AW: Glioblastom - alles furchtbar
Liebe Heike,
... morgen ist für deine Kinder, deine/unsere Zwillinge der erste Geburtstag ohne dich.
Ich werde jetzt einkaufen gehen, Manu hat sich ihre Lieblingstorte gewünscht - die die ich auch für dein Treffen mit Tina gemacht hatte und die du sooooooooooo gerne mochtest.
Heute hat Manu ihren ersten Arbeitstag in der neurologischen Praxis -
hoffentlich hält sie das aus, wenn ihr dort immer wieder Patienten mit deiner Diagnose begegnen? Oder: vielleicht ist es sogar auch ganz gut, weil sie dann erlebt, dass diese deine Erkrankung gar nicht so wenige Menschen trifft wie man denkt?
Bald ist es 1 Jahr ... am 5. April, dem Geburtstag deines Sohnes begann dein letzter Weg für uns - du kamst ins KH - am 9. wieder nach Hause. Am 14. warst du den letzten Tag zuhause in deiner Wohnung, dann brachte ich dich ins UKE, am 18. warst du schon im Hospiz.
Manu und Mike haben endlich eine Wohnung und werden zum 1.4. dort einziehen - viele deiner geliebten Sachen werden dort ihren Platz finden
und immer an dich erinnern.
Wir alle gehen unseren Weg weiter - auch für dich.
Und ich habe das Gefühl, dass es auch für deine Kinder ganz langsam ein wenig leichter wird, weil sich vieles klärt und sie sehen dass es auch ein "Danach" gibt. Es ist ein anderes "Danach" ohne dich hier auf Erden ...
aber deine Kinder reifen sehr an der Situation.
Als "Kinder" kamen sie dich im Hospiz besuchen und wirkten schlagartig erwachsen - jetzt werden sie es tatsächlich, nehmen die Verantwortung für ihr Leben in die Hand.
Nur um S und K, besonders aber um Manu, die versucht alles aufzufangen, mache ich mir noch große Sorgen ... aber ich denke, auch sie werden ihren Weg finden, wenn auch später.
Du fehlst!
Geändert von HeikesFreundin (07.03.2011 um 08:03 Uhr)
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