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  #1  
Alt 19.05.2008, 00:05
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

...du schreibst einfach wunderbar, liebe Bibi...

ich wünsche dir und deiner Mama einen Tag voller funkelnder, warmer, heller Sonnenstrahlen, und eine fette Sonne, hinter der sich alle Wolken zum Teetrinken versammeln, damit sie gar nicht auf die Idee kommen, sich am Himmel breit zu machen! Und das nicht nur morgen, sondern auch übermorgen, überübermorgen, überüberübermorgen....

fühl dich umarmt
vom Blümchen
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In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
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  #2  
Alt 19.05.2008, 00:24
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe bibi,


ich drück euch ganz doll die Daumen, dass die Platin-chemo wieder so gut wirkt wie beim ersten Mal.
Hoffentlich wird der Husten deiner Mama schnell noch besser.
Liebe Grüße
Jutta
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  #3  
Alt 19.05.2008, 11:15
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo ihr Lieben,

zu allererst wieder wie immer ein großes Danke für Eure offenen "Ohren" bzw. Augen, Euer Verständnis und die flinken Finger

Gestern war meine Mutter nicht so gut dran. Körperlich - so denke ich - war es schon in Ordnung, aber sie grübelt jetzt deutlich mehr als letzte Woche. Das habe ich erwartet. Im Moment kann sie sich selbst nicht so recht verstehen und wartet auf ihre eigene Reaktion, darauf, dass sie wütend, traurig, ängstlich oder irgendetwas anderes, massives erlebt. Etwas, was man als Reaktion nachvollziehen könnte.

Ich glaube, sie sitzt noch im Film. Ein bißchen alles durch Watte. Da ist sie wieder, die Auster. Ich hoffe, nicht für lange. Gestern hat sie sich etwas zurück gezogen und dachte, die Ruhe würde ihr helfen ihre eigenen Gefühle mal heraus zu lassen. Auf meine Frage, ob es ihr gut getan hat, hat sie geantwortet dass es irgendwie doch nichts gebracht hat. Sie hat geschlafen.

Hmmm, ich denke, dass ist einer der Momente, wo ich ihr nur zeigen kann dass ich da bin. Im übrigen haben wir ganz am Anfang der Diagnose eine schöne Sache angefangen. Ich habe drei Bücher besorgt die nur mit Karoblättern voll sind. In einem Buch habe ich meiner Mutter geschrieben, vor allem als es ihr so schlecht ging. Wenn ich etwas hereingeschrieben habe, habe ich es bei ihr liegen lassen und wenn sie mochte hat sie gelesen. Manchmal auch geantwortet.

Eines der Bücher hat sie für ihren Mann genommen, für die Dinge, die sie nicht immer aussprechen konnte / wollte. Und eines für mich. Diese Bücher stehen oben in der Küche im Regal. Wir dürfen beide nicht dran und inzwischen komme ich damit auch zurecht. Es ist für später, für irgendwann.

Aber ich denke, ich werde jetzt meines doch nochmal heraus holen und ihr ein paar nette Zeilen schreiben. Mit Hand, mit viel Herz. Einfach so, weil das Altmodische manchmal so viel schöner ist. Und vielleicht schreibt sie mir eine Zeile zurück.
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Liebe Grüße - Bibi
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  #4  
Alt 19.05.2008, 11:40
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Jutta,

auf Deinen Beitrag wollte ich schon länger eingehen, aber dann ging es mir doch immer wieder durch - und dann noch die liebe Zeit, nie genug davon.

Ob wir eine Zweitmeinung eingeholt haben, fragst Du. Ja, das haben wir. Ende letzten Jahres waren wir bei einem örtlichen Arzt der einen sehr guten, innovativen Ruf in der Onkologie, vor allem Lungenkrebs, hat. Seine Meinung war identisch mit der des behandelnden Arztes. Noch dazu gibt auch das, was man an seriöser Lektüre bekommt Recht - und das Wichtigste: Meine Mom vertraut ihrem Arzt.

Dazu solltest Du aber auch wissen, dass mein Vater mit experimenteller Chemo behandelt wurde. Er war ja noch sehr jung, der Krebs aber sehr weit. Weil man auf normalem Weg keine Chance sah, hat er diesen Strohhalm genutzt. Wir haben dadurch unsere eigene Meinung dazu gebildet. Denn es waren auch zwei Jahre Leiden, fast nur noch im Krankenhaus. Der Krebs wurde um JEDEN Preis bekämpft.

Die Obduktion ergab, dass es keinen Krebs mehr gab. Aber auch alle Organe waren vernichtet. Wir könnten uns nicht auf die experimentelle Schiene einlassen. Das Misstrauen bringt die Erfahrung mit sich.

Die Zweitmeinung hat meine Mutter auch damals viel mehr eingeholt um sicher zu sein, dass sie versucht hat was in ihrer Macht steht. Sie brauchte die Zweitmeinung um sicher zu sein, dass sie nicht blind dem falschen vertraut.

Und dass sie ihrem Arzt vertraut ist mir unglaublich wichtig. Sonst würde glaube ich, die ganze Behandlung nicht so gut funktionieren. Dennoch weiß ich, warum Du mir Deine Empfehlung gegeben hast. Ich hätte wahrscheinlich vor ein paar Jahren nicht viel anders reagiert.

Meine Mom hat bei sich ein Portrait eines Straßenkünstlers hängen. 1994 wurde von meiner Mutter und mir auf braunem Papier mit Kohle und Kreide ein Portrait gemalt. Ich fand es immer schön. Wenn ich jetzt darauf sehe, dann erinnere ich mich dass mein VAter uns zugeschaut hat. Es war in Heidelberg und er hat einfach den ganzen Infusionsständer mit in die Innenstadt genommen. Als wir gezeichnet wurden, war seine Kanüle undicht und er verlor Blut. Zum Krankenhaus zurück wollte er nicht bevor das Bild fertig war.

Ich finde das Bild nicht mehr so schön. Jetzt, wenn ich drauf sehe.
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  #5  
Alt 19.05.2008, 13:35
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe bibi,

wenn man zu seinem Arzt vollstes Vertrauen hat dann ist eine Zweitmeinung ja auch absolut überflüssig. Da gebe ich dir völlig recht. wie schön dass ihr so einen Arzt gefunden habt. Bei unserm Onkologen bin ich da nicht so ganz sicher. Er kannte die Vorgeschichte meiner Mama ja nicht und wir sind erst seit Februar (als wir Tarceva-Rezept brauchten) bei ihm in Behandlung. Aber trotzdem müsse ihm geläufig sein, dass sie Alimta noch nicht bekommen hat. Und das war es ihm vor 6 wochen nicht als es darum ging ob wir Tarceva absetzen müssen. Er fragte: Was wäre die Alternative? Und als ich sagte 'Alimta' meinte er 'Ach das hatten Sie noch nicht?'

Ich hoffe, der Husten deiner Mama hat sich weiter verbessert.

Liebe Grüße
Jutta
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  #6  
Alt 19.05.2008, 15:20
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Jutta,

das macht mich allerdings auch stutzig. Alleine die Frage vom ARZT an DICH was die Alternative wäre... das ist schon sehr verunsichernd wie ich finde...
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