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Alt 16.02.2011, 19:06
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Junimond Junimond ist offline
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Standard AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie

Hi Mädels,

erhole mich gerade im Rekordtempo von meinem blöden grippalen Infekt

Gestern hatte ich ja den Termin mit dem Rechtsanwalt, leider ohne nennenswerte positive Ergebnisse. Hätte Euch gerne teilhaben lassen, wenn er tolle Tipps auf Lager gehabt hätte. Leider: Fehlanzeige. Weiß jetzt auch nicht, ob er einfach "keine Ahnung" von dem Thema hat oder ob meine Situation einfach schlichtweg ausweglos ist. Jedenfalls war die komplette Thematik um die genetische Brustkrebsbelastung, BRCA1/2 und die prophylaktische Mastektomie komplett neu für ihn - und das, obwohl er Fachanwalt für Medizin- und Sozialrecht ist. Schade.

Frage mich nun, ob ich noch zu einem weiteren Fachanwalt gehen soll, um wirklich ALLES versucht zu haben. Andererseits, wenn das dann wieder nichts bringt, habe ich locker 500 Euro aus dem Fenster geworfen

Jedenfalls sagte er (in Kurzfassung):
- Der MDK wird seine Entscheidung auch bei einer erneuten Vorlage von Unterlagen nicht ändern, denn sonst würde er ja seine eigenen Entscheidungen angreifen. Klar, ist irgendwie auch logisch. Trotzdem blöd.
- Persönlicher Kontakt/persönliches Anschreiben an die Krankenkasse: Kann ich machen, bringt aber nichts. Denn die Krankenkasse hat sowieso keine Zeit/Lust, sich damit zu befassen und richtet sich sowieso nach dem Urteil des MDK (was wieder gegen die OP ausfallen wird). Wobei sich die Krankenkasse nicht nach der MDK-Empfehlung richten muss! Aber die Krankenkasse wählt natürlich den für sie kostengünstigsten Weg. Der MDK kann im Übrigen mit meinem persönlichen Schreiben auch nichts anfangen bzw. wird dieses ignorieren, falls überhaupt die Krankenkasse es an den MDK weiterleitet.
- Die Sache wird vor dem Sozialgericht landen, ein Verfahren dauert bis zu vier (!!!) Jahre und lässt sich nicht beschleunigen.
- Ein außergerichtlicher Vergleich ist nicht möglich, weil die Krankenkasse nichts davon hätte, darauf einzugehen.
- Auf die Frage, wie es bei evtl. Folge-/Komplikationskosten bei einer privat finanzierten OP aussieht, konnte er mir nichts Genaues sagen. Er "glaubt", dass dann die Krankenkasse zahlen muss, ist sich aber nicht sicher. Das müsste ich dann mit der Krankenkasse klären.

Mir ist ja klar, dass meine Ausgangssituation nicht die beste ist. Dennoch hätte ich mir von dem Termin etwas mehr erhofft Nun weiß ich, dass man da wohl nicht mehr viel machen kann - auch wenn ich immer mal wieder von Frauen höre, bei denen es mit dem Widerspruch klappt. Aber die Krankenkassen werden da wohl auch immer strenger.

Trotzdem werde ich mich nicht geschlagen geben und noch mal alles versuchen. Auch wenn es letztlich für die Katz ist... Will mir nur nachher nicht vorwerfen müssen, ich hätte nicht alles versucht.

Eure leicht resignierte
Junimond
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