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Alt 30.04.2011, 09:39
OlafsFrau OlafsFrau ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

verzeiht, dass ich mich erst heute wieder melde. Ich war gestern den ganzen Tag im UKE.

Vielen lieben Dank für Eure Rückmeldungen!!!

Zu Euren Fragen: Mein Mann ist 45 Jahre (und war vor der Diagnose immer "kerngesund" und bewundernswert sportlich). Er arbeitet (hat gearbeitet) als Layouter bei einer Tageszeitung, was im Tagesgeschäft recht stressig ist. Der Verlag hat aber schon gesagt, dass er jederzeit mit offenen Armen immer willkommen sei - egal wie und wieviel. Home-Office ist aber leider nicht möglich.

Die OPs hat er bisher laut Aussage der Ärzte sehr gut überstanden.

Zum histologischen Befund nach der Nieren-OP (Zitat des Entlassungsberichts):

pT4, max. Tumordurchmesser 93mm, histologischer Malignitätsgrad: Grad 4 nach Fuhrman, Grad 3 nach Thoenes, pN2 (4/32), pM1 (PUL), Rx (siehe Kommentar: Nach telefonischer Rücksprache mit dem Operateur war der Absetzungsgrad im Bereich der Vena renalis intraoperativ tumorfrei).

Birdie meinte am Telefon, dass es kein Rx gäbe? Aber so steht es im Bericht?! Bei den vorherigen Pathologie-Stufen wurde von R0 ausgegangen.

Olaf ist psychisch recht weit unten und lässt außer mir kaum jemanden an sich ran. Der Arzt gestern hat ihm eine psychologische Betreuung empfohlen, da Olaf nach seiner Einschätzung depressiv wirke. Er lehnt sie aber ab, da er bei der schon nach der ersten OP vorstellig gewordenen Psychologin "keinen Zugang gefunden hätte" und zu ihr meinte: "Ich habe meine Frau!"

Er verschließt sich vor allen (auch seiner Mutter). Er hat immer noch Verstopfung, isst höchstens mal ein halbes Brötchen, einen Salat und Joghurt, trinkt zu wenig, so dass er an den Tropf gehängt werden muss, hat sich bereits wundgelegen, wollte nach der zweiten OP - obgleich die Krankenschwester und die Ärztin meinte: "Jetzt gehen Sie doch mal bei diesem schönen Wetter mit Ihrer Frau mal etwas raus!" - nicht aufstehen......

Seine Mutter ist so hilflos, da Olaf sie auch am Telefon "zurückweist". Jetzt habe ich einfach "entschieden", dass sie heute zu ihm fährt. Sie hat einen 4-stündigen Anfahrtsweg und Olafs Stiefvater hatte Anfang des Jahres einen Schlaganfall - das hat Olaf im Kopf und will niemanden "belasten".

Ich ignoriere jetzt einfach seine "Besuchsblockade" und gebe einem "erlesenen" Kreis das GO, einfach hinzufahren. Aber sie sind auch informiert, dass sie nicht zu viel erwarten dürfen......

Seine Kollegen sind klasse: Sie haben für ihn gesammelt und ihm vorletzte Woche einen Amazon-Gutschein in Höhe von 400 Euro geschenkt. Gestern hat Olaf entschieden, diesen an die Kinder-Onkologie des UKE zu spenden.

Es zerreißt mir so das Herz, und ich fühle mich so hilflos. Ich weiß, dass ich stark sein muss. Schritt-für-Schritt.

Ich dachte, ich sei, was Krebs angeht, "vorbereitet", da ich meinen kebskranken Vater (Hautkrebs) mit meiner Mutter bis zu seinem Tode zu Hause gepflegt habe....

Traurige Grüße

Kathleen
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