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Alt 11.08.2011, 10:07
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: Operation an der Lunge......und danach

Liebe Silvi,

Ich weiß sehr genau, wie es in dir jetzt ausschaut. Ich habe das selbe im letzten Herbst erlebt. Mein Mann ist ungefähr so alt wie deiner (jetzt 57) und bekam als Zufallsdiagnose bei der Vorbereitung auf eine andere schwere OP die Diagnose Lungenkrebs gestellt. Auch bei ihm waren einige Lymphknoten im rechten Lungenflügel und im Mediastinum positiv beim PET-CT (Stadium IIIA), sodass er im Vorfeld 2 Zyklen neoadjuvante Chemo bekam. Diese hat zum Glück gute Arbeit geleistet, sodass der Tumor kleiner wurde und die Lymphknoten ebenfalls nicht mehr "leuchteten".

So konnte er am 30. Dezember operiert werden (Entfernung rechter Oberlappen) und sämtliche Lymphknoten im rechten Lungenflügel wurden ebenfalls entfernt. Und er hatte ein Riesenglück: sämtliche entfernten 78 Lymphknoten waren negativ! Da aber einige pathologisch verändert waren, nehmen die Ärzte an, dass diese vorher positiv waren und nur durch die Chemos im Vorfeld krebsfrei wurden. Aus diesem Grund bekam er danach nochmals 4 Zyklen Chemo - die letzte am 1. April diesen Jahres.

Bis jetzt ist zum Glück alles in Ordnung und wir hoffen sehr, dass dies auch so bleibt. Ich hoffe, dass das bei euch einen ähnlich guten Verlauf nehmen wird.

Was kannst du tun: für ihn da sein! Wenn möglich, alle Termine mit ihm zusammen wahrnehmen. Informiere dich im Internet, auch wenn sehr viele Sachen die du da lesen wirst sehr erschreckend sind. Du erhältst jedoch wesentlich weit reichendere Auskünfte von den Ärzten, wenn sie merken, dass man selbst bereits gut informiert ist, man kann viel gezielter fragen und bekommt dementsprechend genauere Auskunft. Wenn er manchmal aggressiv reagiert, bleib ruhig und denk immer daran, dass er nicht dich meint sondern die Krankheit. Versucht, auch anderem Raum zu geben, sodass nicht nur die Krankheit euer Leben kontrolliert. Und vor allem gib ihm immer das Gefühl, dass er sich zu 100 % auf dich verlassen kann und du immer für ihn da bist.

Und ganz besonders wichtig: mach dich jetzt nicht verrückt. Jeder Verlauf ist anders und allein die Tatsache, dass operiert werden kann ist sehr erfreulich, denn das ist die UNBEDINGTE Voraussetzung, dass der Krebs evtl. GEHEILT werden kann. Ohne Operation ist nur mehr eine palliative Therapie möglich, was aber durchaus auch noch einige Jahre gute Zeit bedeuten kann. Mit der Zeit schleicht sich wieder so etwas wie Normalität bei euch ein, auch wenn es noch eine Weile dauern wird.

Alles Gute für euch!
LG Edith
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