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Alt 28.01.2011, 21:02
tindaya85 tindaya85 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Bei mir ist es jetzt schon fast 4 Jahre her das mein Freund an einem eigentlich nur bei Kindern auftretenden Knochenkrebs gestorben ist, aber ich habe eine Weile gebraucht, um zuzugeben, dass mein Leben immer noch nicht wieder richtig läuft.
Sein Krebs wurde mit 21 Jahren beim Bund erkannt. Er hatte einen Faust großen Tumor am Knochen und bevor er erkannt wurde hatte er bereits in die Lunge gestreut. Dies war m Jahr 2002.
Wir lernten uns 2004 bei seinem "2. Geburtstag" kennen. Die Ärzte hatten gesagt, er sei Krebsfrei.
Es war Liebe auf den ersten Blick, sowoh für ihn, als auch für mich. Unsere Beziehung fing gut an, bis er sich im April 2005 aufeinmal von mir trennte ohne mir einen Grund zu nennen. Nach einigen Tagen an denen ich immer wieder nachgefragt hatte rückte er endlich mit der Sprache raus und sagte mir das der Krebs wieder ausgebrochen war und er mich damit nicht belasten wollte. Meine Liebe zu ihm war stärker als die Angst vor dem, was noch kommen würde und so kamen wir wieder zusammen.
Die Zeit mit ihm war trotz aller Rückschläge, Ängste und der Ungewissheit was die Zukunft betraf, die schönste Zeit meines Lebens.
Wir sind Aufgrund von OP's quer durch's Land gefahren, da sich kein Krankenhaus in unsrer Nähe mehr getraut hatte ihn zu operieren und er hat trotz all dem die Hofnung nie aufgegeben. Er liebte das Leben und hatte soviele Träume. Für mich war es das Schönste, dass ich ihm seinen Traum,einmal nach Disney zu fliegen, ein halbes Jahr vor seinem Tod noch erfüllen konnte. Wir kämpften gemeinsam bis im Januar 2007 die letzte OP abgebrochen werden musste, da der Tumor anfing zu bluten. Nach diesem Vorfall sagten uns die Ärzte, dass sie nichts mehr für ih tun können. Und ab diesem Zeitpunkt ging alles für mich sehr schnell. Sie stellten ihn auf Schmerzmittel ein , damit er nach Hause kommen konnte. Im Februar nahm ich in meinem jugendlichen Leichtsinn (ich war 21) die Patientenverfügung an. In der Nacht vom 1.3. auf den 2.3. rief ich die Feuerwehr, da er seine komplette linke Seite nicht mehr spürte. Nach einer langen Nacht im Krankenhaus und einer Not OP war klar, dass der Krebs ins Gehirn gestreut hatte und ein blutender Tumor einen Schlaganfall ausgelöst hatte. Am 2.3. abends kam dann der Arzt zu mir und sagte : " Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir ihn sterben lassen." Bis zu diesem Satz war mir nie die Bedeutung und die Tragweite einer Patientenverfügung in den Sinn gekommen und ich hatte auch nicht gedacht, dass ich ihn dieses Mal nicht wieder mit nach Hause nehmen würde.
Er verstarb am 3.3.2007 im Alter von 25 Jahren. Er ist dank starker Medis schmerzfrei und ruhig eingeschlafen.
Ich schreibe das alles , weil ich es so beeindruckend fand, dass er trotz dieser Umstände nie den Lebensmut verloren hat und der tollste Freund war, den man sich wünschen konnte.

Ich liebe ihn bis heute und vermisse ihn wie eh und je.
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