AW: Haustiere - mit die beste Therapie!
Wenn einer eine Reise tut.....
Die Hinfahrt zur Ostsee über die A1 verlief trotz des Pfingstverkehr`s ohne große Stauaufkommen. Allerdings gab es ab dem Münsterland 6 mehrere Kilometer lange Großbaustellen, was das Vorwärtskommen etwas verzögerte. Luka war sehr geduldig und sprang nach jeder Pause wieder ins Auto.
Da war sie nun, die herrliche Ostsee mit ihrem weißen Sand und den nimmermüden Möwen. Hier gab es einen sehr gepflegten Hundestrand auf dem man sogar Strandkörbe mieten konnte. Luka freute sich über den vielen Sand, tobte ausgelassen und fing den aufgewirbelten Sand mit seiner Schnauze auf wie Schneeflocken. Plötzlich stand er still und beobachtete das viele, nicht enden wollende Wasser. Dann erreichte eine leichte Welle das Ufer und Luka hüpfte erschreckt zur Seite. Womöglich fühlte Luka sich bedroht, denn er verbellte die Welle ohne Unterlass und dann kam schon die nächste. Mit Stöckchen und Muschel werfen versuchten wir Luka ins Wasser zu bekommen. Na ja, bis zu den Knien war er drin, flog der Stock aber weiter hinaus, streikte Luka. Um mit hinein zu gehen war das Wasser für uns bei 16° noch zu kalt. Ganz wasserscheu ist Luka nicht - Regen stört ihn nicht und er liebt großen Pfützen, die schlammigen, in denen man sich so herrlich wälzen kann.
Waren andere Hunde im Wasser wurden diese verbellt und nicht an Land gelassen. Sie waren von seiner tiefen Stimme wohl eingeschüchtert und seine fast bärenhafte Gestalt verängstigte sie.
Wir waren in Grömitz und bummelten oft über die lange Strandpromenade mit ihren vielen Geschäften, Restaurants und Eiscafe`s, wo wir gerne saßen, auf die Ostsee schauten und Eis aßen. Wir kamen gar nicht daran vorbei, da Luka unbedingt einkehren wollte um selber ein Eis zu schlecken, was er sehr manierlich macht, indem ich ihm das Hörnchen halte und drehe, damit er nicht so hastig das Eis verschlingt. Dabei haben wir oft viele Zuschauer. Luka hatte es sogar auf die Kleinkinder abgesehen, die naturgemäß ihr Eis ziemlich tief, also auf Luka`s Höhe seiner Kaumaschine trugen. Fast hätte er es geschafft einem Kind das Eis wegzunehmen. Ich musste höllisch aufpassen.
Grömitz hat aber auch schöne, unerschlossene Sandstrände, die von Einheimischen bevorzugt werden und ein wunderbares, bewaldetes Hinterland.
Von der Promenade aus gibt es einen Landungssteg, der ca. 300 Meter in die Ostsee angelegt wurde. Also nix wie drauf, nicht ohne auf Luka zu achten, der anfangs das Wasser an beiden Seiten nicht registrierte. In der Mitte des Steges wurde sein Schritt langsamer, der Wind blies heftiger, das Wasser war mehr in Bewegung, und nach 3/4 Strecke stemmte Luka seine Beine feste auf die Planken und war nicht mehr zu bewegen, weiter zu laufen. Also zurück, die Drehung schaffte er, ließ sich aber danach fallen und zitterte am ganzen Körper. Gutes Zureden half nicht, Leute wurden aufmerksam und bedauerten den ängstlichen Hund. Da lag nun der Riesenhund mit seinen 48 Kg und versuchte sich ganz klein zu machen. Irgendwann brachten wir Luka dazu aufzustehen, alle paar Meter ließ er sich wieder fallen, doch als bemerkte, dass der rettende Strand näher kam, zog er so stark, als ob der Teufel hinter ihm her wäre. Immer darauf achtend, nur in der Mitte des Steges zu laufen, um dem Wasser nicht zu nahe zu kommen und den anderen Menschen im Weg zu sein. Puh - geschafft - jetzt aber ein Eis für Luka zur Beruhigung.
In der zweiten Woche gab es leider oft Regengüsse, aber sobald die Sonne heraus kam, waren wir wieder an der frischen Luft und freute uns über das nun in der Sonne glitzernde Wasser. Ruhepausen gab es auch so einige, so dass man endlich mal zum Lesen kam.
Die Rückfahrt war abenteuerlich. Die Autobahnauffahrt von Grömitz aus war gesperrt und für die Umleitung zur nächsten Auffahrt brauchten wir 1 h. Endlich auf der A1 wurden wir wegen starken Verkehrsaufkommens wieder umgeleitet und wurden, man glaubt es kaum, durch Hamburg geführt. So haben wir auch die Elbbrücken kennengelernt. Lustig war, dass die Autofahrer, die wir vorher schon auf der Autobahn gesehen hatten, hinter uns waren. Mussten wohl das gleiche Navi haben wie wir, da gleiches Automodell. Mein Mann lachte, war also nicht gestresst. Und Luka war geduldig wie noch nie.
Ich hoffe, meine kleine Geschichte hat Euch etwas von Euren Sorgen und Kümmernissen abgelenkt.
Liebe Grüße
Anneli
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Geändert von Blauerschmetterling (29.06.2011 um 13:38 Uhr)
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