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Alt 15.11.2011, 00:05
IngMi IngMi ist offline
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Registriert seit: 06.11.2011
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs, BSD Metastasen, gestern ein Krampfanfall

Hallo zusammen,
ich habe mein Mann heute wieder nach Hause geholt. Die Ärzte waren einverstanden, wenn auch etwas Zähneknirschend.
Mit Unterstützung vom Hausarzt wurde ein 'spezialisierter ambulanter Palliativversorgung' (SAPV) organisiert. Ab morgen werden wir zuhause betreut und unterstützt. Der Team besteht aus Ärzte, Pfleger, Psychoonkologen usw. Mit 24-Stunden erreichbarkeit. Das beruhigt mich etwas, ich fühle mich nicht mehr so alleine in der Situation. Ich war echt kurz vorm durchdrehen.

In solch eine Situation gibt es nicht mehr 'richtig' oder 'falsch' aber mein Herz und Bauch sagen dass ich so handeln musste.
Wenigstens ist mein Mann zuhause, die vertraute Umgebung kann nur gut sein für ihn. Und ich habe dann auch ein bisschen Seelenfrieden weil wir zusammen sind, egal wie es ausgeht. Ich hätte sonst das Gefühl ihn in Stich zu lassen.

Es geht ihm soweit gut, wenn man das so nennen kann. Allerdings ist er wie 'ferngesteuert' - als ob die Emotionen ausgeschaltet sind. Das kann verschiedene Ursachen haben - die Medikamente, der Krampf, die Metastasen. Er redet fast gar nicht, und macht nichts von alleine ausser aufs Klo gehen. Er will oder mag kaum essen, trinken höchstens wenn er die Medis nimmt. Nach über 30 Jahre zusammen bricht es mir das Herz, ihn so zu sehen. Er war früher so lustig, wir haben viel gelacht, uns auch ohne Worte verstanden.
Ich muss lernen ihn so anzunehmen wie er jetzt ist, aber die Erinnerungen werden nie löschen! Es ist einfach traurig, ich finde keine Worte mehr.
Jetzt pflege ich beide, mein Mann und unsere Tochter.
Und doch schaffe ich es, irgendwie genug Kraft zu haben, das muss die Liebe sein.

Drückt uns die Daumen dass alles so funktioniert ab Dienstag wie ich es hoffe!

Traurige Grüsse,
Inge
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