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#1
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Hallo,
auch als Angehöriger von Krebskranken bekommt man ja geneug zu hören. Mein Mann hatte Hodenkrebs mit Lungenmetastasen. Wir arbeiten in einer Kirchengemeinde und der Lieblingsspruch aller Damen war: Ach, Frau R. ich bin auch mit 46 oder andere Zahl) Witwe geworden! (Mein Mann lebt immer noch) Ach, unsere Paula ist auch so krank und wurde gestern operiert! Es folgte ein halbstündiger OP-Bericht! Dann kam raus, Paula war der HUND! Martina |
#2
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ICH HABE EINEN SCHREBERGARTEN. denn konnte ich natürlich im frühling nicht bearbeiten, weil ich mich durch die bestrahlung schleppte.
da fragte mich der gartennachbar, ob sein schwager den garten haben könne, weil ich ja sowieso nicht mehr kann. ich sagte nein. nur nein. heute würde ich sagen:mit 47 bin ich zu jung um zu sterben. als ich dann nach wochen wieder in den garten kam, wuchs da gemüse. ein anderer nachbar meinte, er wollte den platz nicht ungenützt lassen. ich konnte dazu nichts sagen. mag diese leute nicht mehr so besonders. will lernen gleich was zu sagen, dann schlepp ich es nicht herum. wenn mich wer um mein befinden fragt und ich schmerzen erwähne, heißt es : ja, du bist depressiv. Schmerzen=Depressiv?????Was sagt man darauf!!!! froh bin ich um diese seite. liebe grüße GRÜN ist die farbe der Heilung |
#3
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Ich denke mal, die Frage nach unserem Befinden ist eh nur so eine Höflichkeitsfloskel. Eigentlich wollen nur wenige WIRKLICH wissen, WIE es uns geht und WAS wir so empfinden. Die meisten haben Angst davor, mit unseren ehrlichen Antworten nicht umgehen zu können und hoffen im stillen, dass wir gar nicht so ausführlich ins Detail gehen. Jedenfalls habe ich sehr oft diesen Eindruck! Es ist mir auch schon öfters passiert, dass dann ganz schnell vom Thema abgelenkt wurde. Also ist es doch besser, wenn man auf die Fragen nach seinem Befinden auch mit einer Höflichkeitsfloskel antwortet: "Ach, ganz gut".... Oder???
LG Biggi |
#4
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"Ich denke, dass viele Menschen einfach nicht überlegen. Ich habe aber trotzdem keine Lust mehr, sie in Schutz zu nehmen."
Dem kann ich auch nur zustimmen. Als ich nach einem halben Jahr wieder an die Arbeit kam, rief eine Kollegin (sie ist nicht gerade die Schlaueste) "Sie leben ja noch!!" und meine Kollegin, mit der ich im Zimmer sitze und die mir vor der Erkrankung sehr zugesetzt hatte: "Sie sehen ja aus, als ob Sie gerade aus dem Urlaub kommen!" In zwei Wochen, komme ich nun endlich aus dem Zimmer raus. Dann habe ich drei Jahre zu lange mit ihr im Zimmer gesessen. Diesen Tag habe ich herbeigesehnt. Wir haben einen Ficus im Zimmer, der wird ganz gelb und verliert nun alle Blätter. Ich habe heute überlegt, ob es ihm auch so schlecht geht wie mir in diesem Zimmer, dass er nicht mehr will? Das Leben ist doch manchmal sonderbar - aber trotzdem schön. Ab 13.6. werde ich mein eigenes Zimmer genießen. Liebe Grüße Rita |
#5
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Oh liebe Rita,
da gratuliere ich aber von Herzen!!! Drei Jahre... eine lange Zeit! Und nimm den Ficus bitte mit, dann blüht er bestimmt wieder auf und freut sich, diese "Dame" nicht mehr sehen zu müssen. ;-) Viel Glück im eigenen Zimmer! Norma |
#6
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Hallo Mädels,
wenn mir nicht vor 1 Woche die Galle entfernt worden wäre, würde mir diese jetzt hochkommen. Ich könnte mich aber auch aufregen über die gedankenlosen Sprücheklopfer. Meine Fima, wo ich bis zu meinem Erziehungsurlaub tätig war, hat mir bis heute kein Arbeitszeugnis ausgestellt, so nach dem Motto, wozu braucht die dann das noch??? Werde mich wohl mal wieder dort vorstellen, damit die auch wissen, daß ich noch lebe. Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag, den wir uns bestimmt nicht durch irgendwelche gedankenlosen Idioten verderben lassen. LG sterni |
#7
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Hallo,
ein netter Spruch aus meiner Arbeit. Ich bin als Arzthelferin Teilzeit in einer Allgemeinarztpraxis tätig und habe letztes Jahr, auch während Chemo und Bestrahlung stundenweise dort gearbeitet. Fast alle Stammpatienten wussten nach kurzer Zeit was los war, kein Wunder - ohne Haare-! Letzte Woche kam einer meiner "Lieblingspatienten", der wegen einer Nichtigkeit seit über 2 Jahren seinen angestammten Beamtenberuf nicht mehr ausüben kann (!?!). Er fragte mich nach einem Schreiben, dass ich hätte anfertigen müssen, es sei wohl schon vor 6 Wochen angefordert worden. Ich meinte daraufhin: "Ich war bis vor 2 Wochen auf Reha, deshalb habe ich das nicht mitbekommen". Er darauf:"Was sie waren auf Reha, warum denn?" Meine Antwort:"Haben sie denn nicht mitgekriegt, dass ich Krebs habe/hatte (er kam letztes Jahr bestimmt 2 x die Woche!!!)? Er darauf:" Ups, sie machen mich fertig, und damit kann man leben????????????" Ich meinte dann nur, "das sehen sie doch, oder"! Ich musste im Anschluss dermaßen darüber lachen, ich denke, ich habe ihn damit sogar dazu bewegt, mal über seine Krankheitssituation nachzudenken. Sollte unsere Erkrankung tatsächlich mal zu einem positiven Umdenken bei unseren Mitmenschen geführt haben? Ich jedenfalls werde meine Offenheit und meinen, wenn auch teils schwarzen Humor gegenüber meiner Erkrankung nicht verlieren. Das wünsche ich euch auch. Alles Liebe Regina |
#8
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Hallo Mädels,
wer sagt eigentlich, dass die dümmsten Sprüche von den Gesunden kommen? Ich habe mal wieder die ganze Nacht wachgelegen und überlegt, ob ich das schreiben soll oder nicht. Bevor ich daran ersticke, tu ich es einfach. Ihr könnt mich nachher gerne wieder in gewohnter Manier zum Teufel wünschen. Ich bekam meinen Befund vor 1 1/2 Jahren. Damals war ich gerade 50 geworden. Nun höre ich immer wieder von jungen erkrankten Frauen, dass es ungerecht sei, so früh schon Brustkrebs zu bekommen. Eine von Ihnen meinte sogar: Wenn ich 50 wäre..... Ja, was wäre denn mit 50??? Ist es dann fair??? Ich sage hier mal: Brustkrebs ist niemals fair. Mir tun diese jungen Frauen sehr leid. Genau so leid, wie alle anderen, die erkrankt sind. Nicht mehr. Wir "alten Schachteln" trösten dann und versuchen, Mut zu machen und Kraft zu geben, diese entsetzliche Krankheit zu überwinden. Warum betonen diese Frauen immer wieder, dass sie noch so jung sind. Gut, sie haben ihr Leben noch vor sich und wollen vielleicht eine Familie gründen. Wir "alten Schachteln" haben höchstens Enkelkinder. Wenn ich diese Sprüche höre, habe ich den Eindruck, dass Frauen ab 50 eigentlich nicht mehr hoffen müssen, noch einige lange schöne Jahre zu verleben. Die Schmerzen, Depressionen und Ängste sind da auch nicht so wild. Zitat:Ja, wenn ich 50 wäre....... Ich habe dadurch erfahren, dass ich mit 52 zum alten Eisen gehöre. Noch was fieses zum Schluß: Es gibt nur ein Mittel gegen das Altern: Jung sterben ;-) Liebe Grüße von Gruftie BarbaraO |
#9
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Hallo Barbara,
also ich finde ganz bestimmt nicht, dass du zjm alten Eisen gehörst. Es ist niemals fair diese scheiss Krankheit zu kriegen, egal wie alt man ist. Als ich meine Diagnose bekam, da sagte der Arzt zu mir "..das Problem ist ihr Alter, sie sind zu jung, sie sind unter 34 Jahre alt und gehören somit zur Höchstrisikogruppe für ein Rezidiv, in ihrem Alter ist der Krebs aggressiever, wächst schneller.." alles was ich damals hörte war, dass mein Alter ein Problem wäre. Ich wusste damals nicht viel von Brustkrebs, nur halt, dass meine Cousine daran gestorben war und damals, als sie starb, hatte ich ja noch nicht einmal Zeit um sie zu trauern, weil ich mich damals um meine Mutter kümmerte, die Lungenkrebs hatte. Als ich dann meine Diagnose bekam und nach all den Therapien zur AHB fuhr, selbst da wusste ich noch nicht viel, ich war noch wie unter Schock. In der Kur war dann mal eine Veranstaltung, alle Frauen mit Brustkrebs waren da. Ich sass da, schaute mich um und hörte den Gesprächen zu, die Frauen erzählten von ihren Kindern, ihren Enkelkindern und ich sass da und wusste, dass ich über diese Dinge niemals reden könnte, dass ich da niemals mitreden konnte. Als die Veranstaltung zu Ende war, da schloss ich mich in mein Zimmer ein und weinte mir die Augen aus dem Kopf. Es hat lange gedauert, bis ich das alles annehmen konnte und die Medikamente machen es einem ja auch nicht gerade leichter. Jetzt sehe ich alles etwas anders, ich bin jetzt mit meinem Leben zufrieden, so wie es ist, klar die Schmerzen nerven manchmal, aber ich lebe. Damals empfand ich es auch als gemein, dass ich nicht mehr Zeit bis zur Erkrankung hatte, aber ich weiss jetzt, dass es keinen Sinn macht über so etwas zu grübeln. Mir tut jede Frau leid, die diesen Mist bekommt, wenn ich 50 wäre, dann wäre es ganz bestimmt nicht leichter, mein Denken geht eher in die Richtung "..erstmal will ich 50 werden..." und vielleicht sogar noch 70 oder 80, mal schauen :-) Ich wünsche uns allen hier, dass wir uralt werden und bis es so weit ist, hast auch du noch jede Menge Zeit, denn 50 ist nun wirklich nicht alt!!!!!! Dicke Knuddelgrüsse von Jeany |
#10
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In Barbaras Beitrag fallen mir drei Dinge auf:
-Auch mit 50 ist man eigentlich noch sehr jung, bedenkt man die Tatsache, dass die potentielle menschliche Lebenszeit etwa 150 Jahre beträgt. -Es gibt immer auch NOCH jüngere Menschen, die krank werden und sterben, selbst wenn man erst Mitte 20 oder Anfang 30 ist. -Fair? Vielleicht ist das der falsche Ausdruck und man sollte eher von einer logischen Konsequenz sprechen. Wenn der Körper an irgendetwas "erkrankt", stellt dies immer eine Folge eines vorangegangenen Ereignisses oder Prozesses dar, das/der nicht im naturgemäßen Sinne abgelaufen ist... |
#11
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Heute ist es mir zum ersten Mal passiert, dass ich mich über einen blöden Spruch aufgeregt hat. Nachdem ich Freitag die letzte von 8 Chemos hinter mir habe, heute einen Termin im Krankenhaus zur Entfernung zweier kleiner Knoten hatte, die während der Chemo entstanden sind und wegen zu niedriger Leukozyten nicht operiert werden konnte und wieder nach Hause geschickt wurde, lag ich ziemlich platt auf dem Sofa, als ein guter Freund mich besuchen kam. Als er mich fragte, wie es mir denn so gehe und ich ihm die momentane Situation schilderte, meinte er: "Das kann auch am Wetter liegen, ich bin im Moment auch so schlapp". Aha, da hätte ich ja wirklich selbst drauf kommen können. Jetzt ärgere ich mich über mich selber, dass ich ihm nicht sofort gesagt habe, wie blöd sein Spruch war. Werd ich aber bei nächster Gelegenheit nachholen.
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#12
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Hi - mei Hamburger Mädsche,Bärbelsche....Mensch, mit 50 und drüber zählen wir doch zu den "JUNGEN ERWACHSENEN" -DAS IST DOCH MAL SONNENKLAR
![]() Knuddelgrüße von Maria ![]() @egal Verstehe leider auch nicht,was Du nun konkret meinst? |
#13
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Hallo,
da sind wohl auch die Sprüche der Gyn.-und Onkologen schuld ... sie sind zu jung ... später ab Menopause wächst der Krebs langsamer ... sie könnten meine Tochter sein ... sie haben noch kleine Kinder ... alles schon mal gehört (bin 39) Trotzdem; mit 50,60 usw. ist man auch zu jung für diese Krankheit !! Haltet die Ohren steif Monika D |
#14
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ich bin mitteljung oder mittelalt.
ich bin sehr betroffen , wenn ich von so jungen höre, und hätte ihnen eine längere, unbeschwerte zeit gewünscht. und bei den älteren bin ich auch betroffen. Wie sie oft alleine gelassen werden. KRANKHEIT UND ALTER IST EIN GROSSES tABU. ICH HABE EINE AUSBILDUNG ZUR STERBEBEGLEITUNG GEMACHT, weil ich mich diesem thema stellen wollte. so und nun mein dummer spruch: Ich liege an einem faschingssonntag bei der 1.brustop im krankenhaus. anruf einer verwandten.: gEH DOCH INS STADTZENTRUM HINEIN ; DA IST EIN LUSTIGER FASCHINGSUMZUG: JA; JA DIE TABUS. ich grüße alle herzlich, alt und jung jung und alt grün |
#15
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Hallo Tabu,
vielleicht hat Deine Bekannte nich gewußt, daß Du im KH liegst. Ich hoffe, dass es Dir wieder besser geht, hast wohl noch Deine ganzen Nachbehandlung, habe ich schon alles hinter mir und hatte nun einen schönen Urlaub auf Ibiza. Das Leben fängt wieder an und die Hoffnung darf man nie aufgeben auch wenn, wie bei mir innerhalb von einen halben Jahr 2x wieder was auftritt. Also Kopf hoch und kämpfe. Gruss |
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