AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Hallo Calypso,
du schreibst:
"Früher hätte ich mir auch nicht vorstellen können, keie Sportwettkämpfe mehr zu bestreiten - jetzt macht es mir eigentlich nur ganz wenig aus."
Ich weiß genau, was du meinst, mit der Angst vor dem "richtig" Krankwerden. Aber ich gewinne langsam wieder etwas Vertrauen in mich, insofern als ich doch merke, dass man mit seinen Anforderungen wächst. So habe ich das ganze letzte Jahr unterschwellig Angst davor gehabt, wie ich a) ein Leben ohne Joggen und Fitness-Center aushalten könnte, und b) wie ich damit leben würde, dass die ganze Uni-Verwaltung (mein Arbeitgeber ist die Uni) Bescheid weiß und mich bemitleidet. Beides ist nun mit Beginn der Chemo eingetreten. Und es ist okay! Dass ich keinen Sport mache, ist auch meine eigene Entscheidung (ich wollte meine verbleibende Energie, und das ist noch ganz schön viel!, lieber in meinen Job stecken, wo ich sonst eine große Lücke hinterlassen hätte. Davon abgesehen habe ich keinen Zweifel daran, dass ich wieder sportlich sein werde!). Und die unangenehmen Momente, bis es bei allen angekommen war, dass ich jetzt mit Perücke rumlaufe etc, die liegen auch längst hinter mir und alle verhalten sich toll! Also, man wächst wohl wirklich mit seinen Aufgaben und ist erstaunlich anpassungsfähig!
So, nun bemerke ich eigentlich doch noch ein richtig positiver Grundton in unserer philosophischen Nebliger-November-Sonntagnachmittags-Unterhaltung....
LG sus
Geändert von susaloh (20.11.2011 um 14:38 Uhr)
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