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Alt 02.11.2011, 13:27
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat ein Adenokarzinom (Lunge)

Liebe Carlotta,

ich habe damals auch sehr viel gelesen und nachgeforscht, als wir die Diagnose bekamen. Leider hatte ich weder eine genaue Klassifizierung noch andere Details. Mein Vater wollte niemanden bei den Gesprächen dabei haben. Das einzige, was ich wußte, war die Größe des Tumors in der Lunge und der war mit wenigen mm sehr klein.
Deshalb war ich von einer guten Prognose ausgegangen, was dann allerdings nicht stimmte ...

Ich habe auch in der Zeit auch gelesen, das viele Betroffene diese Phase des Verdrängens durchmachen. Einfach, weil sie dann besser damit umgehen können und so das Schlimme von sich wegschieben. Natürlich macht es das nicht besser und für die Angehörigen wird es auch nicht einfacher.
Es gibt wohl auch eine Phase der Wut auf die Krankheit und oft irgendwann dann auch die Akzeptanz.

Mein Vater hat dann irgendwann wohl auch aufgegeben. Er hatte auch keine Kraft mehr, dagegen anzukämpfen; wollte und konnte auch nicht mehr. Es tut sehr weh, dass ich das so akzeptieren mußte. Aber es war sein Weg und sein Umgang mit der Krankheit. Ich konnte ihn nur noch begleiten.

Mir hat damals die Hospizgruppe hier sehr geholfen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben mir vieles erklärt, auch nicht Broschüren gegeben und eben eine Telefonnummer, die ich immer anrufen konnte.

Ich wünsche Dir weiterhin viel viel Kraft .
Liebe Grüße
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

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