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Alt 19.11.2011, 09:07
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Wie erhaltet ihr euch die Freude am hier und jetzt?

Liebe Bärbel,

dünnhäutig war ich in der Zeit auch und bin es auch immernoch. Ich kann jetzt nur dank der Therapie besser damit umgehen.

Mich hat damals die Arbeit eher belastet. Sie war plötzlich nicht mehr wichtig, obwohl ich meinen Job eigentlich gerne mache. Ich habe aber auch sehr viel Verantwortung für Menschen dabei und konnte dem nicht mehr gerecht werden. Die letzten Arbeitstage vor meinem Urlaub, nachdem ich die Prognose von dem Arzt erfahren hatte, sass ich eigentlich nur noch heulend im Büro, war gar nicht fähig, zu arbeiten.
Jede Minute im Büro war eine Minute weniger bei meinem Vati...

Die Prioritäten waren plötzlich andere. Aber wir hatten ja auch nicht mehr viel Zeit.

Auch heute bin ich noch lange nicht so unbeschwert, wie vor dieser Zeit. Ich habe einfach eine andere Sicht auf Dinge bekommen. Vieles ist so unwichtig geworden. Ich gönne mir lieber Kleinigkeiten (nicht materieller Art), die mir Freude machen: mehr Zeit mit meinen Tieren z.B.

Es ist schwer, Lebensfreude zu behalten, wenn man so wie Du in dieser Situation voll drinsteckt. Bei mir waren es oft kleine Dinge:
ein Lächeln von Vati, weil er gerade gut drauf war oder als seine Enkel kamen...
ein schöner warmer Regen auf der Haut zu Beispiel, ihn einfach fühlen. Zu merken, dass ich lebe...

Ganz liebe Grüße und eine liebe Umarmung.
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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