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Alt 10.02.2011, 23:38
ulphin ulphin ist offline
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Standard AW: Kennt ihr auch das Gefühl...

Liebe Mel,

Ich komme aktuell aus dem Hinterbliebenen-Forum, so dass sich meine Situation mit Deiner jetzigen nur bedingt vergleichen lässt. Bedauerlicherweise nimmt die so ernste Erkrankung eines besonders lieben Menschen in der Familie sehr sehr viel Raum ein. Das kann man, so glaube ich, nicht vermeiden. Aber ich meine, dass dies auch eine Chance auf einen anderen Umgang, eine anderes Miteinander eröffnet. Dazu könnte auch gehören, zu akzeptieren, dass der gewohnte Alltag sich verändert.

Beim Lesen Deiner Zeilen habe ich mich gefragt, wie Dein Partner mit der Erkrankung an sich umgeht. Das hängt natürlich in hohem Maße von der Art und Schwere ab.

Mir scheint, dass Du das Gefühl hast, ständig irgendwas machen zu müssen, so dass ich denke, ein wenig mehr Gelassenheit könnte Dir gut tun. Es ist ja sicher gut und wichtig, dass Du Deinem Partner beistehst, ändert aber nichts daran, dass Du auch auf Dich schauen und ihn auch seinen Weg gehen lassen musst.

Selbst wenn es Dir schwer fällt, mal alleine raus zu gehen, warum tust Du es nicht einfach mal? Vielleicht ist ja Dein Partner auch mal ganz froh, nicht rund-um-die-Uhr von Dir umsorgt zu werden? Nimm Dir Zeit für Dich und lass ihm Raum für sich. Wirkliche Freunde bleiben am Ball, sie haben Verständnis, wenn geplante Verabredungen auch kurzfristig abgesagt werden und unterstützen einen dort, wo es nötig ist. Die anderen Freunde braucht Ihr nicht.

Was spricht dagegen, den Schritt zur Hochzeit zu wagen? Ob es der schönste Tag im Leben sein wird, liegt meines Erachtens ausschließlich an Euch beiden. Die Umstände sind sekundär. Wichtig ist, dass Ihr Euch liebt. By the way, wie alt seid Ihr?

Hast Du mal darüber nachgedacht, Dir professionelle Hilfe eines Psychologen zu suchen? Du hast ja wohl, so wie Du schreibst, gerade einiges vor der Brust.

LG ulphin
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