Einzelnen Beitrag anzeigen
  #96  
Alt 13.12.2011, 12:29
Benutzerbild von KHK
KHK KHK ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.08.2005
Beiträge: 293
Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Hallo,

Also, man weiß schon, was Krebs ist: Nämlich entartete kranke Zellen, die nicht mehr auif für kranke Zellen normalem Wege absterben wollen und auch vom Immunsystem nicht mehr eliminiert werden. Ursache dafür können Fehler bei der normalen Zellteilung sein, die entweder zufällig oder durch krebserregende Stoffe hervorgerufen werden.

Eine positiver Denkweise scheint eine notwendige, aber nicht immer ausreichende Vorraussetzung zu sein.

Eine objektive Feststellung einer Heilung ist halt nicht möglich, da man nie sicher sein kann, egal ob mit OP und/oder Bestrahlung und Chemotherapie alle Tumorzellen entfernen kann. Chemos sind auf jeden Fall Gift. DFas hab ich ja selber gemerkt und das wäre im Prinzip für mich auch OK, wenn diese Gifte gezielt nur die Tumorzellen angreifen würden. Das ist aber in der Regel nicht der Fall. Bei anderen als Hirntumoren kann man oft viel größere Sicherheits- oder mögliche Infiltrationszonen mit entfernen ohne zu großen Schaden, wenn der Tumor nicht zu weit fortgeschritten und metastasiert ist. Beim Hirntumor hat man leider nicht so große Sicherheitszonen wie bei vielen anderen Tumoren und Glioblastome infiltrieren ja meist ziemlich stark.

Ich scheine ja auch Glück gehabt zu haben: In Köln hat man mir vor der OP gesagt, das grünen Tee trinken und Curcuma nehmen schon gut wären, aber bei meiner Tumorgröße nicht reichen würden. Damit war ich wohl einverstanden, nur wollte ich von einem Chirurgen operiert werden, der glaubt, das es gut gehen kann. Deshalb mußte ich den ersten Chirurgen leider ablehnen... Und Hoffnung hat man mir auch gemacht. Ein Assistenzarzt des Chirurgen hat mir gesagt, das meine Situation sehr ernst wäre, er aber eine Reihe von Patienten kennen würde, die 5 Jahre nach der Diagnose noch lebten und die meisten nicht so schlecht. Dann sagt mir ein Neurochirurg bei der ersten Nachuntersuchung auch noch, daß ich umbedingt Krankengymnastik machen müsse, weil er meinte, daß ich dadurch meine Motorikprobleme deutlich würde verbessern können. Viel mehr kann ich eigentlich nicht erwarten...

@Chris: Was Deine Geschichte angeht, finde ich da wahnsinnig viele Paralelen zu meiner Geschichte... Was Sport während der Radio- und/oder Chemotherapie angeht, sollte jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten wenigstens ein bisschen Sport treiben und von den Ärzten dazu ermuntert werden.

@Andorra97: Natürlich sind Depressionen und traumatische Erlebnisse nicht die alleinigen Auslöser von Tumoren. Jeder hat mit Sicherheit genetische Schwachstellen und da die Gene sehr vielfältig sind, gibt es nicht eine objetive und voraussagbare Ursache für Tumore jeder Art. Umwelteinflüsse und Gifte dürften auch ein nicht zu vernachlässigenden Rolle spielen. Wir sind im Alltagsleben so vielen (künstlichen) Substanzen ausgesetzt von denen man die Wechselwirkungen mit anderen Stoffen und auch den Genen nicht kennt...

Der Tumor Deines Mannes in der KIndheit war vielleicht angeboren und es sind einige Zellen nachgeblieben und die Chemo wegen Lymphdrüsenkrebs hat diese Zellen in bösartige verändert. Mir ist jedenfalls von mehreren Onkologen mal gesagt worden, daß ich meine Temodal Chemo nicht zu lange machen sollte, da es vorkomme, daß Chemos nicht nur Tumorzellen zum Absterben bringen sondern auch Krebs verursachen könne. Deshalb wurde dann auch ein PET SCAN mit FET gemacht, um die Aktivität von Tumorzellen sehen und besser abschätzen zu können, ob eine Chemo noch angezeigt ist. Bei Deiner Freundin während der Schwangerschaft und kleinen Kindern sind ja auch Wachstumshormone sehr aktiv. Die können natürlich nicht nur das Wachstum des Embryos und der Kinder fördern, sondern auch zufällig vorhandene Krebs oder deren Vorläuferzellen im Wachstum fördern...

Die Natur und das Leben sowie schon eine einzelne Zelle sind für mich jetzt ein Wunder, aber auch nicht perfekt.

Also trotzdem schön positiv denken,

Kai-Hoger