorstellen. Aber ich bin mir ganz sicher, dass dieses Forum und die lieben Menschen hier mir immer zur Seite stehen werden. Und du kannst dir da genauso sicher sein. Liebe Claudia, Weißt du, ich könnte mir vorstellen, dass dieses Gefühl der Erleichterung eben am Anfang besonders stark ist. Das Leiden ist vorbei. Aber bald danach stellt sich dann wahrscheinlich das Gefühl des Verlustes ein, langsam wird einem bewusst, dass nun alles vorbei ist. Und ich denke, dass dieses Verlustgefühl mit der zeit einfach das der Erleichterung verdrängt. Ich glaube es war Assi, die geschrieben hat, dass die Dinge eben Zeit brauchen. Drei Monate (oder nicht mal drei) sind eine kurze Zeit wenn es um sowas geht. Da ist es doch eigentlich ganz natürlich, dass die letzten Wochen vor dem Tod eben noch besonders im Gedächtnis sind. Aber ich glaube auch, dass irgendwann der Zeitpunkt sein wird, wo dir die schönen Erinnerungen wieder verstärkt einfallen werden. Ganz sicher! Pedi, ich wird mal versuchen, ob ich heute noch ne Mail an dich zustande kriege. ;-) Allen anderen schicke ich sonnige Grüße (obwohl mit Sonne hier nicht viel zu wollen ist)! Katrin |
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