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Alt 26.04.2011, 22:55
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bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Meine Ma und ich

Hi Kimmy! Wie schön, von Dir zu hören! Ich habe schon an Dich gedacht: April-Kimmy-Jahrestag ist feste hängen geblieben, weil ich mich vor drei Jahren um die Zeit herum hier im Forum registriert hab'. In einer Woche also... freu' mich!
Was auch immer Dein Vater für Gründe hat, nicht zur Vorsorge zu gehen ("Männerproblem" mit Koloskopie?)- ich hoffe, er wird es beim kleinsten eventuellen Symptom tun. Manchmal glaube ich, wenn unsere Eltern wirklich wüßten, wie viele Sorgen uns das abnehmen würde, würden sie sich mehr um sich kümmern. Andererseits, wenn ich meiner Ma damit kommen würde, dass sie sich behandeln lassen soll, damit es mir besser geht- keine gute Idee. Und wahrscheinlich machen sie letztendlich auch nur das, was sie können.
Vielen lieben Dank für's Mitfühlen und Drücken- hilft!

Hi Susi! In der letzten Zeit ändert sich gerade mein Mutter-Kind-Verhältnis. Ich glaube, Du hast recht, dass Kinder für ihre Eltern immer Kinder bleiben. Aber für mich merke ich, dass ich viel fürsorglicher geworden bin und unheimlich geduldig, was ihre kleinen Macken angeht, anstatt genervt oder gereizt zu sein, und andere Sachen verändern sich auch. Aber das geht wahrscheinlich allen erwachsenen Kindern mit alt werdenden Eltern so.
Den Vorschlag eines Doppeltermines beim Gyn hab' ich ihr schon gemacht. Wurde abgelehnt. Hausarzt ins Haus- sie würde ihn rauswerfen . Und resolut- resoluter als meine Ma können nicht viele werden.
Aber mein Bruder ist jetzt mit im Boot- meine Ma hat ihn selbst endlich eingeweiht.

Mir geht es jetzt insgesamt aber schon viel besser. Für mich ist der Krankheitszustand nicht mehr unklar. Nach dem Aussehen der Brust meiner Mutter, das ich hier nicht beschreiben werde, und ihrer Axilla-Beteiligung finde ich zumindest die Diagnose wenigstens nicht mehr unsicher.
Ich verbringe im Moment viel Zeit mit ihr. Ich habe Ostern bei ihr verbracht, wir reden viel, auch über ihre Gründe, nicht zum Arzt zu wollen. Es fällt mir leichter, ihre Entscheidungen zu akzeptieren. Natürlich habe ich immer noch Angst davor, sie zu verlieren und ich kann auch schlecht ertragen, dass sie sie die Tumoren, die ich möglichst schnell raus aus mir haben wollte, bzw. mit 'ner ordentlichen Portion Chemotherapie begießen, einfach weiter wachsen lässt.
Ich kann mich nicht um meine Mutter kümmern, aber ich kann mich um mich kümmern, und das hilft mir auch. Ich lasse jetzt eine eventuelle Gen-Disposition klären.
Und ich genieße die Zeit mit Meiner Mutter.

Liebe Grüße, Sandra
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Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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