[Blauerschmetterling]

Elfentraum

Nicht immer ist es uns gegeben
Dass wir glücklich sind im Leben
Ganz gleich, was Kummer uns beschert
Leben ist nicht dauernd lebenswert

Fehlt noch dazu der Sonnenschein
So können wir nicht glücklich sein
Des Tages grauer Lichtermord
Setzt sich in unserer Seele fort

Wir schweifen ab, sind in Gedanken
Seh`n nicht die Pflanzen, die schon ranken
Und träumen uns eine heile Welt
So, wie sie uns am Besten gefällt

Von Schatten ist dort keine Spur
Voller Licht ist diese Kur
So wir vergessen Zeit und Raum
Und träumen einen schönen Traum

Von Sonnenlicht und e`wger Wärme
Dass die Seele nicht verhärme
Von Befreiung vieler Pflichten
Die wir haben zu verrichten

Es gibt so viele schöne Dinge
Wir hoffen, dass es uns gelinge
Zu träumen einen langen Traum
Vom blauen Himmel, Strauch und Baum

Auf den Bäumen sitzen singend
Elfen - ihre Beine schwingend
Zwar sind sie grad erst aufgewacht
Doch haben sie schon viel gelacht

Die Haare wehen sacht im Winde
Ihre Flügel bewegen sich geschwinde
Lassen ein lustiges Liedchen erklingen
Schön ist`s wenn die Elfen singen

Sie nehmen Kamm und Bürste gar
Zu kämmen ihr schönes helles Haar
Dann kann es sein, ihr seht es kaum
Hängt gold`ner Flitter in jedem Baum

Sie stecken ihre Näschen klein
In Blütenkelche schnell hinein
Und schmeckt der Nektar süß und fein
Fährt`s Zünglein ganz geschwind hinein

Und sind sie rasch gesättigt dann
Schaun sie zuerst ihr Kleidchen an
Ob sie vielleicht haben gekleckert
Weil sonst der Elfenkönig meckert

Schnell noch das Mündchen abgewischt
Und an der Quelle sich erfrischt
Sie sitzen dann im Gras und träumen
Haben ja Zeit, nichts zu versäumen

So sind die Träume in jedem Leben
Ob Mensch, ob Elfe, mitgegeben
Der Mensch sich dann erholen mag
Die Elfen träumen Tag für Tag

Sind unsere Träume dann vorbei
Seh`n wir des Lebens Einerlei
Lassen unsere Seele kranken
Statt dem Elfentraum zu danken

(c) Anneli Waldhaus