AW: erfahrungsbericht meiner prophylaktischen mastektomie
Hallo Sporty,
für mich hat das Thema Verlust der Brust vor allem vor der OP einige riesige Rolle gespielt. Als ich erfahren habe, dass die Brust weg muss, war ich zwei Wochen erst mal völlig durch den Wind und erst dann konnte ich das ok zur OP geben. Und damit habe ich mich von meiner alten Brust verabschiedet, wissend, dass die neue von der Form meilenweit von der alten entfernt sein würde.
Schön finde ich diesen Unterschied nicht wirklich. Immer noch nicht. Erst recht nicht, seit sich auch noch Wellen und eine Delle gebildet haben. Aber das verursacht in mir im Moment keine Krisen (weil ich mental jetzt vor allem mit der Chemo beschäftigt bin). Es ist eher so, dass ich diese Details feststelle, ohne dass es Gefühlwallungen hervorruft.
Kann aber gut sein, dass das alles wieder hochkommt, wenn alle Themen (Chemo, Antihormontherapie) abgearbeitet sind. Jedes Mal wenn ich in den Spiegel schaue, fällt mir zuerst auf, was mir daran nicht gefällt. Das war halt früher anders. Aber das ist Vergangenheit.
Ich habe meinem Freund ein Foto geschickt von dem Ergebnis ganz kurz nach der OP. Ich habe mir gedacht, ich möchte nicht seine direkte Reaktion sehen, so ist der Schreck nicht so groß, wenn wir uns das erste Mal danach wieder sehen. War glaube ich eine gute Idee. Obwohl ich fast das Gefühl hatte, dass er, als wir uns dann nackt gesehen haben, damit weniger ein Problem hatte als ich. Sich nicht mehr (bzw. viel weniger) attraktiv zu fühlen, ist halt kein Spaß.
lg
Parvati
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